Bei der Lufthansa verläuft das Boarding nun anders - bestimmte Passagiere müssen dabei länger warten
Das neue Boarding-System der Lufthansa soll alte Probleme lösen und den Ablauf beschleunigen. Die angestrebten Verbesserungen gehen jedoch zulasten einer Gruppe von Passagieren.
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Das altbekannte Boarding ist erfahrungsgemäß immer mit einer langen Schlange am Gate und einem Gedränge im Flugzeug verbunden. Jeder möchte so früh wie möglich zu seinem Sitzplatz gelangen. Dabei entstehen unzählige Staus, da Passagiere mit Gangplatz für Passagiere mit Mittel- oder Fensterplatz aufstehen müssen. Mit dem neuen Verfahren und der Einteilung in Gruppen sollen diese Zeitfresser der Vergangenheit angehören. Seit dem 7. November wendet die Lufthansa das Konzept bereits bei Europaflügen an.
Schneller durch "Wilma" - Eine Rangfolge nach fünf Gruppen
Im Zuge des neuen Boarding-Systems werden die Passagiere fortan in fünf unterschiedliche Gruppen unterteilt. Der Einlass in das Flugzeug erfolgt nach der dabei entstehenden Rangfolge. Zuerst erhalten jedoch Familien mit Babys und Kleinkindern unter fünf Jahren, allein reisende Kinder und Reisende mit eingeschränkter Mobilität beim Pre-Boarding den Vortritt. Darauf folgt die Gruppe 1, welche aus HON Circle Member, Senatoren und Star Alliance Gold Karteninhaber besteht. Im Anschluss sind Business Class Reisende und Economy Flex Reisende aus der Gruppe 2 an der Reihe. Die Passagiere der Economy Class werden bei dem neuen Verfahren in weitere drei Gruppen aufgesplittet. Diese orientieren sich an den jeweiligen Sitzplätzen der Personen. Reisende mit Fenster- und Mittelplatz haben in den Gruppen 3 und 4 den Vorrang vor Fluggästen mit Gangplatz. Mithilfe der festgelegten Reihenfolge soll nach Auffassung der Lufthansa eine schnellere Platzierung der Passagiere erreicht werden, da auf diese Weise ein erneutes Aufstehen der Fluggäste für das Durchlassen zu den Mittel- und Fensterplätzen vermieden wird. Aufgrund der Aufteilung nach "Window-Middle-Aisle" wird das System auch abgekürzt "Wilma" genannt. Die Lufthansa ist mit der Einführung von Wilma kein Vorreiter. Amerikanische Fluggesellschaften sowie Air France-KLM oder British Airways wenden das Verfahren schon längst an. Laut dem Online-Portal Reisereporter erklärt eine Airline-Sprecherin, dass für den Boarding-Prozess 20 Minuten angesetzt sind und das neue System zwei bis drei Minuten einspart.
Das Problem mit dem Lufthansa-Handgepäck
Die Regelung bezüglich des Handgepäcks bleibt bei Wilma unangetastet. Laut der Nachrichten-Website Stern sehen viele erfahrene Flugreisende ein viel größeres Problem bei den knappen Kapazitäten in den Gepäckschalen oberhalb der Sitzplätze. Bei vollbesetzten Mittelstreckenflügen reicht der Platz für nur etwa die Hälfte der Gepäckstücke aus. Hierdurch entstehen ebenfalls Staus im Flieger. Infolge des neuen Boarding-Verfahrens werden Passagiere mit Gangplatz bei dem regelrechten Wettlauf auf die raren Stauräume für das Handgepäck benachteiligt. Sie dürfen erst als letztes in das Flugzeug, sodass die Passagiere mit Fenster- oder Mittelplatz schon vorher ihre Taschen und Koffer platzieren können. Das restliche Gepäck muss dann im Frachtraum transportiert werden. Gemäß Reisereporter versichert die Lufthansa-Sprecherin, dass bei voll ausgelasteten Flügen die Passagiere vorab per App über die Situation informiert werden und ihre Handgepäckstücke anschließend kostenlos eingecheckt werden können. Viele Personen behalten jedoch gerne ihre Koffer und Taschen bei sich im Flieger, um nach der Landung schnell den Flughafen verlassen zu können. Dieser Vorteil geht den Passagieren der Gruppe 5 wohl verloren. Deshalb ist es fraglich, ob das neue Boarding-Verfahren auch eine Zeitersparnis für Reisende mit einem Gangplatz beinhaltet.
Die schnellste Boarding-Variante von allen
Lufthansa-Sprecherin Anja Steger merkte jüngst an: "Das Verfahren des Einsteigens nach dem Prinzip Fenster-Mitte-Gang hat sich als effizienteste Methode bestätigt und unterstützt darüber hinaus einen pünktlicheren Abflug". Allerdings geht es mit zwei anderen Varianten noch schneller, ein Flugzeug mit Passagieren zu füllen. Überraschenderweise ist eine rein zufällige und nicht festgelegte Platzwahl zügiger als Wilma. Die Personen werden nach der Reihenfolge des Check-Ins in den Flieger gelassen und dürfen sich dann selbstständig einen Sitz aussuchen. Wird eine Reihe blockiert, weil ein Fluggast gerade sein Gepäck verstaut, kann einfach die nächste freie Reihe gewählt werden. Somit können Staus durch Reservierungen vermieden werden. In einem Experiment der TV-Show "Mythbusters" zeigte sich jedoch, dass das Stressniveau bei dieser Methode am höchsten war. Außerdem möchten zusammengehörige Personengruppen, wie Familien und Paare, lieber beieinander sitzen. Die theoretisch schnellste Methode ist eine Abwandlung der Wilma. Sie wurde von dem Physiker Jason Steffen entwickelt und sieht vor, dass zuerst die Fluggäste mit einem Fensterplatz auf der eine Seite des Flugzeugs einsteigen und danach die Fluggäste mit einem Fensterplatz auf der anderen Seite folgen. In der Praxis dürfte sich diese exakt definierte Reihenfolge aber nur schwer einhalten lassen. Darüber hinaus müssten Familien mit Kindern, welche in der gleichen Reihe sitzen, beim Boarding getrennt werden.
Redaktion finanzen.net
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