Coronavirus: Die größten Epidemien der Geschichte
Blickt man in der Geschichte zurück, wurde die Menschheit wiederholt von Epidemien und Pandemien heimgesucht. Dies waren die zehn schlimmsten Epidemien nach Todesopfern.
Der Schwarze Tod
Die Beulenpest des 14. Jahrhunderts, auch der Schwarze Tod genannt, hatte ihren Ursprung in Mitteleuropa. Bereits in den vorangegangenen Jahrhunderten gab es einige Ausbrüche der Krankheit, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Die Pest wird durch das Stäbchenbakterium Yersinia (Y.) pestis verursacht und ist bis heute nicht gänzlich ausgerottet, noch immer finden sich in bestimmten Gebieten Pesterreger, vorrangig in Afrika, Amerika und Asien, so Dr. Herbert Tomaso. An der großen Beulenpest von 1347 bis 1351 starben dem "Visual Capitalist" zufolge rund 200 Millionen Menschen und insgesamt ein Drittel der europäischen Bevölkerung.
Die Pocken
Die Pocken, auch als Blattern bekannt, waren ein Virus, welches über die Tröpfcheninfektion weiterverbreitet wurde. 1520 gelangte die Krankheit von Europa nach Amerika, wo sie sich rasant unter der amerikanischen Bevölkerung und den Ureinwohnern verbreitete, rund 90 Prozent der Indianer starben folglich daran. Insgesamt liegt die Anzahl der Pockentoten von 1520 bei 56 Millionen. 1796 erfand der Arzt Edward Jenner die weltweit erste Impfung, indem er Menschen Kuhpocken injizierte. Der Impfstoff erwies sich als äußerst wirksam und am 8. Mai 1980 konnte die WHO die Ausrottung der Pocken bekannt geben.
Die Spanische Grippe
Nach dem Ende des ersten Weltkriegs wurde die Menschheit mit einer weiteren Pandemie konfrontiert, der Spanischen Grippe. Von 1918 bis 1919 wütete die Spanische Grippe und raffte weltweit rund 40 bis 50 Millionen Menschen dahin - und damit mehr, als im Ersten Weltkrieg umkamen. Die Spanische Grippe wird aktuell häufig mit dem Coronavirus verglichen, da beide Krankheiten sich in ihrer rasanten Ausbreitung ähneln. Das Influenzavirus nahm seinen Ursprung jedoch nicht wie der Name besagt in Spanien, sondern in Amerika. Die spanische Presse war lediglich eine der ersten, die darüber berichtete. Gerüchten zufolge soll der Patient 0, der das Virus einschleppte, aus Kansas stammen und den Erreger später nach Europa gebracht haben.
Die Justinianische Pest
Die Justinianische Pest wütete besonders in der Mittelmeerregion, Europa und Asien, sie forderte rund 30 bis 50 Millionen Tote weltweit. Sie ging als der erste dokumentierte Ausbruch der Beulenpest in die Geschichte ein. Von 541 bis 542 nach Christus soll die Justinianische Pest rund die Hälfte der damaligen europäischen Bevölkerung getötet haben.
HIV und Aids
Anfang der 1980er Jahre wurde in den USA eine neue Krankheit entdeckt: Aids. Die Krankheit wurde zunächst mit Homosexuellen in Verbindung gebracht, da die unbekannte Immunkrankheit bei diesen entdeckt wurde. Mitte der 80er war klar, wodurch die Krankheit verursacht wird: das HI-Virus wurde als Krankheitserreger festgestellt. HIV ist die Abkürzung für Humanes Immunschwächevirus, die Begrifflichkeit ist weltweit anerkannt. Seit 1981 starben laut "Visual Capitalist" weltweit 25 bis 30 Millionen Menschen an der Immunkrankheit oder dessen Folgen. Nach wie vor forschen Wissenschaftler an einem Impfstoff oder Heilmittel, bisher gelten zwei HIV-Infizierte als geheilt.
Die Dritte Pest
An der Dritten Pest von 1855 verstarben erneut zwölf Millionen. Die Dritte Pest ist als die letzte große Pestpandemie bekannt, allerdings blieb Europa davon weitestgehend verschont.
Die Antoninische Pest
Die Antoninische Pest von 165 bis 180 nach Christus breitete sich beinahe im gesamten Römischen Reich aus, sie kostete rund fünf Millionen Menschen das Leben. Sie trat in mehreren Wellen immer wieder auf, Schätzungen nach könnte ihr auch Marcus Aurelius zum Opfer gefallen sein.
Die Große Pest von London
Die Große Pest von London der Jahre 1665 bis 1666 forderte drei Millionen Menschenleben, besonders die mangelnde Hygiene erschwerte es, die Krankheit einzudämmen. Während bereits damals versucht wurde, die Ausbreitung der Krankheit mit einer Quarantäne zu bekämpfen, brachte erst ein Großfeuer, welches 80 Prozent der Stadt verbrannte, den gewünschten Erfolg. Die Große Pest von London konnte bald darauf besiegt werden.
Die Asiatische Grippe
Neben der Spanischen Grippe folgten im 20. Jahrhundert zwei weitere Grippeepidemien mit zahlreichen Todesfällen. Die Asiatische Grippe, welche sich von 1957 bis 1958 rund um den Globus verbreitete, gelangte erstmals im Frühjahr 1957 nach Deutschland. Wegen unzureichender Maßnahmen verbreitete sich das Virus rasant unter der Bevölkerung, nach einem Jahr waren laut der Tagesschau 30.000 Menschen in Deutschland daran gestorben. Weltweit verstarben dem "Visual Capitalist" zufolge 1,1 Millionen Menschen an dem Influenza-Virus.
Die Russische Grippe
Die Russische Grippe grassierte von 1889 bis 1890, sie verzeichnete rund eine Millionen Todesopfer. Der Influenzasubtyp wurde 1918 von der Spanischen Grippe abgelöst. Die Grippepandemie von 1977 wird ebenfalls als Russische Grippe bezeichnet, ihre Risikogruppe waren gerade junge Menschen unter 23 Jahren.
Redaktion finanzen.net
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