Halal Banking: N26-Konkurrent Insha will in Europa hoch hinaus
Keine Zinseinnahmen und Investitionen in Alkohol: Insha will mit dem islamischen Bankwesen nach Deutschland bald auch ganz Europa überzeugen.
Islamkonforme Investments
Vor einem Jahr startete Insha als Startup mit einer eigenen Banking-App in Deutschland. Seitdem ist viel passiert und die Pläne für die Zukunft sind groß. Auf den ersten Blick erinnert die moderne und übersichtliche Aufmachung der App an andere Finanz-Startups wie N26 und genau die sieht Insha auch als seinen Wettbewerber. Insha läuft jedoch nach den Regeln des Islamic Banking. Das bedeutet es wird nach dem Prinzip des Halal Banking gearbeitet und Zinsen sind beispielsweise verboten. Bisher gibt es solche Angebote in Deutschland und Europa kaum. Institute, die nach den islamischen Gesetzen handeln, haben strenge Regeln, so sind Investitionen in Alkohol, Tabak, Waffen oder Glücksspiel verboten. Wer mit der Kreditkarte einer islamkonformen Bank bei einem Onlinecasino zahlt, muss also damit rechnen, dass sein Konto gesperrt wird. Eine einheitliche Regelung, was islamkonform ist und was nicht, gibt es jedoch nicht und jedes Unternehmen entscheidet selbst, welche Richtlinien eingehalten werden sollen.
Von Deutschland nach Frankreich und Großbritannien
Nun strebt Insha im Jahr 2020 die Expansion nach Frankreich und Großbritannien an. Man erhofft sich in Europa große Geschäfte, denn immerhin leben in der EU mehr als 20 Millionen Muslime und damit viele potenzielle Kunden. In Zeiten, in denen ethische und nachhaltige Investments wichtiger werden, wollen sie aber auch Nichtmuslime erreichen. Gerade viele jüngere Bankkunden sollen von der speziellen Art des Bankings angezogen werden. So bietet Insha ein kostenloses Girokonto an, welches sich ganz einfach per App von überall aus verwalten lässt. Einnahmen werden durch kostenpflichtige Transaktionen, wie Auslandsüberweisungen generiert. Mit der Expansion soll auch ein gebührenpflichtiges Konto mit Premium-Funktionen, beispielsweise für Geschäftskunden folgen.
Starke Kooperationspartner
Als deutscher Kooperationspartner liefert die Solarisbank bislang die Banking-Plattform, da Insha noch keine eigene Banklizenz besitzt. MasterCard kümmert sich um die Bereitstellung der Debitkarte. Doch Insha kann noch weitere starke Kooperationspartner vorweisen, so steckt Albaraka gemeinsam mit der Solarisbank hinter der Technologie und Infrastruktur des Fintech. Albaraka Türk Participation ist eine Bank mit Sitz in Istanbul und der Ursprung von Insha. Zwar bezeichnet Insha sich selbst als europäisches Unternehmen, die Zusammenarbeit mit Istanbul ist aber dennoch eng und dürfte auch zukünftig zum Erfolg beitragen. Die Tochterfirma erhält so auch den finanziellen Rückhalt für die geplante Expansion.
Redaktion finanzen.net
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