Instant Payments

Achtung: Echtzeit-Überweisungen können teuer werden

13.06.20 21:37 Uhr

Achtung: Echtzeit-Überweisungen können teuer werden | finanzen.net

Während Bezahldienste wie PayPal & Co. einen schnellen und vor allem kostenlosen Geldtransfer ermöglichen, bieten Überweisungen bei der Bank dies nicht immer - so auch nicht die Echtzeit-Überweisung: Den Preis für eine Echtzeit-Überweisung bei der eigenen Bank zu ermitteln, kann aber ganz schön schwierig sein.

"Instant Payments", "SEPA Credit Transfer Instant" oder einfach "Echtzeit-Überweisung" nennt sich die Methode, mittels der Geldinstitute es möglich machen, innerhalb weniger Sekunden eine Überweisung abzuwickeln: Die Volks- und Raiffeisenbanken werben mit dem Spruch: "Echtzeit-Überweisungen dauern von jetzt . . . bis jetzt."

PayPal schafft es kostenlos

Im Jahr 2017 vereinbarten die insgesamt 34 europäischen SEPA-Länder einheitliche Instant-Payment-Standards, und mittlerweile können tatsächlich in 15 SEPA-Ländern bis zu 15.000 Euro innerhalb weniger Sekunden von einem teilnehmenden Kreditinstitut zu einem anderen teilnehmenden Kreditinstitut überwiesen werden.

Generell prüft das versendende Kreditinstitut bei einer Überweisung immer die Echtheit der IBAN und ob das Empfänger-Institut Echtzeit-Überweisungen annimmt. Ist letzteres der Fall, kann der Betrag innerhalb weniger Sekunden auf das andere Konto übertragen werden. Das geht rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. Deutsche Kreditinstitute wie beispielsweise die Sparkassen oder Volks- und Raiffeisenbanken werben mit genau diesen Vorteilen für ihren Instant-Payment-Service.

Doch Achtung: Nicht alle Banken bieten dabei die gleichen Möglichkeiten. Die Direktbank DKB beispielweise unterstützt nur die Annahme von Echtzeit-Überweisungen. Geld versenden können Kunden dieser Bank nur im Rahmen einer gewöhnlichen Überweisung mit längerer Bearbeitungszeit.

Daneben unterscheidet sich bei den verschiedenen Bankinstituten auch der Preis für eine solche Echtzeit-Überweisung: Auf den ersten Blick wirkt es, als würden die Institute ähnlich wie PayPal einen kostenlosen Service anbieten - dies ist aber leider nicht immer der Fall.

Überall verschiedene Preise

Während die SEPA-Länder 2017 gemeinsame Richtlinien für den Überweisungsvorgang vereinbarten, besprachen sie nicht die Kosten für den Service, daher kommt es, dass der Preis von Filiale zu Filiale - oder sogar innerhalb eines Instituts von Kontomodell zu Kontomodell - variiert. Dies lässt sich gut am Beispiel der Sparkassen aufzeigen. So ist das Instant Payment zwar in der Kwitt-App der Standard und kostenlos, wer andere Möglichkeiten für seine Überweisung nutzt, wird für den Service jedoch unter Umständen zur Kasse gebeten.

Die Berliner Sparkasse informiert ihre Kunden beispielsweise in einem Blogeintrag ausführlich darüber, wann eine Echtzeit-Überweisung wie viel kostet: "Wer das Giro Pauschal oder Giro Digital nutzt, zahlt pro Echtzeit-Überweisung 0,25 Euro. Kunden mit dem Giro Individual zahlen 0,55 Euro [...] Firmenkunden der Berliner Sparkasse zahlen je nach Modell pro Echtzeit-Überweisung 0,50 Euro (FirmenKonto komfort), 0,65 Euro (FirmenKonto pur) und 0,45 Euro (Firmenkonto plus)."

Hinzu fügt die Berliner Sparkasse noch, dass bei allen anderen Kontoarten andere Regeln greifen und die Kosten monatlich abgerechnet werden. Laut "Techbook" liegen die Preise auch bei anderen Kreditinstituten zwischen durchschnittlich 25 und 50 Cent. In der Regel steigen sie wohl auch nicht über den Preis von einem Euro.

Im Zweifelsfall bei der Bank anrufen

Andere Banken, wie beispielsweise die Sparkasse Nürnberg, bieten den Echtzeit-Service kostenlos an. Da die Information über die Kosten der Echtzeit-Überweisung oft nur im Preis- und Leistungsverzeichnis einer Bank zu finden ist, bietet es sich an, bei der Bank persönlich nachzufragen.

Denn: Möglicherweise ist der Service bei einer Bank teurer als gedacht, sodass die häufige Nutzung des Echtzeit-Services zu einer mittelgroßen Belastung führen kann - schließlich können bei 10 Echtzeit-Überweisungen monatlich mit einem Durchschnittspreis von 25 bis 50 Cent pro Transfer bereits Kosten im Wert von 2,50 Euro oder sogar 5 Euro entstehen.

Redaktion finanzen.net

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