Millionäre mit Anfang 20

Diese Startup-Gründer schafften es vom College-Abbrecher zum Millionär

08.07.22 06:38 Uhr

Diese Startup-Gründer schafften es vom College-Abbrecher zum Millionär | finanzen.net

Diese zwei Startup-Gründer haben es geschafft: Henrique Dubugras, 23, und Pedro Franceschi, 22, haben für ihr Fintech-Startup Brex eine Bewertung von 2,6 Milliarden US-Dollar erreicht und sind selber Millionäre geworden. Und das, obwohl sie das College abgebrochen haben.

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Henrique Dubugras (23) und Pedro Franceschi (22) sind mit ihrem Startup-Unternehmen und abgebrochenem Studium zu Millionären geworden. Wie war ihr Weg zum Erfolg? Ursprünglich kommen beide aus Brasilien. Bereits dort haben sie sich sehr für die Tech-Branche interessiert und im frühen Alter mit dem Programmieren begonnen. Dubugras hat bereits mit 14 Jahren seine erste Firma gegründet, die er wegen Patentverletzung allerdings wieder schließen musste. Gemeinsam gründeten Dubugras und Franceschi dann den Zahlungsabwickler Pagar.me, der Zahlungen in Brasilien erleichtern sollte. Bereits damit waren sie sehr erfolgreich - als sie Pagar.me 2016 verkauften, hatte das Unternehmen 150 Mitarbeiter. Doch den zwei Gründern war all das nicht genug und so beschlossen sie, in die USA zu gehen und an der Stanford-Universität wichtige Kontakte für ihre zukünftige Karriere zu schließen.

Stanford nach acht Monaten verlassen

Stanford ist bekannt dafür, besonders viele erfolgreiche Silicon-Valley-Gründer hervorzubringen. Wer hier studiert und gut netzwerken kann, kann hier bereits den Grundstein für den zukünftigen Erfolg legen. Das sahen auch Dubugras und Franceschi so und waren damit sogar ziemlich schnell: Nach nicht einmal einem Jahr am College - besser gesagt acht Monaten - brachen sie das Studium ab und stürzten sich in ihr nächstes Projekt: Die Gründung von Brex. Woher der Name kommt? Ganz simpel: Die Gründer suchten nach einer Dotcom-Domain, die noch verfügbar war, dabei kam Brex heraus - mit dem Brexit hat der Name also nichts zu tun.

Die Idee für das Unternehmenskonzept kam ihnen durch ihre bisherige Arbeit: "Pedro und ich haben früh in unserer Karriere realisiert, dass Gründer und Startups Schwierigkeiten dabei haben, Kreditkarten zu bekommen, ganz egal, wie viel Geld sie auf der Bank haben. Da wir beide aus Brasilien kommen, hat keiner von uns einen Kredit-Hintergrund in den USA und so haben wir von keiner Bank, bei der wir es versucht haben, einen Kredit bekommen. Wir kannten andere Immigranten, die dieselben Probleme hatten", erklärt Dubugras in einem Interview mit der Website Medium.com.

Anteile sind 430 Millionen US-Dollar wert

Aus diesem Grund haben die beiden dann Brex ins Leben gerufen. Für Gründer und Startups ist es damit ein Leichtes, an eine Kreditkarte zu bekommen. Denn das Problem, dass sich ihnen sonst oft stellt, ist, dass sie mit ihrem eigenen Vermögen komplett dafür haften müssen, was für viele ein zu großes Risiko darstellt - es sei bereits ein großes Risiko, ein Unternehmen zu gründen und dann noch all seine persönlichen Vermögenswerte mit ins Spiel zu bringen, sei einfach zu viel, erklärt Dubugras, der die Lage von Gründern aus eigener Erfahrung kennt.

Brex hat in der letzten Finanzierungsrunde eine Bewertung von 2,6 Milliarden US-Dollar erreicht - aus dem Zahlungsunternehmen ist ein Einhorn geworden, das sogar schon mit Uber, Lime oder Bird verglichen wird. Die Firmenanteile der zwei Gründer belaufen sich laut einer Schätzung des Online-Marktplatzes EquityZen auf 430 Millionen US-Dollar. Ein riesiges Vermögen, für einen 22- beziehungsweise 23-Jährigen.

Einfach, schnelle, optimierte Kreditkarten-Vergabe

Doch wie stellen sie sicher, dass ihr Geschäftsmodell dauerhaft funktioniert und sie keinem Unternehmen einen Kredit gewähren, das ihn später nicht zurückzahlen kann? Dubugras zeigt sich bei diesem Thema minimalistisch. Ein ausschlaggebender Punkt: Das Startup sollte genug Geld haben, um die nächsten Monate zu überleben. Brex überprüfe dann die Barguthaben der Firma, und wenn Geld da ist, bekomme das jeweilige Unternehmen ein Limit - wenn nicht, dann nicht. Der Vorteil an Brex gegenüber etablierten Kreditunternehmen sei, dass es einfach sei, sehr schnell, es hohe Limits gebe und keine persönlichen Vermögenswerte hinterlegt werden müssen.

Und auch wenn die Kunden "erwachsen" werden und theoretisch auch zu konkurrierenden Kredit-Anbietern gehen könnten, versucht Brex sie zu halten. Brex baue das komplette Kreditkarten-Prozessystem neu auf - viele Konkurrenten nutzten ziemlich veraltete Systeme. Damit gebe es bei Brex viele Funktionalitäten, die davor nicht existierten, die Prozesse würden optimiert werden und das Verfahren sei einfach für die Kunden, erklärt Dubugras gegenüber Bloomberg. Mit ihrem Unternehmen sind die beiden jungen Erwachsenen zu Millionären geworden - das College abzubrechen ist also nicht immer ein Riesenfehler.

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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