Rechte & Pflichten

Das gibt es bei einer Haushaltsauflösung zu beachten

27.07.24 23:29 Uhr

Haushaltsauflösung: Wichtige Tipps und Dinge, die Sie beachten sollten | finanzen.net

Egal ob aufgrund eines Todesfalls oder der Absicht, auszuwandern - es gibt unzählige Gründe, einen Haushalt aufzulösen. Dabei müssen jedoch einige wichtige Dinge beachtet werden.

Gründe einer Haushaltsauflösung

Bei einer Haushaltsauflösung gibt es einige Dinge, wie einen optimalen Ablauf, die eventuellen Kosten und weitere Besonderheiten, zu beachten. Dabei können die Gründe für die Auflösung eines Haushalts ganz unterschiedlich sein. Oftmals gab es einen Todesfall und die Angehörigen kümmern sich um den Nachlass des Verstorbenen, aber auch ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung oder die Absicht, auszuwandern, können dazu führen, dass man sich mit dem Thema und den Besonderheiten einer Haushaltsauflösung auseinandersetzen muss. Dabei stellt sich oft die Frage, welche Kosten zu erwarten sind und wie genau der Ablauf aussehen sollte. Die Experten von entsorgo.de haben hierzu aufgelistet, welche Dinge bei einer Haushaltsauflösung zu beachten sind.

Wer löst den Haushalt auf?

Wer vor der Aufgabe steht, einen Haushalt aufzulösen, muss einige wichtige Entscheidungen treffen, sich jedoch zunächst einmal überlegen, wer dies tun soll, denn mittlerweile gibt es viele Unternehmen, die dies als Service anbieten. Besonders im Zusammenhang mit einem Todesfall kann eine professionelle Hand hilfreich sein, da die Trauer manche Menschen seelisch so stark belastet, dass sie der Aufgabe einer Haushaltsauflösung nicht gewachsen sind. Wer sich jedoch dazu entscheidet, einen Haushalt selbst aufzulösen, sollte zunächst den Hausrat bewerten, Unterlagen sortieren und Erinnerungsstücke sammeln. Anschließend geht es darum, zu entrümpeln und für einige Dinge, die noch brauchbar sind, eventuell noch einen Abnehmer zu finden. Gleichzeitig kann man mit vielen Gegenständen noch etwas Gutes tun mithilfe von Kleiderkammern, Möbelbörsen oder Sozialkaufhäusern. Auch Wohlfahrtsverbände wie der Arbeiter-Samariter-Bund, die Diakonie oder das Deutsche Rote Kreuz bieten verschiedene Möglichkeiten, Kleidung und Hausrat an sozial Schwache weiterzugeben.

Der Ablauf und rechtliche Sicherheit

Im Gegensatz zum Entrümpeln beim Frühjahrsputz geht es bei einer Haushaltsauflösung um die komplette Räumung der Wohnung. Will sich eine Person um die Haushaltsauflösung eines Angehörigen kümmern, weil dieser beispielsweise in ein Pflegeheim umzieht, sollte dies jedoch im Vorhinein rechtskräftig festgelegt werden. Dies geschieht am besten über eine Vorsorgevollmacht, die klar regelt, wie mit dem Eigentum verfahren werden darf. Auf diesem Weg können Angehörige alle nötigen Rechtsgeschäfte übernehmen. Sobald alles Rechtliche festgelegt wurde, geht es ans Entrümpeln. Es ist zu empfehlen, zunächst innerhalb der Familie, des Freundeskreises und auch in der Nachbarschaft nachzufragen, ob sie Gegenstände aus dem Haushalt übernehmen beziehungsweise kaufen wollen. Bei Kunst oder Schmuck ist es ratsam, zusätzlich einen Experten zu Rate zu ziehen. Für den Rest gibt es die Optionen: Verkaufen, spenden oder wegwerfen. Doch es sammeln sich über die Jahre auch eine Menge Dokumente an. Alles, was nicht wichtig ist, aber Daten enthält, wird besser vernichtet, während Dokumente wie Testamente, Vollmachten und Verfügungen archiviert werden sollten.

Das Vorgehen mithilfe eines Unternehmens

Entscheidet man sich dazu, ein Unternehmen mit der Haushaltsauflösung zu beauftragen, bieten die meisten Entrümpelungsprofis zunächst eine kostenlose Besichtigung an, um den Auftrag einschätzen zu können. Gleichzeitig wird abgeklärt, welche Gegenstände entsorgt werden sollen und welche verwahrt. Anschließend gibt es üblicherweise ein schriftliches Angebot, welches man annehmen oder eben ablehnen kann. Um die Kosten vergleichen zu können, ist es empfehlenswert, mehrere Angebote einzuholen. Ist das passende Angebot gefunden, wird ein Termin für die Haushaltsauflösung vereinbart. Der Termin sollte dabei jedoch von der Kündigungsfrist des Mietvertrags, notwendigen Renovierungsarbeiten und gegebenenfalls kommunalen Abholterminen für Sperrmüll abhängig gemacht werden. Je nach Größe der Wohnung muss man für die komplette Räumung mit einigen Stunden bis zu mehreren Tagen rechnen.

Mit diesen Kosten ist zu rechnen

Die Kosten für eine Haushaltsauflösung sind von vielen Faktoren abhängig und fallen daher sehr unterschiedlich aus. Die Kosten hängen dabei vom individuellen Aufwand und der Tatsache ab, ob ein Unternehmen beauftragt wird oder nicht und müssen vom Eigentümer, beziehungsweise den Erben, getragen werden. Faktoren wie die Menge des zu entsorgenden Hausrats, die aktuellen Entsorgungspreise, die Anzahl der benötigten Mitarbeiter und die aufgewendete Zeit spielen bei der Kostenberechnung eines Unternehmens eine wichtige Rolle. Aber auch die Lage des Objekts und der Zugang im Inneren des Objekts können den Preis beeinflussen. Wer den Haushalt selbst auflöst, hat zwar keine Kosten für eine Entrümpelungsfirma, muss jedoch mit Kosten für einen Container, Recyclinghöfe oder Sondermüll kalkulieren.

Weitere wichtige Besonderheiten

Bei einer Haushaltsauflösung kommt es neben einer kompletten Entrümpelung auch darauf an, alle wichtigen Unterlagen durchzulesen und eventuell Verträge zu kündigen. So müssen beispielsweise Verträge rund um die Wohnung ab- beziehungsweise umgemeldet oder gekündigt werden. Dazu zählen bei einem Mietverhältnis Verträge zu Gas, Wasser, Strom, Festnetzanschluss, Internet, Rundfunkbeitrag, sämtliche Abonnements und Versicherungen. Zusätzlich sollten auch Fahrzeuge abgemeldet werden und ein Nachsendeantrag bei der Post eingereicht werden. Als letzter wichtiger Punkt sollte kontrolliert werden, ob noch offene Rechnungen vorliegen, sodass diese noch beglichen werden können.

Redaktion finanzen.net

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