Entscheidungsfindung im Beruf und Alltag: Schnellere Lösungen dank der 10-10-10-Methode
Gerade im Job, ebenso wie bei bedeutenden Entscheidungen im Privatleben, ist es wichtig, schnell zu einer Entscheidung zu kommen und alle Lösungen und Alternativen abzuwägen - doch das fällt vielen Menschen schwer. Eine einfache Methode hilft dabei, Entscheidungen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Folgen der Entscheidung abschätzen
Die 10-10-10-Methode wurde von der US-amerikanischen Wirtschaftsjournalistin Suzy Welch entwickelt, die auch als TV-Moderatorin, Rednerin und Coach aktiv ist. Die Anleitung hierfür wurde in ihrem Buch "10-10-10: 10 Minuten, 10 Monate, 10 Jahre - Die neue Zauberformel für intelligente Lebensentscheidungen" im Jahr 2009 veröffentlicht. Ziel der Methode ist es, sich selbst bewusst zu machen, was nach einer Entscheidung tatsächlich passieren könnte, wie das Online-Portal Karrierebibel in einem Beitrag berichtet. Gerade Menschen, die immerzu über mögliche Folgen nachdenken und denen es schwerfällt, Entscheidungen zu treffen, kann die Methode dabei helfen, wertvolle Zeit und Energie zu sparen.
Laut der Autorin begibt man sich bei der Technik auf eine kurze "Zeitreise", um die kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Folgen einer Entscheidung besser abschätzen und miteinander vergleichen zu können. Dafür stellt man sich drei einfache Fragen: Welche Auswirkungen und Folgen hat meine Entscheidung in 10 Minuten, 10 Monaten und 10 Jahren? Wie werde ich mich dann jeweils fühlen? Und was ist mir besonders wichtig? Am Ende werden die Folgen gegeneinander aufgewogen und ein Fazit gezogen.
Betrachtung aus verschiedenen Zeitperspektiven
Betrachtet man die jeweiligen Zeiträume etwas genauer, lässt sich aus jeder der Fragen der 10-10-10-Methode eine wichtige Erkenntnis ableiten. So sind zehn Minuten ein sehr überschaubarer Zeitraum, in dem die unmittelbaren Konsequenzen der Entscheidung erfasst werden. Meist lässt sich anhand von Gefühlen erkennen, ob es bei der Entscheidung um den kurzfristigen Lustgewinn, Frust oder langfristige Folgen geht. Die Betrachtung des Zeitraums von zehn Monaten lässt hingegen die Beurteilung zukünftiger Planungen und Problemlösungen zu. Die Betrachtung des langfristigen Zeitraums von zehn Jahren hilft schließlich dabei, sich mit den kritischen oder zweifelhaften Aspekten des eigenen Lebens zu befassen. Hierbei sei es, Welch zufolge, wichtig, sich zu verdeutlichen, dass man in zehn Jahren nicht bereuen wolle, diese Entscheidung getroffen zu haben, heißt es im Beitrag von Karrierebibel.
Durchdachte Entscheidungen treffen
Indem man sich überlegt, wie man sich in den verschiedenen Zeiträumen nach einer Entscheidung fühlen wird, verhindert man laut Welch, den Dingen eine übergroße Bedeutung beizumessen. Entsprechend kann der kurze und einfache Prozess dazu beitragen, die Entscheidung vor dem Hintergrund der eigenen Ziele, Wünsche, Werte und Prioritäten zu überdenken und dabei sowohl die kurzfristigen wie auch langfristigen Auswirkungen zu berücksichtigen. Zudem bietet die Methode einen Schutz vor voreiligen Schnellschussentscheidungen aus dem Bauch heraus, wie das Beratungsportal Büro-Kaizen in einem Beitrag berichtet.
Damit die Technik funktioniert, braucht es laut der Autorin nur vier Voraussetzungen. Zum einen muss man sich die nötige Zeit nehmen, die gedankliche Zeitreise durchzuführen. Anschließend gilt es zu reflektieren, die Möglichkeiten herauszuarbeiten und vor allem ehrlich mit sich selbst zu sein.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Rawpixel.com / Shutterstock.com