Kreditwürdigkeit: Das bedeuten die Zahlen im SCHUFA-Score
Die SCHUFA gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit einzelner Personen in Form von Scores. Was bedeuten die Zahlen, und warum gibt es keine Kreditwürdigkeit von 100 Prozent?
Die privatwirtschaftliche deutsche Wirtschaftsauskunftei SCHUFA gibt es schon seit 1927; das Unternehmen verwaltet Daten über die Kreditwürdigkeit einzelner Personen. Die Kreditwürdigkeit wird dabei in Scores angegeben, die auch von den Personen selbst und anderen Parteien wie zum Beispiel Vermietern, Online-Händlern oder Banken angefordert werden können.
Was ist der Basis-Score?
Seinen sogenannten Basis-Score kann jede bei der SCHUFA eingetragene Person selbst anfordern. Er wird in Zahlen von null bis 100 angegeben und informiert über die allgemeine Ausfallwahrscheinlichkeit für fällige Zahlungen. Dabei gilt laut T-Online und dem Wirtschaftsforum folgende Tabelle:
• > 97,5 = sehr geringes Ausfallrisiko
• 95 - 97,5 = geringes bis überschaubares Risiko
• 90 - 95 = zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko
• 80 - 90 = deutlich erhöhtes bis hohes Risiko
• 50 - 80 = sehr hohes Risiko
• < 50 = sehr kritisches Risiko
Einen Wert von 100 hat niemand, erklärt die SCHUFA: Denn das würde bedeuten, dass die entsprechende Zahlung in jedem Fall geleistet wird - dies kann jedoch nicht vorausschauend gesagt werden, da äußere Einflüsse die Sachlage immer verändern können.
Was sind die Branchen-Scores?
Neben dem Basis-Score, den jeder anfordern kann, gibt es die verschiedenen Branchen-Scores: Dabei handelt es sich um Scores, die die Kreditwürdigkeit für verschiedene Zahlungen angeben - schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ein T-Shirt im Online-Handel bezahlen kann oft eine andere als für die Abzahlung eines Baukredits. Deswegen gibt es für jede bei der SCHUFA gespeicherte Person mehrere Scorings.
Bei den Branchen-Scores gibt es Werte von null bis 9.999 - je nach Branche bedeuten die verschiedene Werte etwas unterschiedliches. Allen Branchen ist jedoch gemein, dass die Kreditwürdigkeit umso höher ist, desto niedriger der Score-Wert ist.
Welche Daten bezieht die SCHUFA in die Scores mit ein?
Das Scoring verläuft nach einem geheimen, sehr komplizierten Verfahren - dies ist einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Karlsruhe aus dem Jahr 2014 zufolge auch legal. Obwohl das Scoring selbst nicht gänzlich transparent abläuft, informiert die SCHUFA über die für das Scoring genutzten Daten. Dazu gehören Personendaten (wie etwa der Name oder die Anschrift), Informationen über den Verlauf früherer Geschäfte und über unbeglichene Forderungen sowie Betrugsversuche. Keine Informationen liegen der SCHUFA über das Vermögen, Einkommen, den Beruf, Marketingdaten, die Zugehörigkeit zu einer Partei oder Religion, den Familienstand und die Nationalität vor.
Außerdem gut zu wissen: Allein die Tatsache, dass man bei der SCHUFA gespeichert ist, bedeutet nicht, dass der Auskunftei negative Informationen vorliegen - die SCHUFA erklärt auf ihrer Website sogar, dass zu 90 Prozent der eingetragenen Personen ausschließlich positive Daten vorliegen.
Olga Rogler / Redaktion finanzen.net
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