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Online-Tipps vom Coaching-Experten: So klappt die Jobsuche im Netz

05.07.23 06:27 Uhr

So finden Sie im Netz Ihren Traumjob - Coaching-Experten verraten Tricks | finanzen.net

Im Internet warten Tausende Jobs darauf, besetzt zu werden. Viele Bewerberinnen und Bewerber stöbern planlos durch die Jobportale und hoffen, irgendwann eine passende Stellenanzeige zu finden. Wer jedoch systematisch an die Sache herangeht, hat laut Karriere-Coach Dr. Bernd Slaghuis viel bessere Chancen bei der Jobsuche im Netz.

In Deutschland gibt es rund 1.300 Jobportale - doch auf der Jobsuche im Netz entscheiden sich Viele wahllos für ein oder zwei große Portale und suchen ausschließlich dort. Das ist zwar ein guter Start, doch nicht unbedingt zielführend. In einem XING-Beitrag stellt Karriere-Coach Dr. Bernd Slaghuis einen Leitsatz für die Jobsuche im Netz auf: "Suche nicht, was Du findest, sondern finde, was Du suchst." Man solle nicht einfach drauflos suchen, sondern strukturiert vorgehen. Wie geht das?

Mit welchen Suchbegriffen und auf welchen Portalen lohnt sich die Jobsuche?

Beginnen solle man damit, die richtige Jobbörse zu finden. Denn unter den rund 1.300 Jobportalen in Deutschland legen neben den großen Portalen wie XING, Indeed oder StepStone viele einen bestimmten Fokus: Einige sind regional, andere branchenspezifisch, wieder andere nur für Führungskräfte und so weiter. Hier von Beginn an systematisch vorzugehen sei wichtig, um nicht unnötig Zeit zu verschwenden auf Portalen, auf denen der Traumjob sicher nicht ausgeschrieben ist. Man solle sich allerdings nicht auf nur ein Portal beschränken, sondern an mehreren Stellen suchen.

Schritt zwei ist, auf den gefundenen passenden Portalen die richtigen Suchbegriffe zu finden. Dafür müsse man sich zuerst genau überlegen, was man eigentlich sucht und welche Anforderungen man selbst an den Job stellt. Oft gibt es bei Jobportals Filtermöglichkeiten, die nicht zu den eigenen Vorstellungen passende Jobs aussortieren. Es gilt also laut Slaghuis, zu überlegen, wie eine passende Jobbeschreibung aussähe und entsprechend Suchbegriffe zu testen. Dabei solle man unbedingt berücksichtigen, dass viele Jobs eher kryptisch bezeichnet werden und nicht immer das Schlagwort für die tatsächliche Tätigkeit bei dem Job auch tatsächlich in der Beschreibung genannt wird. Man solle also unbedingt die Suchbegriffe variieren und sich außerdem nicht zu sehr auf einzelne Positionen, bestimmte Abteilungen oder einzelne Aufgabenbereiche festlegen.

Filtermöglichkeiten und alternative Bewerbungswege

Weiter gehe es damit, sich Gedanken über den Arbeitgeber zu machen: Wer beispielsweise nicht in einem Großkonzern arbeiten wolle, so Slaghuis, solle Unternehmen ab einer bestimmten Größe in den Einstellungen direkt rausfiltern. Übrigens belassen es viele Arbeitgeber nicht dabei, eine Stellenanzeige hochzuladen: Oft sind auch die Recruiter aktiv auf den Jobportalen auf der Suche nach neuen Angestellten und stöbern durch die Profile potenzieller Bewerberinnen und Bewerber. Wer das eigene Bewerbungsprofil passend zu den eigenen Jobvorstellungen gestaltet, kann hier durchaus gute Chancen haben, gefunden zu werden. Besonders hilfreich ist die Information über bisherige Berufserfahrung. Wer außerdem die eigenen Kompetenzen und andere Zusatzinformationen im Profil veröffentlicht, hat noch bessere Chancen.

Weil nicht alle offenen Stellen auf den Jobportalen ausgeschrieben werden, empfiehlt Slaghuis auch, sich auf den Websites potenzieller Arbeitgeber umzuschauen und dort nach Stellenanzeigen zu suchen. Und findet sich auch dort keine Anzeige, ist immer noch die Initiativbewerbung einen Versuch wert.

Andere alternative Bewerbungswege seien Jobmessen und Bekannte. Wichtig ist dem Experten zufolge auch hier, systematisch vorzugehen und das berufliche Netzwerk gezielt zu aktivieren. Ebenfalls erfolgversprechend sei es, schlicht mit offenen Augen durch die Welt zu gehen - oft finde man auch unterwegs auf Plakaten oder Aushängen interessante Angebote oder zumindest Ideen für die weitere Jobsuche.

Die Suchstrategie immer wieder testen - und jeden Tag etwas anderes machen

Ist man nun auf verschiedenen - bewusst gewählten - Portalen angemeldet, hat die Suchkriterien entsprechend den eigenen Anforderungen eingestellt und das eigene Profil ausführlich ausgefüllt, gelte es, regelmäßig die Suchstrategie zu überprüfen: Passt sie noch zu den eigenen Vorstellungen? Entsprechen die Anzeigen, die man findet, den gesuchten Stellen? Sucht man wirklich auf den richtigen Portalen? Man solle sich, so Slaghuis, nicht scheuen, die Suche nach systematischen Überlegungen immer wieder anzupassen. Wichtig sei dabei, sich nicht aus Frust unter Wert zu verkaufen - denn viele Arbeitgeber würden überqualifizierte Bewerberinnen und Bewerber oft gar nicht erst in Betracht ziehen. Um also die Motivation zu erhalten und produktiv zu bleiben, solle man auch nach dem Erstellen des eigenen Profils und der Einstellung der Suchkriterien eine Strategie aufstellen. Slaghuis’ Empfehlung: Jeden Tag etwas anderes machen. Er schlägt vor, beispielsweise die verschiedenen Portale auf die Wochentage aufzuteilen und an jedem Wochentag auf einem anderen Portal nach neuen Anzeigen zu suchen. So bleibe die Suche abwechslungsreich.

Übrigens: Nicht nur auf XING finden sich Anleitungen für eine effektive Jobsuche im Netz - insbesondere die großen Portale haben eigene Empfehlungen, wie sich die Jobsuche mit den dort gegebenen Filtermöglichkeiten am effektivsten gestalten lässt. Es kann sich also lohnen, sorgfältig die auf das jeweilige Portal zugeschnittenen Tipps und Tricks zu lesen.

Redaktion finanzen.net

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