Hunderte Traktoren blockieren Aldi-Lager im Norden
Hunderte Landwirte haben in der Nacht zum Dienstag ihren Protest vor Aldi-Lagern fortgesetzt.
Die Aktionen fanden nach Polizeiangaben in etlichen Regionen Niedersachsen statt. "Die Landwirte bleiben so lange, bis Aldi sich bewegt und konstruktive Vorschläge bringt", sagte der Sprecher der Bauern-Protestbewegung "Land schafft Verbindung", Anthony Lee, am frühen Dienstagmorgen. Auslöser der Aktion ist eine drohende Senkung der Butterpreise. Viele Bauern fürchten um ihre Existenz.
Der Unternehmenssprecher von Aldi-Nord, Joachim Wehner, hatte am Montag mitgeteilt, es sei völlig normal und wiederhole sich jedes Jahr aufs Neue, dass die Butterpreise aufgrund der hohen Nachfrage zur Weihnachtszeit stiegen und danach zu Jahresbeginn wieder zurückgingen. Die Bauern befürchten jedoch, dass die Preise zu stark gesenkt werden. Lee zufolge will Aldi Nord den Preis für Butter pro Kilo um bis zu 60 Cent senken. Üblich sei zum Jahresende eine Senkung von 10 bis 20 Cent.
Zum "Symbolstandort" der Protest-Aktionen hat sich laut Lee die Blockade vor dem Lager in Hesel (Landkreis Leer) entwickelt. Hier blockierten rund 400 Traktoren in der Nacht von Montag auf Dienstag die Zugänge. Auch am Morgen dauerte die Blockade noch an, wie die Polizei mitteilte.
Auch vor anderen Aldi-Lagern in Niedersachsen kam es am Montagabend zu Protesten, die auch am Dienstagmorgen noch anhielten - etwa in Lingen (Landkreis Emsland). "In der Spitze standen hier 80 Traktoren", sagte ein Polizeisprecher. Gegen 03.00 Uhr am Dienstag waren es noch etwa 60 Trecker. "Viele haben Feuertonnen und Decken dabei und richten sich auf eine lange Blockade ein", hieß es. Auch etwa in Rinteln (Landkreis Schaumburg) sprach die Polizei von "Dutzenden Traktoren", die die Zufahrtswege versperrten.
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HESEL (dpa-AFX)
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