Femtech-Gründerin wehrt sich gegen Vergleiche mit Theranos
Eirini Rapti betreibt Fundraising, um mit dem von ihr gegründeten Femtech-Unternehmen Inne in den US-Markt eintreten zu können. Dabei sieht sie sich wiederholt zu Unrecht einem Vergleich mit Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes ausgesetzt.
Inne ermittelt Fruchtbarkeit von Frauen
Erini Rapti ist Gründerin des Femtech-Unternehmens Inne. Im Jahr 2016 in Berlin gegründet, hat das Unternehmen ein Verfahren entwickelt, um das Progesteron-Level von Frauen ermitteln zu können. Mit Hilfe eines Speicheltests wird der Hormonspiegel der Frau ermittelt, der Eisprung kann dadurch genauer bestimmt werden und die Chancen auf eine Schwangerschaft steigen. Die Laborergebnisse erhalten Anwenderinnen direkt über eine App auf ihr Smartphone.
Inne plant Expansion
CEO Eirini Rapti sucht aktuell nach Finanzierungsmöglichkeiten, um den nächsten Schritt in der Entwicklung ihres Unternehmens gehen zu können. Geplant ist neben der Expansion in den US-amerikanischen Markt auch eine Weiterentwicklung des unternehmenseigenen Labors und der Plattform, um weitere Bereiche der Frauengesundheit abzudecken, so das Magazin Startbase. In Zusammenarbeit mit Phenology soll demnach ein Produkt entwickelt werden, welches älteren Frauen hilft, Hormonveränderungen vor der Menopause nachzuverfolgen. Ebenfalls angedacht sei ein Verfahren zur Bestimmung des Stresshormons Kortisol, welches sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken kann.
Vergleiche mit Theranos
Die Suche nach geeigneten Investoren wird laut Eirini Rapti aufgrund sogenannten Framings durch potenzielle Interessenten erschwert, wie sie im Gespräch mit Gründerszene berichtet. Wiederholt sei ein Vergleich zwischen ihrem Unternehmen und ihrer Person selbst mit Theranos und dessen Gründerin Elizabeth Holmes gezogen worden. Das Biotech-Unternehmen Theranos hatte nach eigenen Angaben ein Verfahren entwickelt, mit welchem auf Grundlage geringer Blutmengen verschiedenste Gesundheitswerte ermittelt und Krankheiten diagnostiziert werden könnten. Die Versprechungen konnten nicht erfüllt werden und Gründerin Elizabeth Holmes musste sich vor Gericht wegen Betruges verantworten. Eirini Rapti sieht keinerlei Anlass dafür, über Parallelen zwischen Inne und Theranos zu spekulieren, die einzigen Gemeinsamkeiten seien eine Aktivität in ähnlichen Geschäftsfeldern und die Tatsache, dass eine Frau an der Spitze des Unternehmens steht, beziehungsweise stand. Während aber Theranos Investoren mit haltlosen Versprechungen lockte, könne Inne ein funktionierendes und erprobtes Produkt sein Eigen nennen. Eirini Rapti scheint nicht die einzige Frau zu sein, welche sich diesem Vergleich ausgesetzt sieht. Die New York Times berichtet von mehreren Gründerinnen aus der Biotech-Szene, die immer wieder in Verbindung mit Elizabeth Holmes und dem Theranos-Skandal gebracht werden.
N. Lorenz / Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: metamorworks / Shutterstock.com