Hermes im Check

Hermes-Lieferzeiten während der Corona-Pandemie

04.06.22 22:57 Uhr

Hermes-Lieferzeiten während der Corona-Pandemie | finanzen.net

Hermes gehört in Deutschland zu den größten Paketdienstleistern. Doch wie lange braucht Hermes für die Zustellung? Und stimmen die angegebenen Lieferzeiten mit den tatsächlichen Lieferzeiten überein?

Die Hermes Europe GmbH wurde 2009 gegründet und ist Tochtergesellschaft des deutschen Handelsunternehmens Otto Group. Auch Hermes hat mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen und reagiert mit veränderten Zustellungsmethoden.

Hermes Lieferzeiten

Wie auf der unternehmenseigenen Homepage zu lesen ist, liefert Hermes von Montag bis Samstag zwischen 8 bis 20 Uhr Pakete aus. In der Regel erfolgt die Lieferung dabei innerhalb eines Werktages, unabhängig von der Größe der Sendungen. Teilweise kommt es aber auch vor, dass Sendungen erst am übernächsten Tag eintreffen, dies ist abhängig vom genauen Wohnort des Empfängers.

Hermes-Zusteller müssen die ihnen zugeteilten Pakete innerhalb eines Tages ausliefern. Schaffen sie das nicht, müssen Überstunden aufgebaut werden, was den Stresspegel steigen lässt. Wie aus Zahlen des Bundesverband Paket und Expresslogistik hervorgeht, beförderten 2019 rund 244.600 Beschäftigte insgesamt 3,65 Milliarden Sendungen im Jahr und somit zehn Millionen Sendungen pro Tag. Das entspricht einem Anstieg von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Hermes: Änderungen durch Corona

Auch die Paketzusteller haben auf die Corona-Pandemie reagiert und ihre Zustellmethoden verändert. So können Kunden ihre Sendungen kontaktlos an der Haustüre in Empfang nehmen, nötig ist lediglich ein Fotonachweis bei Sendungserhalt.

Auch die Ablage in der Garage oder dem Gartenhaus wurde durch die Corona-Krise vereinfacht, da Empfänger nun eigenständig entscheiden können, wie und wo sie das Paket in Empfang nehmen wollen.

Laut Hermes sind bei Sendungen innerhalb von Deutschland keine Verzögerungen zu erwarten. Allerdings kann es vorkommen, dass bei Paketen aus dem Ausland etwas mehr Geduld aufgebracht werden muss, da die Kontrollen an den Grenzen durch die Bundespolizei verstärkt wurden.

Hermes in der Kritik

In diesem Jahr häufen sich die Beschwerden im Internet wegen verlängerter Lieferzeiten von Hermes, wie das Verbraucherportal Chip berichtet. Demnach erhalten viele Kunden eine Benachrichtigung, man hätte den Empfänger nicht am Zielort antreffen können und ein zweiter Zustellversuch erfolge am nächsten Werktag. Oftmals befänden sich die Empfänger zum Zeitpunkt des vermeintlichen Zustellversuchs allerdings zu Hause und konnten, wie im Eigenversuch von Chip, nur wenige Minuten zuvor die Sendung eines anderen Zustellers problemlos annehmen.

Hermes wies die Vorwürfe hingegen zurück: "Zustellpraktiken, wie Sie sie beschreiben, entsprechen in keiner Weise unserem Service- und Qualitätsverständnis", wie aus einer Anfrage von Chip hervorgeht. Man wolle die Fälle aber einer genaueren Untersuchung unterziehen und gegebenenfalls Nachschulungen durchführen.

Allerdings muss festgehalten werden, dass das Sendungsvolumen in Deutschland während der Corona-Krise enorm anstieg. Wie aus einer Pressemitteilung von Hermes hervorgeht, wurden "in den letzten Wochen […] circa 1.200 zusätzliche Zustelltouren aufgebaut." Außerdem wurde an den Logistikstandorten zusätzliches Personal für die Paketsortierung eingestellt.

Redaktion finanzen.net

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