Nachhaltigkeit beim Kleiderkauf: So erkennt man nachhaltige und faire Anbieter
Für viele Menschen wird der ökologische Fußabdruck, den sie auf der Erde hinterlassen, immer wichtiger. Viele beginnen sich daher verstärkt mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen - unter anderem auch in der Kleiderindustrie. Wir zeigen, woran man nachhaltige Kleider-Anbieter erkennen kann und worauf es bei diesen ankommt.
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Jährlich werden in Deutschland ca. 391.752 Tonnen Textilabfall produziert. Das ergeben die neuesten Daten des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) von 2016. Damit liegt die Bundesrepublik auf Platz zwei der größten Textilverschwender in Europa. Pro Kopf gerechnet wirft jeder Deutsche im Durchschnitt 4,7 Kilogramm Kleidermüll im Jahr weg.
Der Grund dafür: Ständig wechselnde Modetrends und niedrige Preise führen dazu, dass die Lebensdauer von Kleidung immer kürzer wird. Wenn ein neuer Trend aufkommt, wird einfach ein neues Kleidungsstück gekauft - die alten Klamotten werden entsorgt.
Dass dieses Verhalten enorme Schäden für die Umwelt hat, ist den meisten Menschen mittlerweile bekannt. Immer mehr Verbraucher beginnen sich mit den Folgen ihres Handelns zu beschäftigen und auch bei den Firmen findet langsam ein Umdenken in der Bekleidungsindustrie statt. Viele wollen verstärkt auf nachhaltige Mode setzen.
Fünf Kriterien zur Beurteilung der Nachhaltigkeit
Nachhaltig produzierte Kleidung zeichnet sich im Gegensatz zur "Fast Fashion" vor allem durch ihre ökologische und sozialverträgliche Herstellung aus. Dabei lassen sich fünf wichtige Kriterien feststellen, anhand derer Textilien als nachhaltig eingestuft werden können:
1. Material:
Der Großteil an herkömmlicher Kleidung besteht aus Polyester und Baumwolle. Der Anbau von Baumwolle verbraucht sehr viel Wasser und ist oft mit dem Einsatz von schädlichen Chemikalien verbunden. Auch Polyester steht schon seit einiger Zeit in der Kritik im Hinblick auf seine Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit. So verbraucht das Material beim Anbau zwar deutlich weniger Wasser, setzt beim Waschen der Kleidung allerdings tausende Mikroplastikpartikel frei, welche im Meer enden und schädliche Einflüsse auf Umwelt, Mensch und Tier haben.
Nachhaltige Kleidung dagegen besteht ausschließlich aus Bio-Rohstoffen und ist daher 100 Prozent natürlich und umweltschonend. Denn während des Anbauprozesses dürfen keine Chemikalien, Pestizide oder andere giftigen Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Durch die Verwendung von Bio-Baumwolle wird eine Unmenge an Wasser durch eine dicke, Wasser-speichernde Schicht aus Pflanzenjauche und Humus eingespart. Auch die Naturfaser Hanf erfreut sich aufgrund der Robustheit und wassersparenden Herstellung steigender Beliebtheit in der Nachhaltigkeitswelt. Weitere nachhaltige Materialien für Kleider sind Bio-Wolle, Bio-Leinen und Sojaseide.
2. Ressourcenschonende Herstellung:
Im Gegensatz zur "Fast Fashion" zeichnet sich die "Slow Fashion" vor allem durch ihre Langlebigkeit aus. Und klar: Je länger Textilien getragen werden, desto ressourcenschonender wirken sie. Bei der Herstellung müssen nachhaltige Anbieter daher auf eine hohe Gebrauchstauglichkeit und Qualität der Kleider bei minimalem Ressourcenverbrauch achten. Auch ein zeitloses Design kann die Tragedauer eines Kleidungsstücks enorm erhöhen.
Außerdem ist es wichtig, dass auch bei der Herstellung von Kleidung Ressourcen bestmöglich geschont werden. Darunter fallen ein geringer Wasser- und Energieverbrauch, die Verwendung von umweltfreundlichen und schnell nachwachsenden Rohstoffen und kurze Lieferwege.
3. Recycling:
Auch das Recyceln von ausgemusterter oder weggeworfener Kleidung ist ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Nachhaltigkeit eines Kleider-Herstellers. Viele umweltbewusste Betriebe haben es sich zur Aufgabe gemacht, alten Kleidern durch verschiedene Methoden einen neuen Look zu verpassen. Besonders umweltfreundlich wird es, wenn zusätzlich weggeworfene Materialien oder Abfallstoffe aus anderen Prozessen in den Herstellungsprozess der neuen Kleidungsstücke integriert werden.
