Kampfansage des Discounters: Lidl bietet E-Scooter zum Sparpreis an
E-Scooter stellen einen aktuellen Trend dar, besonders beliebt ist das kurzfristige Mieten der elektrischen Tretroller in deutschen Großstädten. Wer mit dem Kauf eines eigenen E-Scooters liebäugelt, wird schnell auf Kaufpreise von über 1.000 Euro treffen. Doch Lidl steigt Ende des Monats mit einem attraktiven Angebot in das Geschäft für E-Scooter ein.
Lidl mit Kampfangebot auf dem E-Scooter-Markt
In deutschen Großstädten sind E-Scooter mittlerweile weit verbreitet, Verbraucher können die elektrischen Scooter über die Apps der Anbieter für unbestimmte Zeiträume mieten und zahlen hierfür eine gewisse Minutenpauschale. Abhängig davon, in welcher Stadt der Service genutzt wird, kostet die Inbetriebnahme des Leihrollers eine Entsperrungspauschale von einem Euro, plus 15 bis 20 Cent für jede genutzte Minute. Im Vergleich zu öffentlichen Verkehrsmitteln also eine relativ teure Alternative.
Doch auch der Kauf eines eigenen E-Scooters war bislang eine kostspielige Angelegenheit, so kosten die Scooter bis zu über tausend Euro und haben Einstiegspreise um 500 Euro. Dem wird der Discounter Lidl Ende November jedoch entgegenwirken. Lidl wird im Zuge der Black-Friday-Angebote einen elektrischen Tretroller zum verbraucherfreundlichen Preis anbieten.
Ab Donnerstag den 28. November können Kunden des Discounters im Online-Shop und in Filialen einen straßenzugelassenen E-Scooter für 299 Euro erwerben. Zuvor kostete das Model mit 499 Euro gut 40 Prozent mehr.
Die Ausstattung des Doc Green ESA 5000
Die Frage ist jedoch, rechtfertigt der niedrige Preis die Kompromisse, die der Verbraucher mit diesem Modell eingehen muss?
Die Eckdaten des ESA 5000 von Doc Green lesen sich wie folgt. Der 15 Kilogramm schwere Scooter kann eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde erreichen, das entspricht der gesetzlich zugelassenen Höchstgeschwindigkeit für elektrische Tretroller im Straßenverkehr. Die vom Hersteller angegebene Reichweite sind 22 Kilometer.
Für jeden straßenzugelassenen E-Scooter verpflichtend sind eine Halterung für das Versicherungskennzeichen, Vorder- und Rücklicht, sowie eine Klingel. Diesen Vorschriften kommt der ESA 5000 dementsprechend auch nach.
Zudem ist der E-Scooter mit einer LED Geschwindigkeits- und Batterieanzeige ausgestattet. Die Reifen sind aus Hartgummi und haben eine Größe von 8,5 Zoll, ein Seitenständer sorgt für komfortables Abstellen. Um den Transport des Rollers zu erleichtern, lässt sich der ESA 5000 zusammenklappen.
Bei der weiteren Ausstattung fällt auf, dass der Scooter nur hinten über eine mechanische Hinterbremse verfügt, während die Vorderbremse elektrisch betrieben wird.
E-Scooter im Praxistest
Das Onlineportal Chip konnte den von Lidl angebotenen Doc Green ESA 5000 zwar noch nicht testen, hatte jedoch schon zwei ähnliche, wenn nicht sogar baugleiche Modelle in Betrieb, den Technostar TS 200 und den Trekstor EG3187.
Im E-Scooter-Vergleichstest belegten diese Modelle die letzten Plätze des Chip-Rankings, wobei sie gegenüber den besser bewerteten Modellen einen signifikanten Preisvorteil haben. Die getesteten Spitzenmodelle liegen im Preissegment jenseits der 1.000 Euro.
Laut Chip sei die angegebene Reichweite von 22 Kilometern mit dem Lidl-E-Scooter durchaus zu erreichen, im Testlabor hielt die Akkulaufzeit der beiden getesteten Modelle für jeweils 23,5 Kilometer.
Doch hinsichtlich des Fahrgefühls lassen die E-Scooter einiges zu wünschen übrig, so heißt es im Testbericht. Die Roller verfügen über keine Federung und auch die Hartgummi-Reifen sorgen nicht für mehr Fahrkomfort, außerdem seien die Lenker in einem gewöhnungsbedürftigen Winkel installiert, wodurch das Manövrieren erschwert werde, berichten die Tester.
Das wohl größte Manko stelle allerdings die elektrische Vorderradbremse dar, sie funktioniere nur bedingt. Ein Bremsweg von über drei Metern sei im Vergleich zu anderen Modellen zu lang, zudem gestalte sich der Bremsvorgang ruckartig, ergab der Chip-Praxistest.
Käufer des Doc Green ESA 5000 von Lidl dürften sich auf ähnliche Eigenschaften einstellen müssen.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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