So viele Milliarden kostet die volle E-Mobilität bis 2050
Die Elektrifizierung aller Pkw in Deutschland bis 2050 würde ohne eine gleichzeitige Mobilitätswende Milliarden Euro kosten.
Und zwar bis zu bis zu 108 Milliarden Euro. Das geht aus einer am Montag in Berlin vorgestellten Berechnung der Denkfabrik Agora Verkehrswende vor. Diese Summe sei nötig, sollten bis dahin weiterhin 45 Millionen Pkw auf den Straßen rollen und das Netz nicht intelligent gesteuert werden. Die Zahl berücksichtigt sowohl die Kosten für den Markthochlauf der Elektromobilität als auch die für den Ausbau der Verteilnetze.
Gelänge es indes, den Autoverkehr deutlich zu reduzieren und den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, könnte unterm Strich gespart werden. Bei einem Volumen von 30 Millionen Elektro-Pkw auf den deutschen Straßen beliefen sich die Investitionen in Leitungen und Trafos auf 80 Milliarden Euro.
Mit einer intelligenten Steuerung der Ladevorgänge könnten die Kosten der Verkehrswende noch weiter sinken. Das heißt, E-Autos sollten etwa nicht alle zur gleichen Zeit geladen werden, wenn die Strompreise besonders hoch sind, sondern sich Angebot und Nachfrage flexibel anpassen. Demnach wären bei einem Fortbestand des Verkehrs im aktuellen Ausmaß 75 Milliarden Euro nötig. Bei einer Reduktion der Autos und gleichzeitiger Steuerung sinke die Summe sogar auf 54 Milliarden Euro, so die Studie.
Wichtig sei, dass Verbraucher ihren Strombedarf jederzeit decken und Stromüberschüsse aus Wind oder Photovoltaik in höhere Ebenen rückgespeist werden könnten. Agora Verkehrswende fordert einen schnellen Ausbau der Ladesäulen und der Verteilnetze. Damit sich Nutzer von E-Autos auf eine externe Steuerung der Ladevorgänge einließen, müsse der Gesetzgeber zudem Regeln und Anreize schaffen, so die Verkehrsforscher.
DJG/pso/flf
Dow Jones Newswires
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