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Inflation und Krieg in der Ukraine: Klarna entlässt zehn Prozent der Belegschaft

06.06.22 21:07 Uhr

Inflation und Krieg in der Ukraine: Klarna entlässt zehn Prozent der Belegschaft | finanzen.net

Nachdem Mitte Mai durch die Medien ging, dass Klarna vermutlich an Wert verlieren würde, kündigte das Unternehmen nun an, zehn Prozent der Angestellten zu entlassen. Damit ist der Finanzdienstleister nicht alleine: Auch andere große Firmen wie Netflix, Meta und Uber ändern ihre Personalstrategie.

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Klarna entlässt weltweit rund 650 Angestellte: Am 23. Mai kündigte Sebastian Siemiatkowski, CEO und Mitgründer des schwedischen Finanzdienstleisters, die Entlassung von einem Zehntel der insgesamt etwa 6.500 Klarna-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter an.

Die internationale Lage zwingt Klarna zu Entlassungen

Am selben Tag wurde der Bericht zum ersten Quartal veröffentlicht - darin erklärt Siemiatkowski: "Als wir im Herbst letzten Jahres unsere Geschäftspläne für 2022 formuliert haben, war das eine ganz andere Welt als die, in der wir uns heute befinden. Seitdem haben wir [den Beginn] eines tragischen und nicht notwendigen Krieges in der Ukraine, eine Veränderung der Verbraucherstimmung, einen steilen Anstieg der Inflation, einen extrem volatilen Aktienmarkt und [den Anfang] einer wahrscheinlichen Rezession erlebt." An die betroffenen Angestellten des "Buy Now, Pay Later"-Unternehmens (BNPL) gerichtet spricht er seinen Dank für ihre Arbeit und ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens aus.

Wertverlust: Investoren von geringerem Konsum verunsichert

Eine Woche vor dieser Ankündigung wurde in den Medien darüber spekuliert, dass Klarna bei einer neuen Finanzierungsrunde 33 Prozent schlechter bewertet würde als in der letzten Finanzierungsrunde (46 Milliarden US-Dollar). Dies berichtet CNBC. Auf Nachfrage habe ein Klarna-Sprecher erklärt, das Unternehmen äußere sich nicht zu Marktspekulationen. Die Begründung für einen solchen Wertverlust liegt laut CNBC darin, dass die Investoren von den weniger aktiven Konsumenten verunsichert seien. Dies ließe sich auch bei Affirm, dem größten BNPL-Unternehmen der USA, feststellen, dessen Aktien seit Jahresbeginn knapp drei Viertel ihres Werts eingebüßt haben.

Siemiatkowski kommentiert gegenüber CNBC: "Es ist zwar wichtig, in stürmischen Zeiten die Ruhe zu bewahren, aber es ist auch wichtig, die Augen nicht vor der Realität zu verschließen. Was wir momentan in der Welt beobachten können, ist nicht vorübergehend oder von kurzer Dauer, und deswegen müssen wir handeln." Die betroffenen Angestellten in Europa sollen eine Abfindung erhalten, in anderen Regionen würden die Entlassungen anderweitig organisiert. Mehr Informationen, so Siemiatkowski laut CNBC am 23. Mai, wolle man "sehr bald" an die Angestellten weiterleiten.

Auch Netflix und Robinhood entlassen Personal

Klarna ist nicht das einzige große Unternehmen, das Stellen streicht: Nachdem Netflix im ersten Quartal 2022 erstmals mehr Abonnenten verloren als dazugewonnen hat, stehen offenbar auch bei dem Video-Streaming-Anbieter Entlassungen an. Die Begründung für die sinkenden Abonnement-Zahlen liegt laut Pressemitteilung auch bei Netflix in der Inflation und dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Genauso wird laut CNBC auch Robinhood Angestellte entlassen, Meta und Uber stellen weniger neues Personal ein.

Olga Rogler / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Piotr Swat / Shutterstock.com

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