Hitze im Büro - Diese Tipps helfen Arbeitnehmern im Sommer
Hitzewellen werden im Zuge des Klimawandels zukünftig noch häufiger vorkommen. Für Arbeitnehmer bedeutet dies, öfter bei sehr hohen Temperaturen im Büro schwitzen zu müssen. Es gibt jedoch einige Tipps, um das Arbeiten bei der Hitze etwas erträglicher zu machen.
Sich selbst der Hitze anpassen
Wir Menschen müssen uns dem Wetter anpassen. Das gilt für Hitze, Kälte, Nässe und Trockenheit. Ein erster Schritt, um den hohen Temperaturen adäquat zu begegnen, ist also die richtige Kleidung. Diese sollte luftig, leicht, bequem und feuchtigkeitsdurchlässig sein. Bei extremer Hitze kann mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden, ob eine Ausnahme von der sonst üblichen Kleiderordnung gemacht werden kann, sodass zum Beispiel auch kurze Hosen im Büro getragen werden dürfen. Eine zweite Art, sich an die Hitze anzupassen, ist, den eigenen Tagesablauf zu verändern. Damit man nicht in der brütend heißen Mittagssonne schuften muss, sollte man mit der Arbeit wenn möglich früh anfangen, wenn die Temperaturen noch niedrig sind, und Feierabend machen, wenn es so richtig warm wird. Dieses Vorgehen kann mit dem Chef vorher vereinbart und beispielsweise über das Gleitzeitmodell realisiert werden. Auch das eigene Ess- und Trinkverhalten sollte an die Temperaturen angepasst werden. Jeder weiß, dass man bei Hitze viel schwitzt und den damit verbundenen Flüssigkeitsverlust mit ausreichendem Trinken wieder ausgleichen muss. Dabei sollte aber eher nicht zu einem eiskalten Getränk gegriffen werden. Besser für den Körper sind lauwarme Getränke. Diese versetzen einem keine plötzliche Kältezufuhr und animieren den Körper nicht, sich erneut aufzuheizen. Beim Essen sollte man sich möglichst leicht ernähren. Das ist gut für den Kreislauf und führt zu keinem sogenannten "food coma".
Für Abkühlung sorgen
Ganz wichtig bei sehr hohen Temperaturen ist die Abkühlung des Körpers. Diese sollte allerdings, wie bereits beim Trinken erklärt, nicht von innen kommen, sondern von außen - auch wenn viel trinken zum Abkühlen dazugehört. Eine Möglichkeit ist, sich über die Unterarme und Handgelenke für einige Minuten kaltes Wasser fließen zu lassen. Dies hat einen erfrischenden Effekt und bringt außerdem den Kreislauf in Schwung. Zusätzlich kann man, soweit es auf der Arbeit erlaubt ist, seine Füße in ein kaltes Fußbad legen. Sollte ein Bad nicht möglich sein, lässt sich ein kühlender Effekt auch mit "Coolpacks" auf den Füßen oder in den Schuhen erreichen. Darüber hinaus ist es ebenfalls denkbar, ein kleines Handtuch mit kaltem Wasser leicht nass zu machen und sich dieses in den Nacken zu legen. Um einen steifen Nacken zu vermeiden, sollte das Handtuch aber auf keinen Fall eiskalt sein.
Den Raum so angenehm wie möglich machen
Um das Arbeiten in der Sommerhitze erträglich zu gestalten, ist es neben den bereits genannten Maßnahmen außerdem besonders wichtig, das eigene Büro so kühl wie möglich zu halten. Grundsätzlich sollte man hierfür früh morgens, wenn die Temperaturen noch gering sind und sich die Sonne noch nicht wirklich gezeigt hat, ordentlich lüften. Wurde das Büro dadurch so gut es ging heruntergekühlt, heißt es, nachdem die Sonne aufgegangen ist, die Fenster zu schließen und den Raum tunlichst vor einer Erwärmung zu schützen. Das kann unter anderem über das Abdunkeln des Büros durch Jalousien geschehen. Eine weitere Hitzequelle stellen darüber hinaus Elektrogeräte dar, die im Innenraum eingeschaltet sind. Sie geben Wärme ab und erhöhen die Temperatur. Geräte, die also gerade nicht verwendet werden, sollte man komplett abschalten. Für eine zusätzliche Abkühlung im Büro können Ventilatoren und Luftentfeuchter sorgen. Ventilatoren sollten aber nicht direkt auf das Gesicht oder den Kopf gerichtet werden. Dies kann ansonsten zu Kopfschmerzen, Nackenproblemen oder Bindehautentzündungen führen.
Auch der Arbeitgeber muss Maßnahmen ergreifen
Bei Hitze am Arbeitsplatz beziehungsweise im Büro sind Arbeitnehmer natürlich nicht nur auf sich allein gestellt. Auch der Arbeitgeber muss aktiv werden. Laut IG Metall ist der Arbeitgeber nämlich dazu verpflichtet, "die Arbeit so zu gestalten, dass Leben und Gesundheit möglichst nicht gefährdet und verbleibende Gefährdungen gering gehalten werden". Deshalb müsse er auch schon bei einer Lufttemperatur über 26 Grad Celsius für Abkühlung sorgen. Steigt die Temperatur gar über 30 Grad Celsius, seien weitere klimatische Entlastungen notwendig. Hierzu gehören laut IG Metall eine effektive Steuerung des Sonnenschutzes durch etwa Jalousien, ein wirksames Lüften der Räume, die Entfernung der Wärmequellen aus dem Büro, eine ausgeweitete Gleitzeitregelung, eine angepasste Kleiderordnung und eine ausreichende Versorgung mit Getränken. Einen direkten Rechtsanspruch auf klimatisierte Räume oder Hitzefrei gebe es allerdings für Beschäftigte trotz dieser Regelungen nicht. Erst wenn in Räumen Temperaturen über 35 Grad Celsius herrschen, ist in ihnen ein Arbeiten nicht mehr möglich. Nur durch Ausgleichsmaßnahmen wie Luftduschen oder zusätzliche Hitzepausen, die bei sogenannten "Hitzearbeitsplätzen" vorgeschrieben sind, sei ein weiteres Arbeiten laut IG Metall in diesen Räumen erlaubt. Automatisch nach Hause dürfen also Arbeitnehmer selbst bei Temperaturen oberhalb von 35 Grad Celsius nicht.
Nicolas Flohr / Redaktion finanzen.net
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