Jobwechsel

Shift Shock nach Jobwechsel: Wenn man den neuen Arbeitsplatz bereut

17.02.25 23:54 Uhr

Shift Shock nach Jobwechsel: Was tun, wenn der neue Job zur Enttäuschung wird? | finanzen.net

Der Begriff "Shift Shock" beschreibt das Phänomen, bei dem Arbeitnehmer nach einem Jobwechsel feststellen, dass die neue Stelle nicht ihren Erwartungen entspricht, was zu Enttäuschung und Bedauern führt. Dieses Gefühl kann verschiedene Ursachen haben und tritt häufiger auf, als man vermuten könnte.

Ursachen des Shift Shocks

Eine der Hauptursachen für den Shift Shock sind unrealistische Erwartungen an die neue Rolle. Oftmals weichen die tatsächlichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten von dem ab, was während des Bewerbungsprozesses kommuniziert wurde. Eine Umfrage von Monster in Zusammenarbeit mit YouGov ergab, dass elf Prozent der Befragten ihre Erwartungen an die neue Position als unrealistisch empfanden.

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Ein weiterer häufiger Grund ist die Enttäuschung über die Unternehmenskultur. Viele Arbeitnehmer stellen nach dem Wechsel fest, dass die gelebten Werte und Normen des Unternehmens nicht mit ihren eigenen übereinstimmen. Laut derselben Umfrage gaben sieben Prozent der Teilnehmer an, von der Unternehmenskultur enttäuscht zu sein.

Probleme mit der Führungsebene oder dem Kollegium können ebenfalls zu einem Shift Shock führen. Wenn die Zusammenarbeit nicht harmoniert oder die Führung nicht den Erwartungen entspricht, kann dies das Wohlbefinden am neuen Arbeitsplatz beeinträchtigen. In der genannten Umfrage äußerten acht Prozent der Befragten Unzufriedenheit mit der Führungsebene und sechs Prozent mit den Kollegen.

Häufigkeit und Dauer des Shift Shocks

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Shift Shock ist kein seltenes Phänomen. Laut einer Umfrage der Jobplattform The Muse aus dem Jahr 2022 haben 72 Prozent der Befragten bereits Erfahrungen mit Shift Shock gemacht.

Die Dauer, bis der Shift Shock eintritt, variiert. Einige Arbeitnehmer bemerken bereits innerhalb des ersten Monats, dass die neue Stelle nicht ihren Erwartungen entspricht, während es bei anderen mehrere Monate dauern kann. Die Umfrage von Monster und YouGov zeigt, dass 22 Prozent der Betroffenen innerhalb des ersten Monats nach dem Jobwechsel Unzufriedenheit verspürten, während 28 Prozent ein bis zwei Monate benötigten, um zu diesem Schluss zu kommen. <>

Strategien zur Vermeidung von Shift Shock

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Um einen Shift Shock zu vermeiden, ist es wichtig, bereits im Vorfeld eines Jobwechsels gründliche Recherchen durchzuführen. Arbeitnehmer sollten sich intensiv mit potenziellen Arbeitgebern auseinandersetzen, indem sie beispielsweise Gespräche mit aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern führen, um ein realistisches Bild von der Unternehmenskultur und den tatsächlichen Arbeitsbedingungen zu erhalten.

Während des Bewerbungsprozesses sollten klare und offene Gespräche über die Erwartungen an die Rolle, die Unternehmenskultur und die Arbeitsweise geführt werden. Es ist ratsam, spezifische Fragen zu stellen, um ein genaues Verständnis der Position und des Unternehmens zu gewinnen.

Zudem ist es hilfreich, die eigenen Prioritäten und Werte zu reflektieren und zu prüfen, ob diese mit denen des potenziellen Arbeitgebers übereinstimmen. Eine realistische Selbsteinschätzung kann dabei helfen, Enttäuschungen zu vermeiden. <>

Maßnahmen bei Auftreten des Shift Shocks

Wenn nach dem Jobwechsel ein Shift Shock auftritt, ist es wichtig, proaktiv zu handeln. Offene Kommunikation mit Vorgesetzten oder der Personalabteilung kann dazu beitragen, Lösungen für bestehende Probleme zu finden. Manchmal lassen sich durch Anpassungen der Aufgabenbereiche oder durch interne Versetzungen Verbesserungen erzielen.

Sollten die Probleme jedoch tiefgreifender sein und keine Aussicht auf Besserung bestehen, kann es sinnvoll sein, über einen erneuten Jobwechsel nachzudenken. Laut der Umfrage von The Muse würden 41 Prozent der Befragten, die einen Shift Shock erleben, dem neuen Job zwei bis sechs Monate Zeit geben, bevor sie eine Entscheidung treffen.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: fizkes / Shutterstock.com