Vorwerk stampft Thermomix-Produktion in Deutschland ein
Kochen leicht gemacht: Der Thermomix ist ein beliebtes aber auch teures Küchengerät. Die Produktion in Wuppertal wird nun eingestampft.
Wer es leid ist, beim Kochen unterschiedlichste Messer, Schüsseln, Schneidebretter und Töpfe zu benutzen, der ist mit einer All-in-one-Küchenmaschine wie dem Thermomix bestens beraten. Mit ihm kann man allerlei verschiedene Speisen zubereiten, neben Suppen oder Eintöpfen nutzen ihn viele zum Brotteig kneten oder bereiten mit ihm Süßspeisen wie Eis oder leckeren Likör zu. Der originale Thermomix der Firma Vorwerk ist nicht gerade billig. Nun wird die Thermomix-Produktion in Deutschland eingestampft.
Teurer Thermomix
Mit einem stolzen Preis von über 1.300 Euro kann sich nicht jeder einfach mal so einen Thermomix leisten. Die Küchenmaschine ist fast schon ein Luxusprodukt. Allerdings hat das Gerät auch eine ziemlich lange Lebensdauer. Und: So lange noch Garantie auf dem Thermomix ist, repariert ihn Vorwerk umsonst.
Was für die Kunden von Vorteil ist - die lange Lebensdauer - ist für das Unternehmen von Nachteil. Denn wer einmal einen Thermomix gekauft hat, der wird sich, wenn überhaupt, erst einige Jahre später einen neuen zulegen. Effekte wie bei Apple, wo sich Kunden oft das neueste Modell kaufen, obwohl ihres erst ein Jahr alt ist, kann Vorwerk vergessen.
Thermomix-Produktion in Wuppertal eingestampft
Aus diesem Grund hatte das Unternehmen in der Vergangenheit auch immer öfter mit schwindender Nachfrage vor allem aus Europa zu kämpfen. Der Absatzmarkt war geschrumpft, der Umsatz ging zurück. Erst im Sommer kündigte Vorwerk an, im Thermomix-Produktionswerk in Wuppertal 200 der 2.500 Stellen zu streichen.
Dieser Plan wird weiterverfolgt: Bis zum Ende dieses Jahres sollen in Wuppertal noch fertige Thermomix-Modelle vom Band fließen, danach ist Schluss. Die Produktion in Wuppertal wird eingestampft.
Produktionsstandorte in China und Frankreich
Produziert wird dann noch an Standorten in Frankreich und in China. Bei den Verkaufszahlen des Thermomix verzeichnet Vorwerk laut Angaben eines Sprechers ein "starkes internationales Wachstum" - vor allem in Asien. Aber auch in Deutschland sei das Wachstum in diesem Jahr zweistellig gewesen.
Kunden aus China sollen durch die Produktion vor Ort ein hiesig gefertigtes Produkt bekommen. Der Motor und das Mixmesser sollen laut Unternehmensangaben aber auch weiterhin aus Deutschland kommen.
Thermomixe für deutschen Markt schon länger in Frankreich gefertigt
Das Produktionswerk in Wuppertal war übrigens nie das Hauptproduktionswerk für den Thermomix. Dieses liegt schon länger in Frankreich. Kunden aus Deutschland müssen sich auch nicht sorgen, dass die Qualität ihrer Produkte unter dem Produktionsstopp in Wuppertal leidet.
Küchenmaschinen aus dem Hause Vorwerk für den deutschen Markt werden traditionell in Frankreich gefertigt. Der Standort in Wuppertal habe hauptsächlich Produkte für kleinere Märkte in geringeren Stückzahlen produziert, bei denen beispielsweise ein anderer Netzstecker benötigt wurde, wie n-tv schreibt.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: ricochet64 / Shutterstock.com