Individuelle finanzielle Gegebenheiten entscheidend

In der Theorie ist weder die Anzahl der Kreditkarten noch der verschiedenen Kartenanbieter auf einen bestimmten Wert beschränkt. Entsprechend können verschiedene Bezahlkarten von Visa, MasterCard und anderen Anbietern gleichzeitig genutzt werden. Laut Giga sollte man jedoch beachten, dass die maximale Anzahl von den individuellen (finanziellen) Gegebenheiten eingeschränkt werden kann. Zwar gibt es kein Gesetz und keine Vorschrift für die maximale Anzahl an Kreditkarten, die eine Einzelperson besitzen darf, jedoch können Banken eigenständig entscheiden, ob sie potenzielle Kartenkunden für ihr Kreditkartenangebot zulassen oder ablehnen.

Bonität des Kartenkunden entscheidend

Basis für die Entscheidung sind die Daten der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (SCHUFA), die anhand des sogenannten SCHUFA-Scores über die Kreditwürdigkeit eines Kunden richtet. Laut Vexcash holt sich die Bank bei jedem Kreditkartenantrag Informationen über den potenziellen Kunden bei der SCHUFA ein - der Besitz mehrerer Kreditkarten wird entsprechend bei der SCHUFA vermerkt. Anschließend berechnet die Bank anhand der ihr zur Verfügung stehenden Daten einen internen Score, der die Wahrscheinlichkeit ausdrückt, mit der der Verbraucher den eingeräumten Kreditkartenrahmen zurückzahlen kann. Eine Ablehnung kann verschiedene Gründe haben. In der Regel spielt die individuelle Lebens- und finanzielle Situation des Kunden eine entscheidende Rolle bei der Kartenvergabe. Zudem lässt sich pauschal sagen, dass mit jeder neuen Kreditkarte das Risiko steigt, für eine neue Karte nicht mehr zugelassen zu werden, so Giga. Jede Kreditkarte stellt eine Art Kredit dar, den man zum Ende eines Abrechnungsmonats begleichen muss. Nutzt man diesen Rahmen bei mehreren Karten aus, erhöht sich die Gefahr, über den eigenen Verhältnissen zu leben und mehr Geld auszugeben, als man eigentlich hat. Banken könnten darin eine Gefahr sehen, Rückzahlungen nicht leisten zu können.

Vertragsgemäße Handhabung der Kreditkarte

Inwieweit sich der Besitz mehrerer Kreditkarten bei der Risikoeinschätzung der Banken auswirkt, lässt sich laut Giga nicht eindeutig beantworten. Nach Angaben der SCHUFA ist jedoch bei einer nicht vertragsgemäßen Handhabung von Kreditkarten mit einem negativen SCHUFA-Eintrag zu rechnen, der unweigerlich zur Abwertung im SCHUFA-Score führt. Nicht vertragsgemäß bedeutet, dass der Kunde seine Kreditkartenrechnungen nicht oder wiederholt nicht rechtzeitig begleicht und somit in Zahlungsverzug kommt. Auch Angaben zu früheren Zahlungsproblemen und -ausfällen werden bei der SCHUFA geführt. Kritisch wird es also, wenn Kreditnehmer den Zahlungen nicht nachkommen und sich durch die Kreditaufnahme verschulden. Solange jedoch sämtliche Verbindlichkeiten aus dem Kreditkartenvertrag vertragsgemäß zum Fälligkeitsdatum beglichen werden, kann sich eine Kreditkarte bis zu einem gewissen Grad positiv auf den SCHUFA-Score auswirken.

Vorteile nutzen

Mithin bringen mehrere Kreditkarten auch Vorteile, wie zum Beispiel getrennte Abrechnungen, mit sich. Zudem lassen sich je nach Kreditkartensystem (zum Beispiel Visa, MasterCard oder American Express) unterschiedliche Dienste nutzen. Auch gibt es verschiedene Treue- und Bonusprogramme, auf die man mit mehreren Karten parallel zugreifen kann. Wichtig ist, dass man bei mehreren Kreditkarten und Konten den Überblick nicht verliert und Vorsicht walten lässt, rät der Online-Banking-Anbieter Quonto. Außerdem gilt es zu beachten, dass viele Karten nicht kostenlos sind und zusätzlich Gebühren anfallen können.

Redaktion finanzen.net