Umfrage: Festnetz-Telefone verlieren an Bedeutung
In Zeiten der Digitalisierung hat sich das Kommunikationsverhalten der Menschen grundlegend verändert. Das klassische Festnetztelefon, einst unverzichtbar in jedem Haushalt, verliert zunehmend an Bedeutung. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Vergleichsportals Verivox, die das Nutzungsverhalten der Deutschen im Bereich Telefonie untersucht hat.
Das Mobiltelefon als bevorzugtes Kommunikationsmittel
Die repräsentative Studie von Verivox, die auf Daten einer Online-Umfrage mit über 1.000 Teilnehmern basiert, kam zu dem Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) private Telefonate bevorzugt über das Mobiltelefon führen. Von diesen nutzen laut der Umfrage 41 Prozent ihr Handy auf traditionelle Weise über Mobilfunk, während 10 Prozent auf Datendienste wie WhatsApp oder FaceTime setzen. Besonders im Osten Deutschlands und in Familien mit Kindern liegt die Nutzung des Handys für Telefonate über dem Durchschnitt. Bei den unter 29-Jährigen greifen sogar 70 Prozent lieber zum Handy.
Senioren setzen weiterhin auf das Festnetz
Anders sieht es bei den über 60-Jährigen aus: Für sie ist das Festnetztelefon laut der Studie fast doppelt so häufig die erste Wahl im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt (40 zu 21 Prozent). Dies zeigt, dass das Festnetztelefon vor allem in älteren Generationen noch eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig gibt ein Fünftel (22 Prozent) der Befragten an, keinen bevorzugten Weg beim Telefonieren zu haben, wobei diese Unentschlossenheit ebenfalls häufiger bei älteren Menschen zu finden ist.
Festnetz-Nutzung nach der Pandemie
Während der Pandemie erlebte das Festnetztelefon laut der Studie ein kurzes Comeback, doch diese Entwicklung scheint derzeit rückläufig zu sein. Die Nutzung stationärer Anschlüsse ist im Vergleich zu 2022 um 11 Prozent gesunken und liegt sogar unter dem Niveau von 2021. Aktuell nutzen 71 Prozent der Deutschen einen festen Telefonanschluss, doch die Häufigkeit der Nutzung hat abgenommen. Heute telefonieren nur noch 40 Prozent der Befragten mindestens mehrmals pro Woche übers Festnetz, verglichen mit 45 Prozent im Vorjahr. Hingegen hat die gelegentliche Nutzung leicht zugenommen (von 13 auf 16 Prozent).
Kostenüberlegungen beim Telefonieren
Interessanterweise machen sich die meisten Deutschen (81 Prozent) keine Gedanken über die Telefonkosten. Dies liegt hauptsächlich daran, dass fast zwei Drittel der Befragten eine Telefon-Flatrate haben (63 Prozent), 12 Prozent kostenfreie Messengerdienste nutzen und 13 Prozent nur selten telefonieren. Dennoch überlegen 11 Prozent der Befragten oft, wie sie Kosten sparen können. Verivox-Telekommunikationsexperte Jörg Schamberg weist darauf hin, dass trotz weitverbreiteter Flatrates gewisse Anrufkosten, besonders ins Mobilfunknetz oder ins Ausland, immer noch erheblich sein können.
Redaktion finanzen.net
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