Sicherheit von Photovoltaikanlagen: Ist der Stromspar-Held ein Gefahrenherd für Brände?
Bereits seit dem ersten Mai 2022 gilt eine Photovoltaik-Pflicht für neue Wohngebäude in Baden-Württemberg. Ziel ist eine nachhaltigere Energieversorgung und die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen. Zusätzlich spart jeder Haushalt Geld. Eine Win-win-Situation - oder?
Solaranlagen sparen Geld und schonen die Umwelt
Nicht nur in Baden-Württemberg nimmt die Anzahl der Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Wohngebäuden zu. Laut dem Statistischem Bundesamt betrug der Anteil, den Photovoltaikanlagen an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2022 ausmachten, rund 6,3 Prozent. Damit hat sich der Anteil seit 2018 nahezu verdoppelt, so Destatis. Darüber hinaus sollen im Jahr 2020 sogar 1,4 Millionen Privathaushalte Geld damit verdient haben, Solarstrom ins Netz einzuspeisen. Auch unabhängig davon zeigt sich: Mit Photovoltaikanlagen kann Geld gespart werden, denn der Strom aus der eigenen Solaranlage kostet viel weniger. Eine Solaranlage rechnet sich laut Verbraucherzentrale also umso mehr, je höher der eigene Strombedarf ist.
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Dass Photovoltaikanlagen aufgrund der Solarenergie Geld sparen und umweltfreundlicher sind, scheint also festzustehen. Doch bergen sie auch die Gefahr eines erheblichen Brandes?
Photovoltaikanlagen sind kein Gefahrenherd
Zunächst einmal kann Entwarnung gegeben werden: Brände von Solaranlagen sind selten und stellen lediglich Einzelfälle dar - bestätigt wird dies von Vanessa von Bremen von der Feuerwehr Osnabrück auf Anfrage des Portals shz. Dabei werden PV-Anlagen bei Wohngebäuden in der Regel mit Lithium-Ionen-Batterien versehen, so Ulrich Wolf von pvsafety im Gespräch mit dem Nachrichtenportal agrarheute. Aber auch Blei-Säure-Batterien oder Salzwasserbatterien seien möglich und sogar noch weniger anfällig für Brände oder Explosionen. Doch auch wenn Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden, ist das Brandrisiko recht gering. Falls eine Anlage doch in Brand gerät, beschränkt sich dieser meist auf die Anlage selbst, so ein Beitrag des mdr. Der SWR berichtet, dass auch die Speicher der Anlagen selten in Brand geraten. Dass Häuser vollständig abbrennen, ist also umso unwahrscheinlicher. Der Mythos, dass die Feuerwehr Häuser mit PV-Anlagen aufgrund der Elektrizität kontrolliert abbrennen lasse, stimme laut von Bremen nicht. Die Feuerwehr sei geschult und verfüge über entsprechende Strategien.
Ist man sich nun immer noch unsicher, können einige Maßnahmen getroffen werden, die das Brandrisiko weiter minimieren.
Vorsichtsmaßnahmen
Experte Ulrich Wolf rät zu regelmäßigen Wartungen der elektrischen Anlagen. Außerdem sei es empfehlenswert, Rauchwarnmelder in den Räumen mit Stromspeicher anzubringen. Diese Räume sollten bestenfalls über eine feuerhemmende Tür verfügen und keinerlei andere Geräte oder Anlagen beherbergen. Weiterhin sollte davon abgesehen werden, eine Photovoltaikanlage selbstständig zu installieren. Dies ist zwar nicht verboten, sollte jedoch von Fachhandwerkern übernommen werden - auch um die Garantie der Anlagen aufrechtzuerhalten.
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Kommt es doch zu einem Brand, sollte die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmiert und sämtliche im Gebäude befindlichen Personen evakuiert werden. Wichtig ist es, bereits im Gespräch mit der Feuerwehr zu erwähnen, dass eine PV-Anlage auf dem Dach installiert ist und einen möglichen Plan der Anlage bereitzuhalten. Ist es zudem möglich, sollte die Stromversorgung des Speichers abgeschaltet und mögliche Notschalter bedient werden, so Wolf.
J. Vogel / Redaktion finanzen.net
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