4. Faire und soziale Arbeitsbedingungen:
Wichtig ist außerdem ein fairer Handel und eine sozialverträgliche Herstellung der Kleidung. Unter fairem Handel versteht man eine angemessene Bezahlung der Bauern und Näher unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen. Kinderarbeit ist dabei unzulässig.
5. Lokale Produktion:
Nachhaltige Kleidung wird in dem Gebiet produziert, in dem sie auch nachgefragt wird. Somit entfallen lange Transportwege, wodurch enorme Mengen an umweltschädlichen CO2-Abgasen eingespart werden können. Zusätzlich kann der Kauf von nachhaltiger, lokal produzierter Kleidung die eigene Wirtschaft unterstützen und Arbeitsplätze schaffen.
Siegel kennzeichnen nachhaltige Kleider-Hersteller
Mittlerweile gibt es einige Unternehmen, die einen Teil der Aspekte erfüllen und sich daher selbst als nachhaltige Mode bewerben (Greenwashing). Doch Achtung: Nur wer die Nachhaltigkeitskriterien zu 100 Prozent erfüllt, kann auch wirklich als nachhaltig bezeichnet werden.
Doch woran kann man als Konsument erkennen, dass die Nachhaltigkeitskriterien bei einer bestimmten Modemarke erfüllt sind? Es gibt viele verschiedene Siegel und Label, die Hinweise auf ökologische oder soziale Standards liefern und dem Konsumenten dabei helfen können, nachhaltige Kleidung zu identifizieren. Wir zeigen die wichtigsten Label, auf die man achten sollte.
Blauer Engel: Dieses Siegel gibt es nicht nur für Textilien. Für den Erhalt des Siegels gelten hohe Anforderungen beim Einsatz von Chemikalien. Während der gesamten Herstellung müssen laut dem Bundesumweltministerium hohe Umweltstandards erfüllt sein.
Grüner Knopf: Hierbei handelt es sich um ein deutsches Textilsiegel, das strenge Ansprüche an das Produkt und das Unternehmen in Bezug auf Sozialverträglichkeit, Umwelt und Arbeitsrecht stellt. Insgesamt müssen 20 Unternehmenskriterien und 26 soziale und ökologische Produktkriterien erfüllt sein.
GOTS: Die Verbraucherzentrale Hamburg empfiehlt außerdem das GOTS-Siegel, das neben Umweltaspekten auch soziale Aspekte berücksichtigt. Tragen dürfen dieses Siegel alle Textilien, die zu mindestens 70 Prozent aus biologisch erzeugten Naturfasern bestehen und die anderen Kriterien bezüglich der Umwelt- und Sozialverträglichkeit erfüllen.
Fairtrade: Das Fairtrade-Siegel, das vor allem bei Lebensmitteln sehr bekannt ist, legt den größten Wert auf menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Arbeiter. Doch auch Umweltstandards müssen hierfür erfüllt sein.
Was kann ich als Konsument bewirken?
Es gibt unzählige weitere Siegel, die dabei helfen können, einen Bekleidungshersteller als umweltbewussten und sozial verantwortlichen Produzenten zu identifizieren. Aber auch man selbst als Konsument kann dabei helfen, die Verschwendung von Kleidung einzudämmen und zur Nachhaltigkeit beizutragen.
Man sollte darauf achten, Kleidung hauptsächlich bedarfsorientiert zu kaufen. Im Vorfeld des Kaufs sollte überlegt werden, ob das Kleidungsstück wirklich gebraucht wird oder ob es nur einen weiteren Platz im Kleiderschrank belegen würde.
Außerdem sollte Kleidung nicht grundlos in den Müll geworfen werden. Klar: Schuhe, die 30 Jahre lang auf jeder Wanderung getragen worden sind, geben irgendwann ihren Geist auf. Doch für Kleidung, die noch voll funktionstüchtig ist, jedoch einfach nicht mehr Ihrem Geschmack entspricht, gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, um diese an andere weiterzugeben. Vor allem im Internet wächst die Zahl der Verkaufsportale, über die Second Hand Kleidung ge- und verkauft werden kann. Besonders beliebt ist hierbei das als ehemals Kleiderkreisel bekannte Portal Vinted. Auch über ubup.com und über eBay Kleinanzeigen kann hochwertige Second Hand Ware erworben oder verkauft werden. Auch Freunde, Bekannte oder Familienmitglieder können gefragt werden, bevor Kleidung im Müll landet.
Pauline Breitner / Redaktion finanzen.net
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