Nachhaltigkeit

Kreativ Geld und Ressourcen sparen: Ist Upcycling wirklich eine gute Alternative?

25.11.23 06:25 Uhr

Upcycling als nachhaltige Lösung: Wie effektiv ist es wirklich beim Sparen von Geld und Ressourcen? | finanzen.net

In den letzten Jahren sind die Themen Klimawandel, Umweltschutz und Nachhaltigkeit immer präsenter geworden. Viele Menschen haben heutzutage das Verlangen, aktiv zur Verbesserung beizutragen. Wird dabei noch der eigene Geldbeutel geschont, kann es keine Nachteile geben. Oder etwa doch?

Der Sinn hinter dem Upcycling

Upcycling spielt eine immer größer werdende Rolle. Nicht nur große Fashion-Unternehmen wie beispielswiese Balenciaga oder Miu Miu erstellen Modekollektionen aus Lagerbeständen. Auch neugegründete Unternehmen setzen das Prinzip des Upcyclings kreativ ein. Neben Handyhüllen oder Rucksäcken aus Plastikmüll existieren noch viele weitere Produkte. Upcycling stellt also eine Methode dar, die es uns ermöglicht, neue Dinge aus alten Materialien herzustellen. Diese Idee lässt sich scheinbar auch leicht zu Hause umsetzen: Im Internet finden sich zahlreiche Anleitungen, um seine eigenen, kreativen und individuellen Accessoires, Kleidungsstücke, Dekoartikel oder Möbel herzustellen. Von Handtaschen aus alten Jeans über Strukturvasen aus Eierkartons bis hin zu Wandregalen aus alten Stühlen ist alles dabei. Das Reizende scheint also das Gefühl zu sein, etwas Neues zu besitzen, dabei etwas Altes losgeworden zu sein und noch dazu möglichst wenig Geld bezahlt zu haben. Obendrein tut man der Umwelt auch noch was Gutes. Schließlich schafft man einen neuen Lebenszyklus für Dinge, die sonst vermutlich im Abfall landen würden. Man wirkt also der Wegwerfmentalität entgegen, handelt im Sinne der Nachhaltigkeit, spart Ressourcen und produziert weniger Abfall. Doch welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?

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Die Kehrseite der Medaille

Upcycling im Privathaushalt kann definitiv auch Nachteile mit sich bringen. Vor allem, wenn nicht gründlich geplant und recherchiert wurde. Zum einen besteht die Möglichkeit, unbewusst Schadstoffe zu verarbeiten, die lang- oder kurzfristig zu gesundheitlichen Problemen führen können. Zum anderen müssen häufig Produkte gekauft werden, um ein Upcycling überhaupt zu ermöglichen, da nicht jeder die gewünschte und benötigte Farbe, die dazugehörigen Pinsel, Kleber oder eine Nähmaschine zu Hause hat. Ein weiteres Problem ergibt sich zum Beispiel bei PET-Flaschen. Dort kann das Herausnehmen vieler Flaschen aus dem Produktkreislauf für eine Produktionssteigerung sorgen, um diesen am Leben zu erhalten. Der Nachhaltigkeitsaspekt entfällt und der Geldbeutel wird auch nicht mehr geschont. Stimmen alle diese Aspekte, so muss das hergestellte Produkt schlussendlich noch einen Zweck erfüllen. Ist dieser nicht gegeben, landet es vermutlich doch wieder auf dem Müll.

Upcycling stellt also keine Universallösung dar. Bei guter Planung, Recherche und wenig notwendigem Zusatzmaterial ist sie jedoch eine wirklich gute Alternative, um sich selbst, dem eigenen Geldbeutel und der Umwelt einen Gefallen zu tun.

Redaktion finanzen.net

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