Gender-Pay-Gap überwunden: In dieser Branche ziehen Frauen mit dem Gehalt der Männer gleich
Die sogenannte "Gender-Pay-Gap" bezeichnet den noch vorkommenden Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen. Es ist heute jedoch allgemeiner Konsens, dass für die gleiche Arbeit auch der gleiche Lohn gezahlt werden soll.
Die Gehälter in den internationalen Top-Ligen des Männerfußballs sind gigantisch. Die Profis der Damen kommen an diese Beträge bei weitem nicht ran. Zum Vergleich: Die Spielführerin der deutschen Nationalmannschaft Dzsenifer Marozsán soll laut dem Internetportal "Gehaltsvergleich" mit 300.000 Euro im Jahr die absolute Spitzenverdienerin im DFB-Team sein. Nach den Informationen des "VermögenMagazin" fährt ihr männliches Pendant Manuel Neuer diese Summe in etwas mehr als einer Woche ein. In Australien möchte man nun dieses Ungleichgewicht zumindest auf nationaler Ebene beheben.
Gleichmäßige Verteilung von Werbeeinnahmen
Nach monatelangen Verhandlungen zwischen der Spielergewerkschaft PFA und dem australischen Fußballverband FFA wurde eine Einigung über eine ausgeglichene Verteilung der Werbegelder erzielt. Demnach sollen zukünftig rund 24 Prozent der Einnahmen des Verbands gleichberechtigt an die Nationalspielerinnen und -spieler fließen. Hinzu kommen noch weitere Anpassungen, wie beispielsweise das allgemeine Reisen in der Business Class. Die Einigung ist zunächst bis zum Jahr 2023 befristet. Höchstwahrscheinlich werden die männlichen Kollegen aber weiterhin mehr verdienen als die Damen. Obwohl die australische Herren-Nationalmannschaft im internationalen Vergleich deutlich schlechter als das Frauen-Team abschneidet, sind die Preisgelder der FIFA für deren Wettbewerbe um ein Vielfaches höher.
Ein Kaffeeservice zum EM-Titel
Im Herrenbereich des Profifußballs fließt deutlich mehr Geld als bei den Damen. Das schlägt sich auch bei den Preisgeldern und Prämien der internationalen Wettbewerbe nieder. Laut dem Nachrichtenportal "idowa" betrug das gesamte Preisgeld für alle Mannschaften bei der diesjährigen Frauen-WM etwa 30 Millionen US-Dollar. Im Vergleich dazu, erhielt allein der Sieger Frankreich bei der Herren-WM im Jahr 2018 rund 38 Millionen US-Dollar. Auch die Prämien der nationalen Fußballverbände fallen deutlich kleiner aus. Die DFB-Prämie für den Gewinn des Weltmeistertitels ist bei der männlichen Nationalelf auf 350.000 Euro pro Spieler dotiert. Die Fußballerinnen werden diesbezüglich hingegen "nur" mit einer Zahlung von 75.000 Euro pro Kopf belohnt. In Anbetracht der Tatsache, dass die DFB-Frauen im Jahr 1989 für den Gewinn der Fußball-EM lediglich ein Kaffeeservice geschenkt bekamen, ist die Entwicklung dennoch als äußerst positiv zu verstehen. Bei den Männern werden schlicht viel mehr Gelder generiert, was sich auch auf die Ausschüttungen auswirkt. Der australische Fußballverband kann mit seiner Zahlungsvereinbarung trotzdem als Vorbild gesehen werden.
Redaktion finanzen.net
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