Hybrid-Elektrofahrzeuge

Automobilindustrie: Hybrid-Elektro-Pkws erstmals beliebter als Diesel

08.12.21 21:31 Uhr

Automobilindustrie: Hybrid-Elektro-Pkws erstmals beliebter als Diesel | finanzen.net

Hybrid-Elektro-Pkws sind so beliebt wie nie. Im dritten Quartal 2021 konnten sie mit einem Zulassungsanteil von 20,7 Prozent des gesamten EU-Marktes sogar den Diesel überholen. Trotzdem mangelt es nach Meinung des ACEAs immer noch an einer guten Ladeinfrastruktur.

Trotz Halbleiterkrise steigende Absätze

Lieferprobleme machen der Autoindustrie momentan stark zu schaffen. Aufgrund der Halbleiterkrise gibt es besonders bei Elektrofahrzeugen lange Lieferzeiten. Allerdings stiegen insgesamt die Pkw-Neuzulassungen in der EU in den ersten zehn Monaten des Jahres 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf rund 8,2 Millionen Einheiten, berichtet der europäische Automobilherstellerverband (ACEA) in einer Pressemitteilung. Auch bei den Nutzfahrzeugzulassungen belief sich der Absatz auf fast 1,6 Millionen Einheiten, ein Plus von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bei den Pkws ist zudem eine neue Entwicklung zu beobachten - der Marktanteil von elektrisch aufladbaren Fahrzeugen in der EU ist zu Lasten von Benzin- und Dieselfahrzeugen weiter gewachsen.

Wer­bung

Hybrid-Elektro-Pkws werden immer beliebter

In einer Pressemitteilung gab der ACEA bekannt, dass im dritten Quartal 2021 Hybrid-Elektro-Pkws mit einem Zulassungsanteil von 20,7 Prozent des gesamten EU-Marktes deutlich beliebter als Diesel-Fahrzeuge waren. Der Marktanteil des Diesels sank sogar um mehr als 10 Prozentpunkte von 27,8 auf 17,6 Prozent. Auch der Absatz von Benzinfahrzeugen ging zurück. Doch des einen Leid ist des anderen Freud, denn die Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen in der EU stieg auf insgesamt 212.582 Einheiten. Auch Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge konnten ihren Anteil am Pkw-Absatz auf 197.300 Einheiten steigern.

Ladeinfrastruktur bleibt ausbaufähig

Während Hybrid-Elektro-Pkws somit immer beliebter werden, stagniert der Ausbau der Ladeinfrastruktur in der Europäischen Union. So gäbe es laut dem ACEA nicht nur "einen eklatanten Mangel an Ladegeräten", auch die Geschwindigkeit der Ladestationen sei zu langsam. "Von den derzeit rund 225.000 in der EU verfügbaren öffentlichen Ladegeräten sind nur 25.000 für das Schnellladen geeignet. Mit anderen Worten, nur jeder neunte europäische Ladepunkt ist ein Schnelllader (mit einer Leistung von mehr als 22 kW). Die verbleibenden Ladepunkte (mit einer Kapazität von 22 kW oder weniger) umfassen viele gewöhnliche oder gartenseitige Steckdosen mit geringer Kapazität", so der ACEA in einer Pressemitteilung.

Dies wurde auch in einer Umfrage des ADACs deutlich, in der 400 Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos nach ihrer Erfahrung an öffentlichen Schnellladesäulen auf Langstrecken befragt wurden. Fast 40 Prozent der Befragten sehen hier Verbesserungspotenzial. Auch das Auffinden von Ladestationen und das Blockieren von einem bereits schon vollgeladenen Auto sei dem ADAC zufolge ein Problem. So würden 73 Prozent der Befragten eine "Blockiergebühr" befürworten.

Tim Adler / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Naypong Studio / Shutterstock.com, Have a nice day Photo / Shutterstock.com