Bitkom-Umfrage: Ein Drittel der Deutschen ist auf das Metaverse gespannt
Eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom hat ergeben, dass rund ein Drittel der Deutschen grundsätzlich neugierig auf das Metaverse ist. Vielen ist das Metaverse allerdings auch noch komplett unbekannt.
Im Januar 2022 befragte der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, Bitkom, 1.005 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren über das Metaverse. Die repräsentative Befragung wurde telefonisch durchgeführt und die Fragestellung lautete: "Haben Sie schon einmal von dem Begriff ‘Metaversum’ bzw. ‘Metaverse’ gelesen oder gehört?" und "Ich lese Ihnen nur einige Aussagen zum Metaversum vor. Bitte beurteilen Sie, inwieweit Sie den folgenden Aussagen zustimmen".
Nur wenige wissen, was Metaverse überhaupt ist
Die Umfrage ergab, dass etwa jeder und jede Sechste bzw. 17 Prozent der Deutschen schon vom Metaversum gehört oder gelesen haben. Neun Prozent dieser Leute wissen allerdings gar nicht, um was es sich dabei überhaupt handelt. Fünf Prozent können in etwa erklären, was es bedeutet und drei Prozent könnten nach eigenen Angaben gut erklären, was darunter zu verstehen ist. Mit 74 Prozent hat aber die überwiegende Mehrheit der Deutschen noch nie vom Metaversum bzw. Metaverse gelesen oder gehört. Dabei handele es sich laut Bitkom-Präsident Achim Berg beim Metaverse um eine der spannendsten Visionen unserer Zeit. "Auch, wenn noch viele Fragen offen sind: Das Metaversum hat das Potenzial, das Internet, wie wir es heute kennen, fundamental zu verändern. Schon heute stellen erste Firmen ihre Produkte im Metaversum vor und virtuelle Grundstücke wechseln dort für Millionenbeträge den Eigentümer", erklärt Berg in der Pressemitteilung zur Umfrage.
Ein Drittel der Deutschen ist neugierig auf Metaverse
Auch wenn viele Befragten noch nicht vom Metaverse gehört haben, sei rund ein Drittel der Deutschen grundsätzlich neugierig auf das Metaversum. Darüber hinaus gaben 34 Prozent nach einer kurzen Einführung in das Thema an, das Konzept spannend zu finden. 37 Prozent würden sogar mit einer Virtual-Reality-Brille in das Metaversum eintauchen und knapp ein Viertel (24 Prozent) glaubt, dass sich künftig weite Teile des privaten und beruflichen Lebens dort abspielen werden. Ein Fünftel der Befragten (19 Prozent) sieht im Metaverse außerdem die Möglichkeit, Menschen noch näher zusammen zu bringen. Die große Mehrheit von 81 Prozent hält das Konzept allerdings für eine noch weit entfernte Zukunftsvision. 42 Prozent denken, dass es sich beim Metaverse hingegen nur um einen vorübergehenden Hype handelt, der bald wieder vorbei sein wird. Anderer Meinung ist Bitkom-Präsident Berg. Dieser sagte in der Pressemitteilung, dass es "große Chancen für die Gesellschaft und auch für die Wirtschaft mit sich bringen" kann. Es sei allerdings eine Gestaltungsaufgabe.
Das Leben im Metaverse
Das Metaverse soll laut Bitkom "die bisherige Trennung zwischen realer Welt und virtueller Welt" aufheben. In einem ersten Schritt geschehe dies bereits in Browser-Anwendungen oder mit Virtual-Reality-Brillen. Künftig soll das Erlebnis aber voraussichtlich auch per erweiterter Realität, der sogenannten Augmented Reality, und durch digitale Zwillinge verstärkt werden. Bereits heute können sich Nutzerinnen und Nutzer im virtuellen Raum mit eigenen Avataren treffen. Business Meetings sowie einfache Verabredungen können dadurch recht persönlich im Internet stattfinden. In der Zukunft soll aber noch viel mehr möglich sein und das Metaverse eine zunehmend wichtigere Rolle im Leben der Menschen spielen. So könne man laut Bitkom beispielsweise in digitalen 3D-Ladengeschäften einkaufen gehen und Kleidung virtuell anprobieren, um die richtige Größe für sich selbst herauszufinden. Dem Metaverse sind bei der Gestaltung und den Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Ob Reisen zu anderen Orten oder gar in andere Zeiten, alles ist denkbar. Laut Bitkom könnte man etwa virtuell 150 Millionen Jahre in die Vergangenheit reisen und zwischen gigantischen Brachiosauriern umher spazieren.
Nicolas Flohr / Redaktion finanzen.net
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