Das Startup Knuspr liefert neben Lebensmitteln jetzt auch Medikamente
Lebensmittel und Medikamente direkt an die Haustür geliefert bekommen - diese bequeme Art des Einkaufens hat in der letzten Zeit eine ganze Reihe von Gründern zu Ideen für neue Geschäftsmodelle motiviert. Einer der neuen Player auf diesem Gebiet, das tschechische Startup Knuspr, will nach seinem erfolgreichen Einstieg in den Online-Lebensmittelhandel nun auch Arzneimittel von Apotheken direkt an die Kunden liefern.
Knuspr: Der "neue Online-Lebensmittelhändler"
Das zu dem tschechischen Lebensmittelhändler Rohlik gehörende Startup Knuspr hat sich seit seiner Gründung bereits einen Namen als Online-Lebensmittel-Lieferservice machen können. Das Unternehmen versteht sich selbst als "neuer Online-Lebensmittelhändler" und "revolutionärer Player im E-Food-Business". Das Geschäftsmodell basiert den Angaben des Startups zufolge auf der Lieferung von "frischen und hochwertigen Lebensmittel" innerhalb von nur drei Stunden zu den Kunden nach Hause, wobei das Sortiment vor allem Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch sowie Milchprodukte und Backwaren umfasst. Wie die Deutsche Apothekerzeitung berichtet, bezieht Knuspr seine Waren direkt von Herstellern und Landwirten anstatt von Groß- und/oder Zwischenhändlern.
Laut Gabot.de besteht der hauptsächliche Unterschied zwischen Knuspr und anderen konkurrierenden Online-Anbietern darin, dass das Startup mit 12.000 Artikeln und deutschlandweit langfristig anvisierten 20.000 Produkten ein außergewöhnlich breites Sortiment an Waren anbietet. Davon stammten mehr als 30 Prozent von regionalen Anbietern und Bauernhöfen, der Anteil an Bio-Produkten sei rund dreimal so hoch wie in einem traditionellen Supermarkt.
Nun auch Apotheken-Lieferservice
Nach dem Erfolg auf dem Lebensmittelmarkt wagt sich das Startup nun auch in den Gesundheitssektor vor. Wie die Deutsche Apothekerzeitung berichtet, beliefert Knuspr ab sofort auch Kunden mit rezeptfreien Arzneimitteln und apothekenpflichtigen Kosmetikprodukten. Dazu müssen Nutzer auf der Website des Unternehmens nur auf den Button "Apotheke" klicken, woraufhin sie zum Online-Shop der Delphin-Apotheke in Oberschleißheim bei München weitergeleitet werden. Der Vorgang wird auf der Website folgendermaßen erklärt: "Qualifizierte Apothekenmitarbeiter bereiten die Bestellung für dich vor und übergeben sie deinem Knuspr-Boten, der dir die Produkte nach Hause bringt."
Eine Sprecherin von Knuspr betonte laut APOTHEKE ADHOC, dass das Startup bei Apothekenartikeln "ausschließlich den Lieferservice" biete. "Die Lieferung kommt direkt von der Apotheke zu Knuspr und wird nicht eingelagert: Die Apothekenartikel werden direkt in der Delphin-Apotheke von einer Pharmazeutin oder einem Pharmazeuten kontrolliert und in einer eigenen Delphin-Apotheken-Tüte verpackt, versiegelt und schließlich an Knuspr zugestellt. Anschließend liefert Knuspr den gesamten Einkauf inklusive der Apothekenprodukte nach Hause," so die Sprecherin.
Das Angebot an Apothekenartikeln umfasse laut Deutsche Apothekerzeitung Produkte wie Augentropfen, Nahrungsergänzungsmittel und Fußpflegeprodukte, Schlafmittel, Diabetikerbedarf und Läusemittel. Geliefert werde in die bayerische Landeshauptstadt München sowie daneben vor allem in den Norden der Metropolregion. Liefergebühren und Warenangebot hängen laut der Website vom jeweiligen Standort ab. Ein Sprecher von Knuspr habe der Deutschen Apothekerzeitung mitgeteilt, dass man seit Mitte Februar vom hessischen Bischofsheim aus auch den Rhein-Main-Raum in und um Frankfurt bediene. Darüber hinaus seien die Standorte Hamburg Essen, Köln, Düsseldorf und Berlin in Planung. Bis 2024 wolle das Unternehmen laut dem Sprecher in den zehn größten Städten Deutschlands vertreten sein. Zu diesem Zweck plane Knuspr auch Kooperationen mit weiteren stationären Apotheken, aktuell befinde man sich mit einer Apotheke im Rhein-Main-Gebiet im Gespräch.
Thomas Weschle / Redaktion finanzen.net
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