Mindesthaltbarkeitsdatum im Blick: App will Lebensmittelverschwendung verhindern

Eine neue App soll Verbrauchern dabei helfen, die Einkäufe besser im Blick zu behalten. Mit einigen praktischen Features und Funktionen können die Nutzer ihre Lebensmittel verwalten und verhindern, dass diese verfallen und weggeschmissen werden.
Jedes Jahr landen Unmengen von Lebensmitteln im Müll. Allein in Deutschland werden der Verbraucherzentrale zufolge pro Jahr rund zwölf Millionen Tonnen an Lebensmitteln weggeworfen - pro Kopf kommt jeder Deutsche damit auf umgerechnet 75 Kilogramm. Ein häufiger Grund für die Entsorgung von Lebensmitteln: Verbraucher kaufen zu viel Essen auf einmal und verlieren den Überblick über die Haltbarkeit ihrer Lebensmittel. Eine neue App hat dieser Problematik den Kampf angesagt und will verhindern, dass Nahrungsmittel unnötig verfallen und aufgrund von abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdaten entsorgt werden müssen.
Mindesthaltbarkeitsdatum als Richtlinie für die Haltbarkeit der Lebensmittel
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bietet Verbrauchern in Deutschland eine Richtlinie dafür, bis zu welchem Datum Lebensmittel ohne Zweifel gegessen werden können. Wie die Verbraucherzentrale erklärt, garantiert der Hersteller bis zu diesem Datum, dass ungeöffnete Lebensmittel bei richtiger Lagerung spezifische Eigenschaften wie Geruch, Geschmack und Nährwerte behalten. Dabei bedeutet ein abgelaufenes MHD jedoch keinesfalls, dass ein Nahrungsmittel nicht mehr gegessen werden kann - viele Lebensmittel sind weit über das MHD hinaus problemlos genießbar, erklärt WWF-Sprecherin Wiebke Elbe: "Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Stichtag zum Wegwerfen von Lebensmitteln. Produkte mit einem MHD können auch nach Ablauf des aufgedruckten Datums bedenkenlos auf ihre Verzehrbarkeit geprüft werden", betont die Expertin gegenüber der WELT.
Doch bietet das MHD trotz allem in der Regel eine relativ gute Richtlinie dafür, in welcher Reihenfolge die Lebensmittel am besten verbraucht werden sollten, um zu verhindern, dass Nahrungsmittel schlecht werden und auf dem Müll landen. Eine neue App soll Verbrauchern nun dabei helfen, den Überblick über ihre Lebensmittel zu behalten und das Mindesthaltbarkeitsdatum der Einkäufe besser kontrollieren zu können.
Neue App hilft Nutzern, ihre Lebensmittel zu verwalten
"NoWaste" lautet der Name der App, die seit kurzem kostenlos im App Store verfügbar ist und den Usern allerhand praktische Features im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung zur Verfügung stellt: Mit der App haben Nutzer die Möglichkeit, ganz einfach Inventarlisten für Gefrierschrank, Kühlschrank und Speisekammer zu erstellen, welche die gelagerten Lebensmittel nach ihrem Verfallsdatum sortieren.
Wie CHIP berichtet, können die Produkte dabei per Barcode-Scan zur bestehenden Liste hinzugefügt werden und über eine Such- und Filterfunktion vom Benutzer sehr einfach verwaltet werden. Ein kleiner Ring neben den Produkten ist zuständig für die Anzeige des Mindesthaltbarkeitsdatums. Je voller der Ring, desto weniger Zeit bleibt bis zum Erreichen des MHDs, ist der Ring voll, ist das MHD erreicht und die Lebensmittel sollten wenn möglich schnell verbraucht werden. Unter dem Ring steht außerdem eine Angabe in Tagen bzw. Wochen, die ebenfalls darüber informiert, wie lange die Lebensmittel noch haltbar sind. Weitere praktische Gadgets wie die Kennzeichnung der Produkte mit passenden Emojis oder die Sortierfunktion erleichtern den Nutzern zusätzlich die Bedienung der App. Eine weitere Möglichkeit in der Anwendung: Angelegte Listen von Kühlschrank oder Speisekammer können mit Familienmitgliedern oder WG-Mitbewohnern geteilt und synchronisiert werden, um so gemeinsam auf den rechtzeitigen Verbrauch der Lebensmittel zu achten.
Pro-Version der App bietet weitere Zusatzfunktionen
Wer die NoWaste-App kostenlos und werbefrei nutzen möchte, kann bis zu einem Limit von 500 Artikeln Lebensmittel zu seinen Inventarlisten hinzufügen. Für weitere Features kann ein Pro-Abo in der App abgeschlossen werden - für knapp sieben Euro im Jahr können dann abgesehen von den Zusatzfunktionen auch bis zu 5.000 Artikel in das virtuelle Warenlager aufgenommen werden. Erhältlich ist die NoWaste-App sowohl für Android als auch für iOS.
Pauline Breitner / Redaktion finanzen.net
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