Unangenehme Mitreisende: So vermeidet man das Risiko von Bettwanzen
In vielen Hotels bleibt oft nichts anderes übrig, als den Koffer auf den Boden zu stellen, besonders in kleinen Zimmern. Doch wer die Möglichkeit hat, sollte das unbedingt vermeiden. Der Grund dafür ist alles andere als angenehm: Bettwanzen könnten sich im Gepäck eingenistet haben.
Bettwanzen: Die unsichtbaren Mitreisenden
Bettwanzen sind winzige, flügellose Insekten mit einem flachen, breiten Körper, der ihnen den Spitznamen "Tapetenflunder" eingebracht hat, wie das Umweltbundesamt berichtet. Weibchen sind größer als Männchen und erreichen eine Größe von 4 bis 8,5 Millimetern. Sie ernähren sich ausschließlich von Blut und sind das ganze Jahr über aktiv. Nach einer Blutmahlzeit wird ihr Körper dunkler und größer. Bettwanzen durchlaufen während ihres Lebens fünf Häutungsphasen. Jede Häutung erfordert eine neue Blutmahlzeit, weshalb sie nachts aus ihren Verstecken kommen und Menschen beißen. Diese nächtliche Aktivität macht es schwierig, sie zu entdecken, da sie tagsüber gut versteckt bleiben.
Sie verstecken sich gerne in Matratzen, Lattenrosten, Lichtschaltern und anderen unauffälligen Bereichen. Dunkle Flecken auf Matratzen oder anderen Oberflächen sind oft ein Anzeichen für ihre Anwesenheit und deuten auf ihren Kot hin.
Indizien für einen Befall
Ein Befall mit Bettwanzen lässt sich an mehreren Anzeichen erkennen. Ein starker Befall kann durch einen Duftstoff, der nach Bittermandel riecht, bemerkt werden. Allerdings ist dieser Geruch oft erst in fortgeschrittenen Stadien wahrnehmbar. Häufiger weisen Bisse, Blutflecken auf dem Bettlaken und kleine, schwarz-braune Flecken auf der Matratze, die ihre Ausscheidungen darstellen, auf einen Befall hin, so das Bundesministerium für Gesundheit.
Nach der Ankunft im Hotelzimmer ist es daher ratsam, das Zimmer gründlich auf Anzeichen von Bettwanzen zu überprüfen. Vor allem in Städten, die für Bettwanzenbefall bekannt sind, sollte man besonders aufmerksam sein. Dunkle Punkte auf Lichtschaltern, Lattenrosten, Matratzen, Bildern oder Fußleisten können auf Bettwanzenkot hinweisen und sollten alarmieren. Bei einem Verdacht sollte man sofort den Hotelmanager informieren und einen Zimmerwechsel verlangen.
Vorsicht beim Abstellen des Koffers
Es ist eine weit verbreitete Angewohnheit, den Koffer nach der Ankunft im Hotel zunächst auf das Bett zu legen und ihn dann auf den Boden zu stellen. Diese Routine kann jedoch dazu führen, dass ungebetene Gäste mit nach Hause reisen. Selbst in gut gepflegten Hotels können Bettwanzen vorkommen, die leicht in den Koffer kriechen und sich dort verstecken.
Wer seinen Koffer während des gesamten Aufenthalts auf dem Boden lässt, riskiert, dass Bettwanzen hineinkriechen und sich dort einnisten. Der Schädlingsbekämpfer Thomas Loose aus Jena empfiehlt im Gespräch mit der Apotheken Umschau daher, den Koffer immer auf eine glatte, erhöhte Ablagefläche zu stellen, um dieses Risiko zu minimieren.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen für Reisende
Bettwanzen können sich nicht nur in Hotels, sondern auch in gebrauchten Möbeln, Koffern oder Reisetaschen verstecken, so Thomas Loose. Besonders unangenehm wird es, wenn sie sich in häufig genutzten Gegenständen befinden, wie zum Beispiel Handgepäck oder Reisetaschen mit wichtigen persönlichen Gegenständen. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollte man im Hotel den Koffer nicht auf den Boden stellen.
Redaktion finanzen.net
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