Rentenpunkte kaufen

Früher in Rente ohne Abschläge durch Rentenpunkte: Erworbene Entgeltpunkte können Abhilfe schaffen

25.09.23 06:35 Uhr

Früher in Rente ohne Abschläge durch Rentenpunkte: Erworbene Entgeltpunkte können Abhilfe schaffen | finanzen.net

Um Abschläge auszugleichen, können angehende Rentner Entgeltpunkte erwerben. Dabei müssen jedoch einige Dinge beachtet werden.

Wer in den Ruhestand eintreten will, aber sein Renteneintrittsalter noch nicht erreicht hat, der muss mit Abschlägen rechnen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, Rentenpunkte zu kaufen, um etwaige Abschläge zu kompensieren. Häufig werden die Renten- oder Entgeltpunkte - wie sie auch genannt werden - benötigt, um die Mindestversicherungszeit im Rahmen der gesetzlichen Rente zu erreichen. Auch hier kann eine Sonderzahlung Sinn machen. Zudem können auch Nicht-Versicherte freiwillig in die Rentenversicherung einzahlen.

Unterschiedliche Voraussetzungen

Nach Angaben von t-online und Steuertipps müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Um Abschläge ausgleichen zu können, muss man mindestens 50 Jahre alt und in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert sein. Außerdem darf die Regelaltersgrenze noch nicht erreicht worden sein. Bis zum geplanten Renteneintritt müssen mindestens 35 Versicherungsjahre vorliegen. Die Bedingungen sind Teil der Flexirente. Voraussetzung, um freiwillig in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen zu können, ist ein Mindestalter von 16 Jahren. Darüber hinaus muss der Wohnort in Deutschland liegen. Dies gilt beispielweise für Beamte, Freiberufler oder Selbstständige. Aber auch Deutsche, die im Ausland wohnen, können freiwillig Beiträge einzahlen.

Beratung bei der Rentenversicherung erscheint sinnvoll

Um Rentenpunkte zu erwerben, ist ein Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung erforderlich. Die Beträge können laufend oder auf einmal gezahlt werden. Sollen durch einen vorzeitigen Renteneintritt entstandene Abschläge ausgeglichen werden, sollte zuvor eine Rentenauskunft bei der Rentenversicherung angefordert werden. Um die Sinnhaftigkeit eines Erwerbs von Rentenpunkten beurteilen zu können und um sicher zu gehen, wann welche Zahlungen zu erfolgen haben, sollte man eine umfassende Beratung durch die Rentenversicherung in Anspruch nehmen.

Rentenpunkte werden 2022 im Wert steigen

Die Kosten für einen Entgeltpunkt richten sich nach dem aktuellen Rentenwert. Seit dem 1. Juli 2021 ist ein Rentenpunkt in Westdeutschland 34,19 Euro und in Ostdeutschland 33,47 Euro wert. Üblicherweise steigt der Rentenwert zum Juli - so auch 2022. Während es im Jahr 2021 für eine Sonderzahlung von 10.000 Euro nur 1,2942 Rentenpunkte und damit 44,25 Euro zusätzlich gab, ist ein Entgeltpunkt ab dem 1. Juli 2022 49,14 Euro wert. Beim Erwerb von Rentenpunkten gibt es jedoch einen Mindest- und einen Maximalwert. Im Jahr 2021 betrug der Mindestbetrag 83,70 Euro und der Maximalbetrag lag bei 1.320,60 Euro. Laut rentenbescheid24 sollen sich die Werte nach aktuellem Stand für 2022 nicht ändern.

Ein bereits gezahlter Beitrag kann nachträglich nicht mehr geändert werden. Da gekaufte Rentenpunkte nicht zurückerstattet werden, sollte man sich die Entscheidung, ob man früher in Rente gehen möchte oder nicht, gut überlegen. Ob die Inanspruchnahme sinnvoll ist oder nicht, hängt sehr stark von der individuellen Lebenssituation ab und lässt sich pauschal kaum beantworten. Deshalb sollte immer der Rat eines Experten der Rentenversicherung eingeholt werden.

M. Wieser / Redaktion finanzen.net

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