Geldanlage

Vinyl als Investment: Schallplatten als vielversprechende Wertanlage

04.10.24 23:29 Uhr

Vinyl als Goldgrube: Diese Platten machen Sie reich! | finanzen.net

Schallplatten feiern ihr Comeback - und sind auch vielversprechende Investitionsmöglichkeiten. Um eine Wertsteigerung zu erzielen, muss man jedoch einiges beachten.

Vinyl boomt

Revival oder nie ganz weg gewesen? Die Schallplatte, oder auch Vinyl, erlebte in den letzten zwei Jahrzehnten einen wirtschaftlichen Boom: Während 2002 in Deutschland gerade einmal rund 600.000 Schallplatten verkauft wurden, lag der Absatz von Schallplatten zehn Jahre später bei insgesamt 4,3 Millionen Einheiten. Damit ist der Absatz von Schallplatten im Vergleich zu Anfang der 2000er Jahre um etwa das Siebenfache angestiegen, wie die Daten von Statista zeigen. Die richtig teuren Platten bleiben allerdings Klassiker, wie eine Analyse der teuersten Schallplatten-Verkäufe des Musikmagazins Musikexpress zeigt.

Musik als Investment

Begehrte Schallplatten werden zu enormen Preisen gehandelt und sind daher als Geldanlage durchaus interessant. Besonders wertvoll sind Schallplatten, die in niedriger Auflage gepresst wurden, etwa Sondereditionen oder Urpressungen. Der Erhaltungszustand, das Label und das Cover spielen eine wesentliche Rolle bei der Bewertung, wobei der Zustand von Vinyl und Plattencover stets getrennt bewertet wird. Laut einem Blogbeitrag der Consorsbank kann sich der Kauf von Raritäten durchaus lohnen, da die Preise in der Regel kontinuierlich - wenn auch langsam - steigen und kurzfristige Wertverluste unwahrscheinlich sind. Eine etwas spekulative Anlage bieten Independent-Bands, die geringe Auflagen von nur wenigen 100 Stück haben. Falls sich die Band gut etabliert, können sich schon innerhalb weniger Monate gute Gewinne erzielen lassen. Jedoch haben es Neueinsteiger, denen es vor allem auf eine Geldanlage ankommt, meist schwer, sich auf dem Vinyl-Markt zurechtzufinden. Hier raten Experten, gezielt zu investieren und sich auf ein bestimmtes Genre zu beschränken.

Die Beatles sind stets gefragt

Laut der Consorsbank seien Platten der Beatles immer gefragt und werden auf den Börsen zu Preisen zwischen 150 und 2.000 Euro gehandelt. Besonders das "White Album" der Beatles ist bei Sammlern begehrt, wie der Spiegel berichtet. Im Jahr 2008 wurde ein "White Album" mit der Seriennummer 0000005 für knapp 23.000 Euro versteigert. Ähnlich teuer ist die Single "God Save The Queen" der Sex Pistols, die auf etwa 12.000 Euro geschätzt wird. Nachdem sich die Plattenfirma kurz nach Veröffentlichung des Liedes von der Skandalband getrennt hatte, wurden viele der Platten zerstört - nur wenige Exemplare gelangten auf den Markt.

Neben bekannten Stars wie den Beatles oder den Rolling Stones sind Krautrock-Platten aus den 60er und 70er Jahren sehr beliebt. Mithin sind Kraftwerk, Gift oder Amon Düül bei den Sammlern sehr gefragt.

Worauf man beim Kauf achten sollte

Plattenläden oder Plattenkataloge bieten in der Regel einen sehr guten Überblick über gefragte Platten und die gehandelten Preise. Bei den Preisen handelt es sich jedoch nur um eine erste Orientierung, denn letzten Endes bestimmt der Zustand der Platte den Wert. Wer sich online umschauen möchte, findet auf Seiten mit aktuellen Auktionspreisen für Schallplatten. Dabei sollte auf die gängigen Abkürzungen geachtet werden, etwa "Mint" oder "M", die darauf hinweist, dass eine Platte noch ungespielt und eingeschweißt ist. Weitere Qualitätsstandards für Vinyl sind: Near Mint, NM, steht für nahezu perfekte Platten, die nur selten abgespielt wurden, Very Good Plus, VG+, für Platten mit minimalen Kratzern - ohne Qualitätsverlust - und deren Cover sich in einem guten Zustand befindet. Very Good, VG, beschreibt für Schallplatten, die häufiger abgespielt wurden und leichte Qualitätsverluste wie ein Kratzen oder Rauschen beim Abspielen aufweisen. Als Good, G eingestufte  Platten können größere Kratzer und beschädigte Cover aufweisen. Die schlechteste Qualität weisen Platten der Kennzeichnung Poor oder Fair, P oder F auf.

M. Schausbreitner / Redaktion finanzen.net

 

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