Wie eine Auslandsüberweisung zur Kostenfalle werden kann
Ein Geldtransfer ins Ausland kann schnell teuer werden. Diese Dinge sollten bei der nächsten Auslandsüberweisung beachtet werden.
Überweisungen ins Ausland
Egal ob es eine Überweisung an einen Freund im Ausland ist oder die Anzahlung eines Ferienhauses, ein Geldtransfer ins Ausland kann schnell teuer werden. Dabei unterscheidet sich die Höhe der anfallenden Kosten für eine Überweisung ins Ausland je nach Art der Überweisung, der Bank und dem Ort wohin das Geld überwiesen wird. Unterschieden werden muss dabei besonders, ob es sich um eine Überweisung innerhalb der EU oder um einen außereuropäischen Geldtransfer handelt.
Kostenloser Geldtransfer
Für alle auf den Euro laufenden Zahlungen gibt es eine einheitliche Regelung, die einen kostenlosen Geldtransfer garantiert. Im Februar 2014 wurde das SEPA-Zahlungsverfahren eingeführt, welches dafür sorgt, dass innerhalb des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums alle Zahlungen mit Euro als EU-Standardüberweisung behandelt werden. Diese Regelung gilt für alle Überweisungen innerhalb eines Landes wie auch für grenzüberschreitende Euro-Überweisungen im SEPA-Raum. Somit ist die SEPA-Überweisung in der Regel sowohl im Inland als auch bei einer Überweisung ins Ausland kostenlos. Dieses Verfahren ist jedoch an die Voraussetzung geknüpft, dass für eine SEPA-Überweisung sowohl der Überweisende als auch der Empfänger des Geldes ein Bankkonto bei einem Geldinstitut innerhalb der Europäischen Union oder dem Europäischen Wirtschaftsraum führt.
Wann fallen Gebühren an?
In der Regel ist eine Überweisung im SEPA-Raum zwar kostenlos, dennoch können auch innerhalb des SEPA-Zahlungsraums Gebühren anfallen, wenn nicht alle Voraussetzungen erfüllt sind. So können Banken Gebühren verlangen, wenn die Höhe der Überweisung die Grenze von 50.000 Euro überschreitet. Aber auch wenn auf dem Überweisungsträger Angaben fehlen oder fehlerhaft sind und sich dadurch der Verwaltungsaufwand erhöht, können zusätzliche Kosten entstehen. Bei einer Auslandsüberweisung außerhalb des SEPA-Raums oder Überweisungen in einer fremden Währungen fallen in der Regel generell Extragebühren an. Diese können sowohl von der eigenen Bank, als auch vom Kreditinstitut des Empfängers erhoben werden und sind meist abhängig von der Höhe des Geldtransfers. Die Gebühren setzen sich meist aus möglichen Fremdwährungsgebühren und den Gebühren für die Auslandsüberweisung an sich zusammen. Je nach Kreditinstitut unterscheiden sich die Gebühren und belaufen sich in der Regel auf fünf bis zehn Prozent der Überweisungssumme.
Welche Angaben werden benötigt?
Wie bereits erwähnt, sind für eine erfolgreiche SEPA-Überweisung einige wichtige Angaben erforderlich, da diese sonst nicht bearbeitet werden kann oder zusätzliche Kosten verursacht. Mittlerweile sind jedoch nur noch wenige Angaben erforderlich. So muss neben dem Empfänger und dem Verwendungszweck lediglich noch die internationale Bankkontonummer und der Bank Identification Code, also IBAN und BIC angegeben werden. Eine SEPA-Überweisung kann per Online-Banking, am Selbstbedienungsschalter oder über ein Formular beim eigenen Bankinstitut in Auftrag gegeben werden und wird in der Regel in nur einem Werktag ausgeführt.
Wer trägt die Kosten für eine Auslandsüberweisung?
Bekanntermaßen fallen bei einer Auslandsüberweisung oft hohe Gebühren an und es sollte unbedingt vor der Ausführung geklärt werden, wer die Kosten dafür trägt. In der Regel kann der Überweisende zwischen drei Optionen wählen und somit festlegen auf wen die Gebühren übertragen werden. "OUR" ist die erste Variante, mit der der Überweisende sämtliche Kosten des Geldtransfers trägt. Bei der zweiten Überweisungsoption "BEN" trägt lediglich der Empfänger die Gebühren für die Auslandsüberweisung. Bei der "SHARE"-Variante hingegen teilen sich Sender und Empfänger des Geldes die bei der Überweisung anfallenden Kosten. Somit trägt der Überweisende die Gebühren bei seinem Geldinstitut und der Empfänger die bei seinem Kreditinstitut anfallenden Gebühren.
Redaktion finanzen.net
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