Isolation im Paradies

Luxusquarantäne in Thailand - Langzeittouristen dürfen wieder nach Thailand reisen

16.10.20 22:28 Uhr

Luxusquarantäne in Thailand - Langzeittouristen dürfen wieder nach Thailand reisen | finanzen.net

Thailand bestrebt in den kommenden Wochen die Grenzen nach langer Pandemie bedingter Schließung wieder zu öffnen. Dies gilt vorerst allerdings lediglich für Langzeiturlauber, die für mindestens drei Monate im Land verweilen. Zudem wird eine 14-tägige Quarantäne nach der Anreise vorausgesetzt. Jedoch kann es sich hierbei um eine Isolation im Luxus handeln.

Thailand öffnet Grenzen für Touristen

Die Corona-Pandemie hat das bei Touristen beliebte Urlaubsziel Thailand verhältnismäßig schwach getroffen. Das Land vermeldete seit Ausbruch der Pandemie nur relativ geringe Infektionszahlen. Nichtsdestotrotz wurde jeglicher Tourismus im März eingestellt und die Grenzen - wie in vielen anderen Ländern auch - für Urlauber geschlossen.

Diese Regelung soll in den nächsten Wochen wieder aufgehoben werden, zumindest für diejenigen, die über einen Zeitraum von mehreren Monaten im Land verweilen wollen. Um dies zu ermöglichen, müssen sich die Langzeittouristen nach Einreise in eine 14-tägige Quarantäne begeben.

Bei dieser verpflichtenden Quarantäne handelt es sich allerdings nicht um irgendeine ordinäre Quarantäne, bei welcher der Tourist in eine einsame Kammer verfrachtet wird. Die Hotels haben sich vielmehr darauf ausgerichtet, schon die Isolierung so angenehm wie möglich zu gestalten.

Isolation im Paradies

Nachdem das Land die vergangenen sechs Monate keinen Tourismus zugelassen hatte, nutzen die Hotels nun die kommenden Grenzöffnungen bestmöglich. Sie locken Langzeiturlauber mit Luxusquarantänen und Rundum-Sorglos-Paket während der zweiwöchigen Isolation an.

Private Pools, Zimmerservice mit kulinarischen Spezialitäten und private Gesundheitschecks erwarten die zukünftigen (und zahlungskräftigen) Touristen während der Quarantäne in Thailand. So werden den Urlaubern, die ansonsten strikten Corona-Maßnahmen des Landes, durchaus attraktiv präsentiert.

In dem beliebten Urlaubsort Phuket, bereitet zum Beispiel das Hotel ‘The Senses Resort‘ insgesamt 16 Villen für die Quarantäne vor, um die geplanten Maßnahmen bestmöglich realisieren zu können.

Jede Villa umfasst circa 220 Quadratmeter, welche auf die Umstände der Pandemie angepasst wurden. So hat man etwa Polstermöbel weitestgehend gegen pflegeleichteres Mobiliar ausgetauscht. Zudem wurde das Personal speziell auf die Symptome sowie den Umgang mit potenziellen Infektionen geschult, damit auch der Room-Service bestmöglich umgesetzt werden kann.

Zusätzlich überwachen CCTV-Kameras den Eingangsbereich einer jeden Villa, um nach einem möglichen Ausbruch des Virus, den Personenkreis bestmöglich einschränken zu können.

Thailands Wirtschaft ist auf den Tourismus angewiesen

Die thailändische Regierung hat es insgesamt neun Luxushotels in Phuket erlaubt, diese besondere Art der Quarantäne für Touristen anzubieten. Sobald ein Tourist die Luxusquarantäne abgesessen hat, darf er das Land für mindestens drei und maximal neun Monate frei bereisen. Hierfür muss zuvor allerdings ein spezielles Visum beantragt werden, welches aufgrund der Pandemie ins Leben gerufen wurde.

Sofern das Hygienekonzept in Phuket aufgeht, ist die Regierung gewillt dieses Modell im gesamten Land umzusetzen. Für die Hoteliers und die Wirtschaft in den Urlaubsregionen Thailands sind die Grenzöffnungen ein wichtiger Schritt, denn der Tourismus war vor der Corona-Krise für 93 Prozent des Gesamteinkommens in Phuket verantwortlich, wie die Bangkok Post berichtet.

So erhofft sich der Touristikbereich des Landes, hierdurch die Wirtschaft wieder etwas ankurbeln zu können.

Die Quarantäne im Luxus hat jedoch ihren Preis, so kann eine vierköpfige Familie mit Kosten von 5.300 bis 18.700 US-Dollar für den 14-tägigen Hotelaufenthalt rechnen. Suppachoke Laongphet, Hotelbesitzer in Phuket, beteuert allerdings gegenüber der Bangkok Post, "Wir werden durch diese speziellen Gäste aufgrund der hohen Kosten nicht viel Profit machen."

Henry Ely / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: IM Photo / Shutterstock.com, Maria Skaldina / Shutterstock.com