Gebrauchtwagenkauf

Betrugsversuche beim Autokauf: Das BKA warnt vor diesen Alarmsignalen

23.10.24 06:16 Uhr

Schnäppchen oder Schwindel? BKA gibt Tipps gegen Betrug beim Gebrauchtwagenkauf | finanzen.net

Beim Online-Kauf von Gebrauchtwagen oder Wohnmobilen sollten potenzielle Käufer wachsam sein, vor allem wenn sie auf den ersten Blick ein Schnäppchen zu machen scheinen. Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor bestimmten Anzeichen, die auf Betrugsversuche hinweisen könnten.

Das BKA warnt

Ein Hinweis auf möglichen Betrug kann eine plötzliche Änderung des Übergabeortes sein, insbesondere wenn als neuer Ort eine Adresse im angrenzenden Ausland genannt wird. Das BKA erklärt, dass Betrüger solche Taktiken häufig nutzen, um sich vor rechtlichen Schritten zu schützen. Daher sollten Käufer bei solchen Änderungen unbedingt wachsam sein.

Ein weiteres wichtiges Warnsignal ist der Umgang mit persönlichen Daten. Es ist ratsam, keine Kopien oder Bilder des eigenen Personalausweises weiterzugeben, da Betrüger diese Informationen verwenden könnten, um Anmeldungen für gestohlene Autos zu fälschen. Selbst wenn der Verkäufer einen Ausweis oder Führerschein vorlegt, gibt es keine Gewähr dafür, dass es sich um gültige und rechtmäßig erworbene Dokumente handelt.

Die Käufer sollten auch auf die vollständige Übergabe aller relevanten Dokumente und Schlüssel bestehen. Laut BKA können Diebe und Hehler meistens keine vollständigen Unterlagen und zwei funktionierende Originalschlüssel vorweisen. Sie greifen daher oft auf gefälschte Dokumente und Siegel zurück. Notwendige Dokumente für einen legalen Verkauf sind der Fahrzeugbrief und -schein sowie die CoC-Papiere ("Certificate of Conformity", zu Deutsch: Konformitätsbescheinigung), welche bestätigen, dass das Fahrzeug den EU-Normen entspricht. Auf deutschen CoC-Papieren findet sich zumeist die Bezeichnung "EG-Übereinstimmungsbescheinigung", sie werden für die Erstzulassung eines Fahrzeugs in Deutschland oder Europa benötigt.

Bei der Bezahlung eines Gebrauchtwagens sollten Käufer besonders vorsichtig sein. Das BKA rät davon ab, hohe Geldbeträge bar auf der Straße zu übergeben. Stattdessen empfiehlt es die Verwendung von Bank- oder Treuhänderkonten. Es ist wichtig zu überprüfen, ob der Kontoinhaber verifiziert ist und ob eine Rückbuchung der Kaufsumme möglich ist.

Schließlich warnt das BKA vor unrealistisch niedrigen Preisen. Oftmals kann es verlockend sein, das lang ersehnte Traumauto oder das perfekte Wohnmobil zu einem Schnäppchenpreis zu finden. Allerdings weist das BKA darauf hin, dass extrem niedrige Preise oft ein Anzeichen für Betrug sein können. Es ist bekannt, dass Betrüger versuchen, den Preisunterschied durch selbst verursachte Schäden am Fahrzeug zu erklären. Käufer sollten daher aufmerksam sein und gegebenenfalls weitere Nachforschungen anstellen, bevor sie ein vermeintliches Schnäppchen ergreifen.

Weitere Anzeichen eines möglichen Betruges

Hektische Kaufaufforderungen: Verkäufer, die versuchen, einen raschen Abschluss herbeizuführen, indem sie Druck aufbauen oder behaupten, dass es bereits andere Angebote von Interessenten gibt, sollten Misstrauen hervorrufen. Solche Taktiken könnten dazu dienen, den Käufer zu einer überstürzten Entscheidung zu verleiten, ohne das Fahrzeug gründlich zu prüfen oder einen Experten hinzuzuziehen, wie autokauf.org in einem Online-Artikel berichtet.

Gefälschte Inserate: Es ist auch ratsam, sich vor betrügerischen Inseraten in Acht zu nehmen, wie AUTO BILD in einem Beitrag warnt. Diese können durchaus professionell gestaltet sein und echte Fahrzeuginformationen enthalten, doch das beworbene Fahrzeug könnte nicht existieren. So könnten Käufer dazu gedrängt werden, eine Anzahlung zu tätigen oder den gesamten Betrag zu überweisen, bevor sie das Fahrzeug in Augenschein nehmen können, woraufhin der "Verkäufer" mit dem Geld spurlos verschwindet.

Verborgene Mängel: Zudem sollte man beim Kauf eines Gebrauchtwagens immer eine unabhängige Inspektion durchführen (lassen). Einige Verkäufer könnten geneigt sein, Schäden oder Defekte am Fahrzeug zu kaschieren. Eine Ablehnung des Verkäufers hinsichtlich einer solchen Begutachtung könnte ein Anzeichen dafür sein, dass er etwas verbirgt, so Advocado in einem Online-Artikel.

Redaktion finanzen.net

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