Nykturie-Folgen

Schwache Blase? Warum der nächtliche Gang zu Lasten der Wirtschaft geht

10.05.23 06:35 Uhr

Schwache Blase? Warum der nächtliche Gang zu Lasten der Wirtschaft geht | finanzen.net

Wer seinen Nachtschlaf unterbricht, um zur Toilette zu gehen, läuft einer Studie zufolge Gefahr, negative Auswirkungen auf den Job in Kauf nehmen zu müssen.

Wer nachts häufigen Harndrang verspürt, leidet unter Nykturie. Menschen, die darunter leiden, bringen sich nicht nur um erholsamen Schlaf, sondern verlieren unter Umständen auch ein Stück Lebensqualität. Und auch auf den Job kann nächtliches Wasserlassen einer Studie zufolge erhebliche Auswirkungen haben.

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Tagesmüdigkeit belastet den Arbeitstag

Welche Auswirkungen hat es auf die Wirtschaft, wenn man mehr als einmal in der Nacht aufstehen muss, um auf die Toilette zu gehen? Dieser Frage ging die Denkfabrik RAND Europe nach.

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Die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass nächtlicher Harndrang tatsächlich ökonomische Folgen haben kann. Nykturie ist mit einem höheren Maß an Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit verbunden. Das führe dazu, dass betroffene Menschen am Tag danach häufig weniger produktiv seien, zumal leide das subjektive Wohlbefinden und auch das berufliche Engagement sei weniger ausgeprägt.

Mehr Krankheitstage - Milliardenkosten

Zudem seien Menschen, die nachts häufige Toilettengänge erledigen, durchschnittlich sieben Tage im Jahr krank - oder würden krank zur Arbeit erscheinen. Ein Faktor, der sich abermals in geringerer Leistungsfähigkeit niederschlägt.

Die Denkfabrik hat im Rahmen ihrer Studie auch untersucht, was Nykturie die deutsche Wirtschaft kostet und kam zu einem überraschenden Ergebnis: 7,5 Milliarden Euro höher könnte das Bruttoinlandsprodukt von Deutschland liegen, wenn es diese Form der Blasenschwäche und die damit verbundenen Produktivitätseinbußen nicht gebe. Noch deutlicher zeigen sich die Auswirkungen in den USA: Dort kostet nächtliches Wasserlassen die Wirtschaft rund 44,4 Milliarden Dollar.

Redaktion finanzen.net

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