Förderungen für Studenten

Kostspieliges Studium - Diese Förderungen stehen Studenten zur Verfügung

26.04.23 06:51 Uhr

Kostspieliges Studium - Diese Förderungen stehen Studenten zur Verfügung | finanzen.net

Ein mehrjähriges Studium kann eine teure Angelegenheit werden und nicht alle Eltern sind in der Lage, ihre Kinder finanziell so großzügig unterstützen zu können, dass alle Ausgaben gedeckt sind. Doch es gibt Fördermöglichkeiten, um diese Lücke zu schließen.

Ein Vollzeitstudium an der Universität nimmt viel Zeit in Anspruch. Zwar versuchen viele Studierenden, nebenbei einem Job nachzugehen, aber das funktioniert nicht immer. Wer als junger Mensch keine Rücklagen hat und sich auch nicht auf die ausreichende Unterstützung der Eltern verlassen kann, der muss sich nach anderen Fördermöglichkeiten umschauen.

Teilfinanzierung mit Kindergeld

Solange man als Studierender das 25. Lebensjahr noch nicht erreicht hat, können die Eltern einen Antrag auf Kindergeld stellen. Die Höhe des Kindergeldes ist dabei abhängig von der jeweiligen Anzahl der Kinder. Für die ersten beiden Kinder erhalten Eltern monatlich 219 Euro, für das dritte Kind 225 Euro und für jedes weitere Kind 250 Euro.

Im Normalfall sind Eltern dazu verpflichtet, ihre Kinder während der Erstausbildung finanziell zu unterstützen. Das Kindergeld reicht dafür zwar nicht aus, ist aber ein erster Schritt.

Staatliche Förderung durch BAföG

Mit dem Bundesausbildungsförderungsgesetz soll Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, unabhängig von ihrer finanziellen Situation, ein Studium abzuschließen. Wer nach einer eingehenden Prüfung aller Unterlagen BAföG-berechtigt ist, erhält vom Staat maximal einen Höchstsatz von monatlich 861 Euro.

Die Altersgrenze beim BAföG liegt für den Bachelor-Abschluss bei 30 Jahren, für den Master bei 35 Jahren. Zwar spielt das Vermögen der Eltern bei der Berechnung keine Rolle, allerdings darf das eigene Vermögen nicht mehr als 7.500 Euro betragen. Auswirkungen auf die Höhe der Förderung haben das Einkommen der Eltern sowie andere wichtige Faktoren, wie deren Lebensumstände und die Anzahl der Kinder.

Die BAföG-Rückzahlung muss fünf Jahre nach Ende der Förderung beginnen. Die maximale Höhe der Rückzahlung ist dabei auf 10.000 Euro begrenzt.

Förderung durch ein Stipendium

Eine weitere Möglichkeit, sein Studium zu finanzieren, ist ein Stipendium. Bei einem solchen müssen Studierende kein Geld zurückzahlen und haben deshalb während des Studiums und danach wenig bürokratischen Aufwand, sodass sie ihren Fokus voll und ganz auf das Studium legen können.

Für ein Stipendium müssen Bewerber meist besonders gute Noten aufweisen oder mit einem herausragenden gesellschaftlichen Engagement überzeugen. Wer das Auswahlverfahren besteht und somit einen Platz für sein Stipendium erhält, kann mit einer Förderung in Höhe von mindestens 300 Euro im Monat rechnen. Viele Stipendien sind jedoch hinzukommend an bestimmte Voraussetzungen gebunden. So müssen Stipendiaten bei einer Stiftung oftmals an einer bestimmten Anzahl an Seminaren im Semester teilnehmen oder ihr Studium in einem bestimmten Zeitraum abschließen.

Studium finanzieren mit Neben- oder Werkstudentenjob

Wenn es die Zeit erlaubt, ist ein Nebenjob eine gute Möglichkeit, Geld neben dem Studieren zu verdienen. Außerdem lässt sich so wertvolle praktische Erfahrung für das spätere Arbeitsleben sammeln.

Studierende müssen bei ihrer Jobsuche zwischen Minijobs auf 450 Euro Basis und einem Werkstudentenjob unterscheiden. Eine 450-Euro-Tätigkeit lässt sich ohne Abzüge mit den Bezügen vom BAföG kombinieren. In der Regel arbeiten Studierende in Minijob-Anstellungen nicht mehr als 10 Stunden pro Woche.

Werkstudenten hingegen dürfen im Schnitt bis zu 20 Wochenstunden arbeiten und erhalten dementsprechend auch eine höhere Vergütung. In den Semesterferien ist es sogar möglich, in Vollzeit zu arbeiten, ohne dafür Beiträge für Krankenversicherung oder Pflegeversicherung zu zahlen. Allerdings sollten sich Werkstudenten mit BAföG-Bezug im Vorhinein darüber informieren, bis zu welcher Grenze ihr monatlicher Verdienst gehen darf, ohne dafür Abzüge bei der BAföG-Förderung zu riskieren.

Förderung mit Hilfe eines Bildungskredites

Besonders Studierende, die keinen Anspruch auf BAföG haben, können mit einem Bildungskredit ihre Ausgaben decken. Das Vermögen der Eltern spielt dabei keine Rolle - ebenso wenig der eigene Besitz, wie beispielsweise ein Auto.

Der Bildungskredit der KFW-Bank beispielsweise sichert Studierenden einen monatlichen Betrag zwischen 100 und 300 Euro zu, die maximale Förderungsdauer beträgt allerdings zwei Jahre. Die Rückzahlung beginnt vier Jahre nach der ersten Auszahlung und liegt monatlich immer bei 120 Euro. Da der Kredit der KFW-Bank staatlich unterstützt wird, fallen Zinsen für die Rückzahlung an.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Westend61/Getty Images