Lidl-Plus

Bonusprogramm: Lidl startet mit digitaler Kundenkarte durch

24.09.20 22:19 Uhr

Bonusprogramm: Lidl startet mit digitaler Kundenkarte durch | finanzen.net

Kundenbindungsprogramme wie beispielsweise Payback haben sich in den meisten Branchen als gängige Praxis etabliert. Jetzt passt sich auch der Lebensmittelhandel diesen Entwicklungen an, indem er zunehmend auf den Rabatt-Aktionen-Zug aufspringt.

Lidl-Plus-App

Seit Montag, dem 14. September, können Lidl-Kunden am digitalen Bonusprogramm des Lebensmittel-Discounters teilnehmen, indem sie die Lidl-Plus-Kundenkarte als App auf ihr Smartphone herunterladen und sich im dazugehörigen System registrieren. Mit diesem Schritt folgt der Konzern dem Beispiel bereits bestehender Rabattprogramme, wie beispielsweise dem Payback- und Deutschlandcard-Service, und passt sich laut den Experten von CHIP simultan den neusten Entwicklungen des Marktes im Hinblick auf bargeldloses Bezahlen und Plastik-Müll-Prävention an. Durch die Verwendung der Lidl-Plus-App werden physische Kassenzettel und Prospekte nämlich obsolet, da diese - wenn gewünscht - ausschließlich auf dem Smartphone-Bildschirm angezeigt werden können. Weiterhin ist laut CHIP die Funktion des bargeldlosen Bezahlens mit Hilfe der Lidl-Plus-App in Planung.

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Rabatte gegen Daten

Bei erfolgreicher Registrierung winken Lidl-Plus-Kunden laut Informationen, die auf der Website des Lebensmittelkonzerns zu finden sind, exklusive Angebote, wie beispielsweise ein Willkommensrabatt, der ab einem Einkaufswert von 30 Euro greift. Weiterhin gibt es Produkt-Deals zu ausgewählten Einzelartikeln sowie Gewinnspieloptionen in Form von digitalen Rubbellosen. Im Gegenzug geben Kunden ihre persönlichen Daten an das System weiter und füttern dieses, laut Handelsblatt, mit Informationen über ihr individuelles Einkaufsverhalten sowie ihre Produktvorlieben - Faktoren, die der Marketingabteilung des Konzerns zu Gute kommen. Basierend auf Einkaufsanalysen können schließlich detaillierte Persönlichkeitsprofile erstellt werden, welche Rückschlüsse auf das individuelle Konsumverhalten, die Markenbindung sowie gegebenenfalls auch auf den gesundheitlichen Zustand zulassen. Diese Informationen können, laut Ruhr.24, dann unter anderem als Grundlage für personalisierte Rabatte verwendet werden, die Kunden gezielter und öfter in die Filialen locken sollen.

Wie sieht es bei anderen Discountern aus?

Die Vorteile des Einsatzes eines Bonusprogramms liegen auf der Hand: Durch die steigende Kundenbindung sowie die Möglichkeit der individualisierbaren Angebots- sowie Rabattpalette steigen die Einnahmen des jeweiligen Konzerns. Nichtsdestotrotz verzichtet die Supermarktkette ALDI beispielsweise weiterhin auf die Einführung eines solchen Services. Laut Handelsblatt liegt dies daran, dass die Pflege solch umfangreicher Kundenprogramme mit zusätzlichen Kosten einhergeht. ALDI evaluiere jedoch laut Informationen einer Sprecherin von ALDI Nord, die dem Handelsblatt vorliegen, kontinuierlich seine Produktpalette sowie die Preise im Hinblick auf möglichen Optimierungsbedarf. Nähere Informationen wurden aus Wettbewerbsgründen jedoch nicht geteilt.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Nutzung analoger bzw. digitaler Bonusprogramme in der Regel mit der Weitergabe von persönlichen Daten einhergeht - eine Tatsache, der sich ein jeder Verbraucher bewusst sein sollte. Ob die Optionen unserer digitalisierten Welt genutzt werden, ist jedem selbst überlassen; wichtig ist die persönliche Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen, die mit einer Datenweitergabe einhergehen.

Redaktion finanzen.net

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