Geld verdienen mit dem Auto

Lässt sich mit Autowerbung noch Geld verdienen?

25.11.20 23:31 Uhr

Lässt sich mit Autowerbung noch Geld verdienen? | finanzen.net

Das eigene Auto als Werbefläche nutzen und damit Geld verdienen, gleichzeitig wird das werbetreibende Unternehmen auf den Straßen gesehen und erlangt Bekanntheit - so lautet das simple Prinzip der Autowerbung in der Theorie. Doch lässt sich in der Praxis damit Geld verdienen?

Für diese Art des passiven Einkommens müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, die nicht gleichermaßen von jedem erfüllt werden können. Entscheidend ist auch, inwieweit die werbetreibenden Unternehmen das Kosten-Nutzen-Verhältnis einschätzen.

Nicht jedes Auto ist automatisch geeignet

Die Autowerbung ist für Privatpersonen eine bequeme Möglichkeit, ohne großen Aufwand beiläufig ein wenig Geld zu verdienen. Um hierfür letztlich infrage zu kommen, muss auf Seiten des Unternehmens das Interesse geweckt werden, in das Fahrzeug als Werbemittel zu investieren. Insbesondere bei einem außergewöhnlichen, ausgefallenen Fahrzeug können Unternehmen ein Interesse daran haben, dieses als Werbefläche zu nutzen und dem Fahrzeughalter dafür Geld zu bezahlen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass nicht unbedingt jedes Fahrzeug automatisch als interessant genug erachtet wird. Etwaige außergewöhnliche Autos könnten beispielsweise Oldtimer, seltene Modelle oder teure, ausgefallene Sportwagen sein.

Oftmals suboptimales Kosten-Nutzen-Verhältnis für Unternehmen

Ein Unternehmen verfolgt mit dem Einsatz von Werbemitteln unter anderem das Ziel, eine gewisse Zielgruppe anzusprechen, bei ihr Bekanntheit zu erlangen sowie ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Ein Werbeauto, das sich öffentlich in Stadtzentren, Einkaufszentren oder auf hoch frequentierten Plätzen zeigt, kann von einer Vielzahl an Menschen gesehen werden. Das Problem hierbei ist jedoch: Dieser ungezielte Einsatz von Werbung erreicht unter normalen Umständen auch einen großen Teil außerhalb der Zielgruppe. Unternehmen haben hier keine unabdingbare Gewissheit, dass die Werbung auch wirklich von der Zielgruppe aufgenommen wird. Demzufolge liefert die Autowerbung zwar eine Präsenz und Sichtbarkeit, aber im Regelfall keinen wirklich gezielten Einsatz.

Das wirft die Frage auf, ob es für Unternehmen geeignetere Möglichkeiten bezüglich eines gezielten Einsatzes von Werbung gibt als die Autowerbung. Diese Frage beantwortet die deutschsprachige Plattform "Gründer.de" mit einem Ja - und zwar im Internet. In Zeiten von ausgiebigem User-Profiling kann Internetwerbung derart gezielt gesteuert werden, sodass die Werbung nur bei den Menschen angezeigt wird, die auch zur Zielgruppe gehören. Um rund 10.000 Menschen zu erreichen, muss ein Unternehmen laut der Plattform zwischen 10 und 15 Euro investieren. Demgegenüber stehen bei der Autowerbung monatliche Kosten für die Aufkleber sowie das Anbringen der Aufkleber an das Fahrzeug an. Zudem ist es durchaus im Bereich des Möglichen, dass das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum gar nicht benutzt wird und in der Garage steht.

Was bedeutet das für Privatpersonen in der Praxis?

Dementsprechend erweist es sich in der Praxis als äußerst schwierig, mit Autowerbung Geld zu verdienen, wie "Gründer.de" urteilt. Wer dennoch den Versuch starten möchte und sein Auto als Werbemittel zur Verfügung stellen möchte, genießt laut dem Portal bei kleineren Unternehmen wie beispielsweise Startups wesentlich höhere Erfolgsaussichten. Schließlich möchten Startups ihr Produkt oder ihr Konzept bei möglichst vielen Menschen bekannt machen. Wer viel mit dem Auto unterwegs ist und sein Fahrzeug häufig an gut besuchten Orten stehen lässt, sollte das direkte Gespräch mit einem Unternehmer suchen. Hier rät das Portal, ein Fahrtenbuch mitsamt allen Abstellplätzen zu führen, sodass für den Unternehmer ersichtlich ist, ob sich eine Zusammenarbeit lohnt.

Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.net

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