Wissenschaftliche Studie: Beeinflussen Schlafgewohnheiten das Einkommen?
Eine neue Studie untersucht den Zusammenhang zwischen dem Schlafrhythmus eines Menschen und seinem Einkommen. Die Ergebnisse der Studie offenbaren einen indirekten Zusammenhang zwischen diesen beiden Faktoren.
Studie untersucht Zusammenhang zwischen Schlafrhythmus und Gehalt
Schlaf hat nicht nur einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden, sondern kann einer aktuellen Studie zufolge auch unser Einkommen beeinflussen. Die Forschungsergebnisse, die im Journal "Economics & Human Biology" veröffentlicht wurden, werfen einen Blick auf den Zusammenhang zwischen dem individuellen Schlafrhythmus und dem Gehalt. Die Studie wurde von Forschern der Oulu Business School, der Aalto University School of Business und der University of Oulu in Finnland durchgeführt und trägt den Titel "The association between chronotype and wages at mid-age". Im Rahmen dieser Untersuchung wurden die Schlafgewohnheiten von 5020 Personen aus Finnland analysiert und mit Faktoren wie Arbeitsvermögen, sozialem Klima und Gesundheitszustand in Verbindung gebracht.
Morgen-Typen erzielen höhere Einkommen
Die Forscher identifizierten in ihrer Studie drei verschiedene Chronotypen, die unterschiedliche Merkmale und Schlafmuster aufweisen und analysierten deren Gehalt. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die beiden Faktoren Chronotyp und Gehalt auf indirekte Weise miteinander verknüpft sind. Der individuelle Schlaftyp beeinflusst nämlich verschiedene Aspekte, die sich langfristig auf das Einkommen auswirken können, wobei insbesondere der Gesundheitszustand einen nachhaltigen Einfluss auf das Gehalt hat.
Als erste Gruppe konnte der Morgen-Typ identifiziert werden. Diese Personen stehen früh auf und fühlen sich morgens am aktivsten. Sie neigen dazu, früh schlafen zu gehen und bevorzugen einen regelmäßigen Schlafrhythmus. Morgenmenschen sind oft sehr diszipliniert und haben keine Probleme, pünktlich zur Arbeit zu erscheinen. In der Studie zeigte sich, dass Morgen-Typen tendenziell höhere Einkommen erzielen könnten.
Demgegenüber steht der Abend-Typ: Im Gegensatz zu den Morgenmenschen sind Abendmenschen später am Tag am aktivsten. Sie gehen spät schlafen und haben oft Schwierigkeiten, morgens früh aufzustehen. Dafür sind Abendmenschen auch zu später Stunde noch produktiv, was zu späteren Arbeitsstunden führen kann. Die Studie ergab, dass Abend-Typen möglicherweise weniger verdienen als Morgen-Typen, da der Abend-Typ in vielen Fällen eine ungesündere Lebensweise als der Morgen-Typ an den Tag lege. Dazu gehören unter anderem ein erhöhter Nikotin- und Alkoholkonsum sowie eine geringere körperliche Aktivität.
Des Weiteren gibt es noch den Chronotyp des Misch-Typen, welche eine Mischung aus Morgen- und Abendmenschen sind. Sie stehen weder besonders früh noch außergewöhnlich spät auf.
Nicht zwangsläufig niedrigeres Gehalt für Abend-Typen
Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass unser Schlafverhalten nicht nur unsere biologische Uhr beeinflusst, sondern auch finanzielle Auswirkungen haben kann. Dennoch bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass Abend-Typen generell niedrigere Gehälter haben, so das Ergebnis der Studie. Weiterhin sei es so, dass sich der individuelle Schlaftyp eines Menschen im Laufe seines Lebens verändern kann.
Zusätzlich ist es wichtig zu beachten, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die genauen Mechanismen und Ursachen dieses Zusammenhangs zu verstehen, wie aus den Ausführungen zur Limitation der Studie hervorgeht.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Pressmaster / Shutterstock.com, Rawpixel.com / Shutterstock.com