Ferienimmobilien im Trend - Corona-Pandemie erweckt Ferienhaus-Sehnsucht
Ferienimmobilien konnten aufgrund der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr stark an Popularität gewinnen. Objekte in deutschen Urlaubsgebieten erfreuen sich einer stetig wachsenden Nachfrage.
Ferienimmobilien werden beliebter
Ein Jahr nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 und dem damit verbundenen Lockdown und Einschränkungen in Deutschland verlief das Frühjahr 2021 bisher ähnlich turbulent. Nationale sowie internationale Reisen sind weitgehend untersagt wie Restaurantbesuche. Auch Einkäufe in Shoppingcentern sind nur unter Auflagen, wie Click & Meet, möglich. An Großveranstaltungen ist bisweilen nicht zu denken.
Aus dieser Limitierung der Freiheiten des Einzelnen ist ein aktueller Trend am Immobilienmarkt entstanden. So sind Ferienimmobilien zu Zeiten der Corona-Pandemie beliebter denn je. Wie Immobilienmakler laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichten, sehnen sich die Deutschen nach einer eigenen Zweitimmobilie, welche als Urlaubsort und privater Rückzug dient.
"Der Wunsch, aus der Stadt in die Natur zu entfliehen und Kontakten aus dem Weg gehen zu können, hat sich noch verstärkt", berichtet der geschäftsführende Gesellschafter von Poll Immobilien, Daniel Ritter, gegenüber dem RND. Entsprechend seien Ferienimmobilien laut Ritter nun beliebter als noch vor der Corona-Krise.
Die Preise ziehen ebenfalls an
Dieser Trend habe einen signifikanten Preisanstieg von deutschen Ferienimmobilien bewirkt, berichtet der Immobilienmakler. Während für entsprechende Objekte auf den beliebten Nordseeinseln vor der Pandemie durchschnittlich rund 10.000 Euro pro Quadratmeter fällig wurden, ist dieser Betrag im Verlauf des vergangenen Jahres auf 12.000 Euro - also um 20 Prozent - gestiegen. Zudem werden diese Immobilien größtenteils nicht als Investitionsobjekte angeschafft, sondern vielmehr für den Eigenbedarf, um dem städtischen Alltag entfliehen zu können.
Auch die deutschen Urlaubsregionen im Schwarzwald, in den Alpen und an der Ostsee gewinnen zunehmend an Attraktivität für potentielle Käufer von Ferienwohnungen. Doch nicht nur an diesen - traditionell sehr beliebten - Ferienorten türmen sich die Anfragen für Ferienimmobilien. So gewinnen laut Ritter auch die in der Nähe von Metropolen wie Frankfurt am Main, Berlin, Düsseldorf und Köln liegenden Ferienregionen an Popularität.
"In der Corona-Krise werden aber auch Regionen beliebter, die im Schatten der Top-Ziele stehen, zum Beispiel Eifel, Mosel, Spreewald und Mecklenburgische Seenplatte", berichtet Ritter.
Homeoffice im Ferienort
Neben dem Ziel, die Ferienimmobilie bequem als Wochenendziel und Urlaubsort zu benutzen, bestreben einige Käufer, die Objekte auch während des Homeoffice zu bewohnen. "Wir beobachten den Trend, dass Feriendomizile und Zweitwohnsitze auch verstärkt zum mobilen Arbeiten genutzt werden", wie die Wolfsburger Allgemeine vom Immobilienmakler Engel & Völkers erfuhr.
Immer mehr potentielle Käufer weiten zudem die Suche nach Ferienobjekten auch auf das Ausland aus, was allerdings mit einem erheblichen bürokratischen Mehraufwand verbunden ist. "Die Rechtssicherheit, die Beurkundung des Kaufvertrages, unser Grundbuchwesen und Baurecht sind im Ausland nicht immer vorhanden", erläutert Mathias Wahsenak, Geschäftsführer der Landesbausparkassen Immobilien GmbH, gegenüber der Wolfsburger Allgemeinen.
Bei solchen Käufen rät der Experte, sich stets Rat einzuholen und die Immobile gründlich untersuchen zu lassen. Auch Besuche außerhalb der Ferienzeiten sollten vollzogen werden, bevor man sich für solch einen Kauf entscheidet.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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