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Rekordhohe Preise: So viel verdient der Staat an Benzin und Diesel

21.03.22 22:57 Uhr

Rekordhohe Preise: So viel verdient der Staat an Benzin und Diesel | finanzen.net

In den letzten Wochen sind die Kraftstoffpreise in nie da gewesene Höhen geschnellt. Grund dafür ist auch der Ukraine-Krieg. Doch wie viel verdient der Staat an den hohen Kraftstoffpreisen?

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Unsichere Märkte führen zu Treibstoff-Rekordpreisen

Der Ukraine-Krieg führt hierzulande dazu, dass die Treibstoffpreise in die Höhe schnellen. Hauptgrund für die stark steigenden Treibstoffpreise ist laut ADAC die starke Nervosität am Rohölmarkt. Kai Eckert, Chefredakteur beim "Energie Informationsdienst", erklärt gegenüber dem NDR, dass Deutschland etwa 15 Prozent des Dieselkraftstoffs aus Russland importiere. Derzeit komme es deshalb zu einem Mengenproblem. "Da mag momentan keiner so richtig einkaufen", so Eckert. Die Krisensituation in der Ukraine ist jedoch nicht der alleinige Grund für die hohen Spritpreise. Auch ein starker US-Dollar gegenüber dem Euro nährt den Preisanstieg. Auch wenn der Preisanstieg laut Eckert nicht ungewöhnlich ist, kommt es dabei vor allem für diejenigen zu Problemen, die nicht auf das Auto verzichten können, wie es zum Beispiel bei Pendlern der Fall ist.

Am Fahrverhalten ändern die hohen Preise jedoch nichts, wie das ZDF berichtet. Wie Auswertungen der Datenanbieter Inrix und TomTom ergeben haben, reduzieren die deutschen Autofahrer nicht ihr Tempo, so das ZDF. Dabei ist der Treibstoffverbrauch, besonders auf der Autobahn, auch abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit. Ein durchschnittliches Auto soll zum Beispiel mit 90 Stundenkilometern auf der gleichen Strecke 23 Prozent weniger Sprit verbrauchen als mit einer Geschwindigkeit von 110 Kilometer pro Stunde.

Das verdient der Staat an Benzin

Das Rekordhoch für Benzinpreise liegt laut ADAC derzeit bei 2,20 Euro pro Liter. Doch wie viel genau verdient der Staat an den hohen Kraftstoffpreisen? Der staatliche Anteil von Kraftstoffpreisen setzt sich aus vier verschiedenen Kategorien zusammen: Der Energiesteuer, dem CO2-Preis, der Erdölbevorratungsabgabe und der Mehrwertsteuer. Die Energiesteuer für Benzinpreise liegt bei 65,45 Cent pro Liter, der CO2-Preis bei 7,06 Cent pro Liter und die Erdölbevorratungsabgabe liegt bei 0,27 Cent pro Liter. Die Mehrwertsteuer beträgt 19 Prozent des Netto-Verkaufspreises und damit in diesem Fall etwa 35 Cent. Bei einem Preis von 2,20 Euro pro Liter verdient der Staat demnach rund 1,08 Euro pro Liter. Damit macht die staatliche Belastung rund 49 Prozent des Benzinpreises aus.

Das verdient der Staat an Diesel

Der Dieselpreis hat sein Rekordhoch laut ADAC derzeit bei 2,33 Euro. Obwohl sich der staatliche Anteil für den Dieselpreis aus den gleichen vier Kategorien zusammensetzt wie der Anteil des Benzinpreises, unterscheiden sich die beiden Kraftstoffarten in den Werten je Kategorie. Die Energiesteuer für Dieselpreise beträgt 47,04 Cent pro Liter, der CO2-Preis liegt bei 7,98 Cent pro Liter und die Erdölbevorratungsabgabe beträgt 0,30 Cent pro Liter. Die Mehrwertsteuer liegt wie auch beim Benzinpreis bei 19 Prozent des Netto-Verkaufspreises, also bei 37 Cent. Bei einem Preis von 2,33 Euro pro Liter beträgt die staatliche Belastung des Dieselpreises rund 0,92 Euro und macht damit fast 40 Prozent des Preises aus.

E. Schmal / Redaktion finanzen.net

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