DRK-Chefin: Mehr Menschen als Pflegeunterstützungskräfte ausbilden
Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, plädiert für die Ausbildung freiwilliger Pflegekräfte, um für Krisenfälle künftig besser gewappnet zu sein.
"Das Ziel könnte sein, dass ein Prozent der Bevölkerung als Pflegeunterstützungskräfte ausgebildet wird", sagte die frühere CSU-Spitzenpolitikerin der "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Ausgebildete freiwillige Pflegeunterstützungskräfte, die kurzfristig abrufbar sind, könnten in Krisenzeiten eine große Hilfe sein", betonte Hasselfeldt. Eine solche Ausbildung könnten Hilfsorganisation wie das DRK leisten.
Hasselfeldt forderte zugleich eine bessere Koordinierung zwischen Bund, Ländern und Kommunen in Krisenfällen. "Nach einem Jahr haben die bundesweit 400 Gesundheitsämter noch immer keine einheitliche Software. Auch ein gemeinsames Beschaffungswesen wäre sinnvoll. Hier ist noch Luft nach oben", machte die DRK-Präsidentin deutlich. Sie begrüßte in dem Zusammenhang die geplante Neuausrichtung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). "Gerade auch die Pandemie hat gezeigt, dass wir mehr Koordinierung im gesamten Bevölkerungsschutz brauchen, mehr Synergieeffekte und weniger Doppelstrukturen von Bund, Ländern und Kommunen. Das BBK kann hier eine sehr konstruktive Rolle spielen", sagte Hasselfeldt.
Das Bundesamt soll künftig eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung auf und Bewältigung von Krisenlagen spielen. Ein Konzept für die Neuausrichtung der in Bonn angesiedelten Behörde will Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch gemeinsam mit dem neuen BBK-Präsidenten Armin Schuster präsentieren.
BERLIN (dpa-AFX)
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