Schlechteste Arbeitgeber: Bei diesen Startups sollte man besser nicht anheuern
Ein spaßiger Job mit jungen Kollegen und einem abwechslungsreichen Arbeitsalltags ist die Vorstellung Vieler, wenn sie an eine Anstellung in einem Startup denken, doch die Realität sieht oft ganz anders aus.
Flache Hierarchien, ein moderner Arbeitsplatz und internationale Kollegen - die Arbeit in einem Startup scheint für die Meisten auf den ersten Blick ein richtiger Traumjob zu sein. Doch in der Realität ist ein Job in einem Startup meist mit einem hohen Stresspensum verbunden. Besonders in der Wachstumsphase des Unternehmens, ist das Risiko hoch, durch eine Fehlkalkulation seitens des Managements, seinen Job zu verlieren. Wenn es um die Bewertung einer Firma geht, spielen besonders auch die Arbeitgeber-Qualitäten eine entscheidende Rolle. Startupnight hat Mitte Juli 2019 dazu die Kununu-Scores bis zum 17. Juli 2019 ermittelt und verglichen. Die Startups mussten sich in den letzten zehn Jahren mit einem Funding von mindestens acht Millionen Euro gegründet und müssen mehr als 20 Bewertungen erhalten haben. Der Kununu-Score reicht von eins bis fünf, wobei fünf die Bestnote darstellt. Drei bekannte junge Unternehmen haben in der Auswertung besonders schlecht abgeschnitten und fallen unter die zehn schlechtesten Startups als Arbeitgeber.
GetYourGuide
GetYourGuide ist eine Website, über die Aktivitäten wie Führungen und Ausflüge gebucht werden können. Das Unternehmen wurde im Jahr 2009 gegründet und bietet mittlerweile weltweit mehr als 30.000 Produkte an verschiedenen Reisezielen an. Doch während die Online-Buchungsplattform bei den Nutzern sehr beliebt ist, schneidet das Startup als Arbeitgeber besonders schlecht ab. Auf der Kununu-Website erreicht GetYourGuide von fünf zu vergebenen Sternen lediglich 3,18 und nur 56 Prozent der Arbeitnehmer, die eine Wertung abgegeben haben, würden das Unternehmen als zukünftigen Arbeitgeber weiterempfehlen. Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter sind dabei insbesondere unzufrieden mit dem Gehalt und den gebotenen Sozialleistungen. Außerdem kritisieren sie das Verhalten ihrer Vorgesetzten und halten die Möglichkeit für Weiterbildung für unzureichend. Das Startup landet mit einer Wertung von 3,18 auf dem neunten Platz der zehn unbeliebtesten Arbeitgeber Deutschlands.
Wimdu
Das Unternehmen Wimdu wurde 2011 gegründet und gilt als europäischer Konkurrent zu Airbnb. Die Website bot mehr als 350.000 Immobilien in mehr als 150 verschiedenen Ländern an, wurde 2016 jedoch von den Aktionären verkauft und entließ daraufhin zunächst alle Mitarbeiter. Die Website ist weiterhin aktiv, jedoch unter einem anderen Betreiber und fällt auf den sechsten Platz im Ranking der schlechtesten Startups als Arbeitgeber. Auf Kununu bewerten die Arbeitnehmer das Unternehmen mit 3,11 von 5 Sternen und sind besonders unzufrieden mit den Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die ihnen das Unternehmen bietet. Die Bewertungen allgemein könnten jedoch kaum unterschiedlicher ausfallen. Zwischen fünf und einem vergebenen Stern ist alles dabei und während die einen den Arbeitgeber zu 100 Prozent weiterempfehlen würden, warnen andere wiederum vor schlechten Arbeitsbedingungen und fehlenden Sozialleistungen, sowie einem vergleichsweise niedrigen Gehalt. Eine Bewertung lautet zum Beispiel: "Großartige Gründer sind nicht zwingend auch die besten Leute für die Führung eines großen, professionellen Internetunternehmens - und ist auch völlig ok. Eine deutlich frühere Übergabe des Staffelstabs an ein erfahreneres Management wäre ratsam gewesen, ist aber nicht mehr zu ändern." Es wird deutlich, dass das Unternehmen nach der Übernahme 2016 von Novasol einiges verbessern konnte, die Arbeitnehmer jedoch weiterhin mit einigen Entscheidungen nicht einverstanden sind.
N26 Group
N26 gilt als das Vorzeige-Startup in Deutschland und überrascht mit seinem schlechten Ergebnis. Das Unternehmen bietet als Direktbank die Kontoführung per Smartphone an und hat sich zu einem der am schnellsten wachsenden deutschen Startups gemausert. Seit der Gründung 2013, beschäftigt die Internet-Firma mittlerweile rund 1.300 Mitarbeiter, die mit ihrem Arbeitgeber jedoch nicht besonders zufrieden zu sein scheinen. Im Ranking der unbeliebtesten Arbeitgeber belegt das junge Unternehmen den dritten Platz und kommt auf eine Wertung von nur 2,92. Von 103 Bewertungen auf der Kununu-Website, würden nur 60 Prozent die N26 Group als Arbeitgeber weiterempfehlen. "Ein Großraumbüro, dass man eigentlich nur zum Schlafen und Duschen verlassen soll" lautet die Kritik eines Mitarbeiters und auch andere Bewertungen lauten ähnlich. Es wird deutlich, dass das Unternehmen zwar schnell wuchs, jedoch die Strukturen nicht im gleichen Tempo anpasste. Von den Mitarbeitern werden eine hohe Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit gefordert, die sich in der Unzufriedenheit der Arbeitnehmer äußert und in den schlechten Bewertungen auf der Kununu-Website zeigt.
Redaktion finanzen.net
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