Deshalb ist der gelbe Impfpass für Reisende so wichtig
Jede Impfung wird in einem Impfausweis eingetragen. Dieser existiert in verschiedenen Farben. Für Reisende spielt jedoch nicht erst seit Anbeginn der Corona-Pandemie vor allem der gelbe Impfpass eine besondere Rolle. Doch warum?
Die unterschiedlichen Impfausweise in Deutschland
Wie Reisemediziner Prof. Thomas Jelinek aus Berlin gegenüber der dpa ausführt, existieren in Deutschland viele unterschiedliche Impfausweise in unterschiedlichen Farben. Menschen, die beispielsweise in der ehemaligen DDR geboren wurden, besitzen oftmals einen roten Impfausweis. Bei Menschen aus Westdeutschland war der Impfausweis im Regelfall weiß, so Jelinek.
Der gelbe Impfausweis ist dem Reisemediziner zufolge allerdings ein international empfohlenes Dokument und ist rund um den Globus anerkannt. Dieser enthält Felder für mögliche Pflichtimpfungen, die für bestimmte Länder vorgesehen sind. Außerdem bietet er Übersetzungen in mehrere Sprachen wie in Englisch und Französisch. Das ist daher bedeutsam, da für die Einreise in manche Länder eine Impfung gegen bestimmte Krankheiten nachgewiesen werden muss. Hier gilt die Empfehlung, auch im Ausland das Impfdokument bei sich zu tragen. Sollte beispielsweise ein Unfall passieren, kann der Arzt vor Ort die im Impfdokument versehenen Impfungen berücksichtigen und darauf basierend eine bessere Diagnose erstellen.
Erstellt wurde der gelbe Impfpass gemäß den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO. Hierzulande existiert noch eine ältere Ausgabe in Form eines weißen Faltblattes, das beim Arzt gegen einen neuen Impfausweis eingetauscht werden kann.
Das müssen Sie bei der Einreise beachten
Michael Ramharter, Leiter der Tropenmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, merkt gegenüber der dpa an, dass für die im Impfausweis dokumentierten Impfungen zwei Dinge zu unterscheiden seien. Das seien zum einen die eben angesprochenen vorgeschriebenen Impfungen, ohne die nicht in einzelne Länder eingereist werden darf. Diese sollten spätestens zum Zeitpunkt der Einreise im gelben Impfpass dokumentiert sein. Dazu kann etwa eine Impfung gegen Gelbfieber zählen, die für die Einreise in manche Länder der Welt (beispielsweise bei einer Einreise aus Gebieten mit hoher Ansteckungsgefahr) vorgeschrieben ist. Und zum anderen die empfohlenen Impfungen, die mit Abstand die Mehrzahl der Impfungen ausmachen. Diese sind laut Michael Ramharter zwar aus medizinischer Sicht sinnvoll, allerdings nicht rechtlich vorgeschrieben und werden deshalb auch nicht kontrolliert. Eine nicht vorhandene Impfung, die jedoch empfohlen wird, hat keine Auswirkung auf die Einreise.
Redaktion finanzen.net
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