Öko-E-Auto

Studenten bauen E-Auto aus Müll

19.03.21 23:21 Uhr

Studenten bauen E-Auto aus Müll | finanzen.net

Studenten der Technischen Universität Eindhoven haben es geschafft, innerhalb von nur 18 Monaten ein fahrbares E-Auto nur aus Müll zu bauen. Der Name des kleinen gelben Gefährts ist Luca.

Es ist vermutlich das umweltfreundlichste Auto, das je gebaut wurde. 22 Studenten der Technischen Universität Eindhoven haben innerhalb von 18 Monaten ein E-Auto aus recyceltem Plastik, Aluminium und Pflanzenfasern gebaut.

E-Auto aus Recycling-Material

Das verwendete Plastik stammt aus dem Meer, wobei einzelne Teile aus Hausmüll hergestellt wurden. Dennoch ist das Auto mit 420 Kilogramm relativ leicht, wenn man bedenkt, dass alleine der verbaute Akku schon 60 Kilogramm auf die Waage bringt.

Auch der Innenraum von Luca steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund wurden keine teuren Monitore verbaut, da alle relevanten Informationen dem Fahrer über eine App mitgeteilt werden. Lediglich Geschwindigkeit und Navigationshinweise werden über ein Headup-Display an die Windschutzscheibe projiziert, wie Auto Motor und Sport berichtet.

Die maximale Geschwindigkeit des kleinen gelben Fahrzeugs soll bei rund 90 Kilometern pro Stunde liegen und es soll eine maximale Reichweite von 220 Kilometern haben. Die Module des Akkus sollen außerdem ganz oder teilweise austauschbar sein, wie Auto Motor Sport weiterschreibt.

"Mit diesem Auto wollen wir zeigen, dass Abfall ein wertvolles Material ist, das sogar bei komplexen Anwendungen wie einem Auto eingesetzt werden kann", erklärt Matthijs van Wijk, Student der TU Eindhoven, laut Auto Motor Sport.

Ein Auto im Zeichen der Nachhaltigkeit

Dass dieses Auto in nächster Zeit zur Serienreife kommt, ist unwahrscheinlich. Aber es zeigt Ansätze, wie weitere Materialien beim Automobilbau nachhaltiger gestaltet werden können. So werden neben den Sitzen, die aus Pferdehaar und Fasern von Kokosnussschalen hergestellt wurden, auch die Radaufhängungen und die Karosserie aus recyceltem Aluminium und Haushaltsmüll produziert.

Das auffälligste an Luca ist wahrscheinlich die Farbe. Diese wurde aus wiederverwerteten Materialien gewonnen und ist kein Lack, sondern eine knallig gelbe Folierung.

Eine eigentlich geplante Rundfahrt durch Europa musste aufgrund der Corona-Pandemie leider ausfallen. Auch umfangreiche Sicherheitstests wurden noch nicht gemacht - was bedeutet, dass eine gültige Straßenzulassung der niederländischen Behörden ebenfalls aussteht.

Echte Einsatzchancen könnte Luca aber im Stadtverkehr haben. Das geringe Gesamtgewicht und die kleine Leistung von nur 15 kW dürften einen niedrigen Verbrauch in städtischen Gebieten bedeuten.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Evoque Arte / Shutterstock.com