Gartenernte

Jetzt schon an den Winter denken: Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten rechtzeitig einlagern

30.04.24 06:13 Uhr

Frische für die kalten Monate: So kann man den Genuss von Obst und Gemüse aus dem Garten bis zum Winter verlängern | finanzen.net

Auch nach Ende der Gartensaison kann man von selbst angebautem Obst und Gemüse profitieren, denn einige Obst- und Gemüsesorten lassen sich über Monate lagern. Richtig gemacht, bleiben sie lange frisch und die gesunden Inhaltsstoffe fast vollständig erhalten.

Die richtige Lagerung beginnt bereits bei der Ernte

Im Sommer und Herbst ist Erntezeit für die meisten Obst- und Gemüsesorten. Anstatt das frische Obst und Gemüse sofort zu verarbeiten und durch Einwecken und Einmachen länger haltbar zu machen, können einige regionale Obst- und Gemüsesorten auch problemlos über den Winter eingelagert werden, so der NDR-Ratgeber. Dadurch bleiben die meisten Inhaltsstoffe erhalten, und man spart sich oftmals den Gang in den Supermarkt, wo im Winter hauptsächlich Obst und Gemüse angeboten werden, das lange Transportwege hinter sich hat. Damit das geerntete Obst und Gemüse lange lagerfähig bleibt, sollte man bei der Ernte darauf achten, dieses nicht zu beschädigen. Bei Gemüse empfiehlt es sich, eine Grabgabel zu verwenden und die Erde nur leicht abzuklopfen, da diese das Gemüse über den Winter vor dem Austrocknen schützt. Blätter, Stiele und das Grün sollte man knapp über dem Gemüse entfernen. Auch der Zeitpunkt der Ernte ist entscheidend: Zu spät, also überreifes Obst und Gemüse, ist in der Regel nicht mehr für die Einlagerung geeignet. Aber auch eine zu frühe Ernte kann einigen Obst- und Gemüsesorten schaden.

Dieses Gemüse lässt sich über Monate einlagern

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Besonders geeignet zum Einlagern sind Knollen- und Wurzelgemüse wie Rettich, Steckrüben, Pastinaken oder Sellerie. Diese können zum Beispiel in einer sogenannten Erdmiete eingelagert werden, die wie ein natürlicher Kühlschrank funktioniert. Hierfür werden luftdurchlässige Behältnisse, wie zum Beispiel große Töpfe oder Fässer, die mit kleinen Löchern versehen werden, in der Erde eingegraben und das Gemüse hineingelegt. Alternativ kann das Gemüse auch in einer mit etwas Gartenvlies oder Folie ausgelegten Kiste gelagert werden. Das Gemüse wird anschließend lagenweise in feuchten Sand eingeschichtet und mit einer weiteren Sandschicht bedeckt. In einem 3 bis 5 Grad kühlen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit bleibt es so einige Monate frisch.
Kartoffeln sollten dunkel, trocken und kühl gelagert werden. In einer Erdmiete sollten sie möglichst weit unten im Behälter liegen, da sie keinen Frost vertragen. Alternativ können die Kartoffeln samt Erdresten in einer Kiste im Keller, in der Garage oder in einem Schuppen gelagert werden. Auch Kürbisse können einfach in einer Holzkiste eingelagert werden. Sie vertragen allerdings keine Temperaturen unter zehn Grad. Getrocknete Zwiebeln halten sich am längsten, wenn man sie in kühlen Tontöpfen mit einem Leinentuch abgedeckt lagert.

Wintergemüse ist frosthart

Dank Wintergemüse muss man auch nach der Erntezeit im Spätsommer und Herbst nicht auf frisches Gemüse aus dem eigenen Garten verzichten. Die frostharten Gemüsearten werden meist gegen Ende der Sommermonate gesät und können in der kalten Jahreszeit geerntet, verarbeitet und gelagert werden. Typisches Wintergemüse sind Kohlarten sowie Wurzelgemüse und frostfeste Salate. Laut dem Magazin "Mein schöner Garten" vertragen Kohl, Rote Beete und Wurzelpetersilie leichte Minusgrade und können unter einer dicken Mulchschicht aus Stroh in Ruhe ausreifen. Bei Nachtfrösten und Temperaturen unter -4 Grad Celsius muss man aber mit Frostschäden rechnen. Pastinaken und Möhren überstehen mildere Winter mit bis zu -8 Grad Celsius ohne Probleme. Schwarzwurzeln und Topinambur können meist sogar den ganzen Winter im Beet bleiben und bei Bedarf ausgegraben werden. Vor dem Einlagern des Gemüses sollte man das Laub knapp über den Knollen und Rüben abschneiden. Wenn man sie anschließend lagenweise in feuchten Sand einschichtet und in einem null bis fünf Grad Celsius kühlen Raum einlagert, bleiben sie über viele Wochen frisch und knackig.

Frisches Obst sortenrein aufbewahren

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Frisches Obst ist in der Regel nur wenige Tage haltbar. Äpfel, Birnen und Quitten bilden die Ausnahme. Je nach Sorte kann man sie über einige Monate in einem kühlen Keller oder im Kühlschrank einlagern. Die "umweltberatung.at" rät, Äpfel und Birnen sortenrein und getrennt von anderem Obst und Gemüse zu lagern, da diese sehr viel Reifegas (Ethylen) verströmen. Mit zunehmender Lagerzeit verliert das Obst allerdings an Vitaminen und Feuchtigkeit, es wird runzlig und mehlig.

Einfrieren, Einkochen und Einlegen verlängern die Haltbarkeit

Einige Obst- und Gemüsesorten, die sich nicht für die Einlagerung eignen, wie zum Beispiel Kräuter und Beeren, lassen sich problemlos einfrieren. Aber auch durch Einwecken und Einkochen kann die Haltbarkeit verlängert werden. Eingelegte Gurken und Zucchini, passierte Tomaten oder selbstgekochte Marmelade aus frischen Früchten, lassen sich nach individuellem Geschmack und ganz ohne künstliche Konservierungsstoffe zubereiten.

Redaktion finanzen.net

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