Mesh Messaging

Offline Messaging: So kann man Nachrichten ohne Internet oder Mobilfunk verschicken

15.09.24 17:03 Uhr

Nachrichten ohne Internet: So geht's! | finanzen.net

Offline, also ohne Mobilfunk- oder Internetverbindung, Nachrichten zu verschicken, geht mithilfe von einigen Apps recht einfach. Viele nutzen das sogenannte Mesh Messaging, um behördliche Überwachung zu umgehen. Doch die Technik hat auch einige weitere Vorteile.

Mesh Messaging - so nennt man das Verschicken von Nachrichten ohne Internetverbindung. So kann man Nachrichten verschicken und auch anonym bleiben, ohne online zu sein oder ein Mobilfunknetz haben zu müssen.

Staffellauf der Nachricht

Beim Mesh Messaging werden Verbindungen von Geräten untereinander statt des Internets oder Mobilfunknetzes genutzt. Dies kann, wie das Online Magazin BASIC thinking erklärt, entweder über Bluetooth oder Ad-hoc-WLAN funktionieren. Das Magazin vergleicht die Technik mit dem Weiterreichen eines Stabs beim Staffellauf: Die Nachricht wird von Gerät zu Gerät weitergegeben, bis sie beim Empfänger ankommt. So wird die eigentlich geringe Reichweite von Bluetooth oder Ad-hoc-WLAN übergangen. Zentrale Server gibt es dafür nicht, das macht es laut BASIC thinking auch für Hacker schwieriger. Zudem müssen Empfänger nicht zwingend in der Kontaktliste des Absenders stehen, lediglich die App muss zum Absenden, Weitergeben oder Empfangen einer Nachricht installiert sein. So wird ein Peer-to-peer-Netzwerk (P2P-Netzwerk) geschaffen, in dem die Geräte miteinander verbunden sind.

Überwiegend Android-kompatibel

Die meisten Apps wie Briar, Bluetooth Chat oder Signal Offline Messenger funktionieren ausschließlich auf Android-Geräten, lediglich Bridgefy ist auch mit iOS-Geräten kompatibel. Neben Nachrichten kann man mit den meisten der Apps auch Fotos, Videos oder Dateien verschicken.

Ganz ohne Internet geht es letztendlich aber doch nicht, dann man benötigt dieses, um die Apps zu installieren und einzurichten. Für die Einrichtung verlangen die meisten Mesh Messaging Apps laut BASIC thinking Zugriff auf die Kamera, den Standort sowie die Kontaktliste. Außerdem nutzen einige QR-Codes für die Anmeldung und um zwei oder mehr Geräte miteinander zur Kommunikation freizugeben.

Bei vielen Gelegenheiten nützlich

Besonders beliebt ist Mesh Messaging in Ländern mit autoritären oder repressiven Regimes. So nutzten beispielsweise während der Proteste in Hong Kong im Jahr 2019 die Menschen vermehrt Mesh-Messaging-Dienste, um Demonstrationen zu organisieren oder einfach ohne die Gefahr einer staatlichen Überwachung zu kommunizieren. Wie das Magazin Forbes berichtete, schnellte die Anzahl der Downloads von Bridgey innerhalb von zwei Monaten um fast 4.000 Prozent in die Höhe.

Doch auch im Fall von Naturkatastrophen, auf Festivals, in Funklöchern etwa beim Wandern oder im Falle von zu wenig Handy-Guthaben kann Mesh Messaging BASIC thinking zufolge sehr nützlich sein.

Redaktion finanzen.net

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