Einflussreiche Personen der Finanzwelt: Wer ist eigentlich Christine Lagarde
Christine Lagarde erreichte 2018 im Ranking des Forbes Magazin den 22. Platz der mächtigsten Menschen der Welt. Ein Jahr später wurde sie vom Forbes Magazin als die zweitmächtigste Frau der Welt eingestuft und hält seitdem den Platz unter den Top drei. Hinter den vielen Auszeichnungen steckt eine Frau, die eine bemerkenswerte Karriere vorzuweisen hat.
Lagardes steile Karriere
Die französische Politikerin und Rechtsanwältin Christine Madeleine Odette Lagarde ist eine der mächtigsten und erfahrensten Frauen in der internationalen Wirtschaftspolitik.
Sie wurde 1956 in Paris geboren und machte mehrere Abschlüsse in den USA und Frankreich. Nachdem sie sich auf Arbeitsrecht spezialisiert hatte, trat Lagarde 1981 in die internationale Anwaltskanzlei Baker & McKenzie in Paris ein und wurde dort die erste Frau, die als weltweite Vorsitzende einer der größten Anwaltskanzleien der Welt agierte. 2005 wechselte sie in die Politik und wurde französische Handelsministerin. Anschließend wurde sie im Jahr 2007 Ministerin für Landwirtschaft und Fischerei und kurze Zeit später zur Ministerin für Wirtschaft und Finanzen ernannt. Darüber hinaus hatte sie den französischen Vorsitz im Rat der EU und der G 20 sowie den Vorsitz beim Treffen der Finanzminister und Zentralbankpräsidenten der G 20. Von 2011 bis Mitte 2019 leitete Lagarde den Internationalen Währungsfonds, der sich für die Stabilität des globalen Währungssystems einsetzt. Seit November 2019 ist sie die erste Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB).
Erste Präsidentin der Europäischen Zentralbank
Als Präsidentin der Europäischen Zentralbank setzte Lagarde bis zur Zinswende die von ihren Vorgängern Jean-Claude Trichet und Mario Draghi begonnene, dauerhafte Niedrigzinspolitik der EZB fort.
Die EZB-Chefin ist die erste Juristin in diesem Amt, ihre Vorgänger waren Ökonomen und Finanzexperten. Mit der Ernennung von Lagarde wurden Stimmen laut, die forderten, dass künftig wieder mehr Ökonomen - bestenfalls mit Notenbankerfahrung - berufen werden sollten.
Als Mutter und Großmutter sieht Lagarde den Kampf gegen den Klimawandel als zentrale Aufgabe aller, auch der EZB. Gegenüber der New Times erklärt sie: "Die EZB muss alle ihre Geschäftsbereiche und Operationen unter die Lupe nehmen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Denn 'Geld regiert die Welt' ". Zugleich treibt sie den Kauf grüner Anleihen, also solche von klimafreundlichen Unternehmen, durch die EZB voran und verweist auf den Einfluss des Klimawandels auf die Preisstabilität.
Redaktion finanzen.net
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