Für mehr Diversität: Quellcode für Microsoft-Emojis nun öffentlich zugänglich

Microsoft-Emojis auf GitHub und Figma

"Wenn die ganze Welt eine digitale Bühne ist, sind Emojis die Schauspieler des 21. Jahrhunderts", schreibt Microsofts Design-Chef Jon Friedman in einem Statement auf Medium. Seit dem zehnten August ist der Quellcode für 1.538 - und damit fast alle - Microsoft Emojis auf GitHub und Figma öffentlich zugänglich. So sollen die Emojis noch weitaus diverser werden als bisher.

Today, I’m excited to announce that we have officially open-sourced our #FluentEmoji on @Figma and @Github-which infinitely empowers expression. We can’t wait to continue designing in the open with you all! Read all about it (and access the files) here ➡️ https://t.co/7L7JBbcLtw

- Jon Friedman (@designjon) August 10, 2022

Alle Open Source Emojis sind in drei verschiedenen Versionen (nicht schattiert, hoher Kontrast oder farbenfroh) als SVG-Dateien zugänglich, einige gibt es auch als dreidimensional wirkende Variante.

Open Source soll mehr Diversität ermöglichen

Friedman zufolge habe sich Microsoft für Open Source entschieden, um mehr Diversität zu ermöglichen: Es gäbe zwar bereits viele verschiedene Emojis und auch beispielsweise verschiedene Hauttöne, aber "Kultur, Religion, sexuelle Orientierung, Politik, Essen - niemand kennt euren Kontext besser als ihr selbst. Und angesichts der großen Rolle, die Emojis in der digitalen Kommunikation spielen, wollten wir sie zur allgemeinen Nutzung bereitstellen." Bisher sei der Quellcode in den allermeisten Fällen beispielsweise für BIPoC nicht zugänglich gewesen, weswegen es zu wenig Vielfalt bei den Emojis gab. Nun, da Entwicklerinnen und Entwickler auf der ganzen Welt Zugriff haben, seien etwa Sari-Emojis oder eine größere Vielfalt bei den Frisuren möglich. Friedman betont auch, dass so nicht nur sieben verschiedene Hauttöne vertreten sein müssen, sondern alle Nuancen ausgeschöpft werden können: "Ist es nicht besser, Tools zu entwickeln und Lösungen zu unterstützen, mit denen Menschen ihr eigenes Spektrum entwerfen dürfen?"

Ein Jahr lang habe ein Team daran gearbeitet, die 1.538 Emojis in verschiedenen Dateiformaten zu schreiben. Zu den Emojis, die nicht Open Source sind, gehört auch der berühmte Karl Klammer (Clippy). Man habe gerne auch Clippy auf GitHub stellen wollen, aber rechtliche Gründe ließen dies nicht zu. Dasselbe gelte etwa für Länder-Flaggen.

Olga Rogler / Redaktion finanzen.net