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Bottom-up Management: Das ist Cheffing

18.06.24 20:12 Uhr

Neue Führungsmethoden im Blick: Bottom-up statt Top-Down - das ist Cheffing! | finanzen.net

In vielen Unternehmen werden zum ersten Mal neue Führungsmethoden ausprobiert. Eine Methode ist das sogenannte Cheffing. Was steckt dahinter?

Alternative zum traditionellen Top-Down Management

Schlechte Chefs können in einem Unternehmen viel kaputt machen und dafür sorgen, dass die Mitarbeiter nicht produktiv sind. Die Methode des "Cheffing" bezeichnet eine Abkehr vom üblichen Top-Down Management und setzt neue Akzente dadurch, dass Mitarbeiter Einfluss auf ihren Chef nehmen, um Unternehmensziele zu erreichen. Oftmals sind Führungskräfte sich darüber gar nicht genau im Klaren, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt und was im Unternehmen noch verbessert werden könnte. Durch den Input der Mitarbeiter zielt die Methode darauf ab, mögliche Missstände zu korrigieren und für ein besseres und produktiveres Arbeitsklima zu sorgen.

Unternehmen gleicht einem Wald-Ökosystem

Der Leistungsträger-Blog zieht eine Parallele zwischen Unternehmen und natürlichen Ökosystemen wie Wäldern, um die Bedeutung vernetzten Denkens in Organisationen hervorzuheben. Es wird darauf hingewiesen, dass die komplexen Beziehungen und Wechselwirkungen in einem Ökosystem nicht durch einfache Ursache-Wirkungs-Beziehungen erfasst werden können. Stattdessen reguliert und steuert sich ein Ökosystem selbst durch ein Gleichgewicht von Interaktionen, ähnlich den Querverbindungen, Nahrungsketten und dem Austausch von Informationen in der Natur. Diese Analogie veranschaulicht, dass in Unternehmen eine rein hierarchische Top-Down-Steuerung oft nicht ausreicht. Vielmehr sollte man das Unternehmen als ein komplexes System betrachten, das auf verschiedenen Ebenen beeinflusst werden muss, um Stabilität und Effizienz zu gewährleisten.

Empathie und Vertrauen sind wichtig

Der Leistungsträger-Blog bietet praktische Hinweise für Mitarbeiter, wie sie das "Cheffing" angehen können, um Missverständnisse mit Vorgesetzten zu minimieren. Es wird empfohlen, bei der Vorbringung von Anliegen zunächst eine klare Zielsetzung zu formulieren. Anschließend sei es wichtig, sich in die Lage des Gegenübers hineinzuversetzen, seine Perspektive und Bedürfnisse zu verstehen und Empathie zu zeigen, ohne dabei die bestehenden Hierarchieunterschiede zu ignorieren. Der Aufbau von Vertrauen und die Demonstration von Wertschätzung werden als grundlegende Elemente für eine erfolgreiche Kommunikation hervorgehoben. Diese Ansätze können dabei helfen, ein positives und konstruktives Gesprächsumfeld zu schaffen und dazu beizutragen, gemeinsame Lösungen zu finden und die Zusammenarbeit zu stärken.

Vier von zehn Arbeitnehmern sehen Verbesserungspotenzial

Eine Umfrage des Gallup-Instituts aus dem Jahr 2022 zeigt, dass etwa 40 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland Verbesserungsmöglichkeiten im Führungsverhalten ihrer direkten Vorgesetzten sehen. Dabei äußerten vier Prozent der Befragten, dass sie mit dem Verhalten ihrer Führungskräfte überhaupt nicht zufrieden seien, während acht Prozent angaben, eher unzufrieden zu sein. Im Gegensatz dazu gaben 26 Prozent der Arbeitnehmer an, mit dem Verhalten ihrer Vorgesetzten zufrieden zu sein.

Redaktion finanzen.net

 

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